Blasenkirschen

Gattung der Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae)
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Physalis, Blasenkirschen oder Judenkirschen sind eine Gattung aus der Vorlage:Familia der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Auf dem amerikanischen Kontinent sind sie mit über hundert Arten vertreten, in Europa wild nur durch die Lampionblume (Physalis alkekengi), die auf Waldlichtungen gedeiht.

Physalis
Kapstachelbeere (Physalis peruviana), Blüte und Hülle der unreifen Frucht.
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Nachtschattenartige (Solanales)
Vorlage:Familia: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Vorlage:Genus: Physalis
Wissenschaftlicher Name
Physalis
L.
Reife Früchte der Kapstachelbeere
Physalis: Blütenkelch umhüllt die reife Frucht.

Namensgebung

Der Name Judenkirschen leitet sich ab von der Form des umgebenden Lampions (der Blütenkelch), der in seiner Form und Farbe den nach diversen Kleiderordnungen für Juden vorgeschriebenen Hüten gleicht, die sich wiederum von der phrygischen Mütze ableiten lassen. Üblich waren diese seit dem Frühmittelalter.

Beschreibung

Es sind einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen, die aufrecht, buschig wachsen und manchmal Rhizome bilden. Die Beeren der Physalis sind weitgehend von einem laternenförmigen, bastartigen Blütenkelch umschlossen.

Nutzung

Die in den Anden beheimatete Kapstachelbeere (Physalis peruviana), auch Andenbeere, Ananaskirsche, Goldbeere oder Schlotte genannt, ist eine Physalis-Art, die essbare, etwa kirschgroße, grüngelbliche bis orangefarbene Früchte mit einem süßen, leicht säuerlichen Geschmack trägt, der an Stachelbeeren und Kiwi erinnert. Sie wird vor allem in Afrika, Südamerika, Indien und Java angebaut und in die ganze Welt exportiert. Weitere Anbauländer sind Australien, Kenia, Neuseeland, die USA und Südfrankreich. Die Haupterntezeit ist Dezember bis Juli. In Deutschland wird sie meist unter dem Gattungsnamen Physalis gehandelt. Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach, sie zählen zu den nichtklimakterischen Früchten. Die Früchte der Kapstachelbeere sind reich an Vitamin C, B1, Provitamin A, und Eisen. In Afrika werden auch ihre Blätter gekocht als Gemüse gegessen sowie als Pflaster zur Wundbehandlung verwendet.

Andere essbare Arten sind die Tomatillo (Physalis ixocarpa oder Physalis philadelphica), die z. B. in Mexiko die Hauptzutat der (Salsa verde) ist, und die Erdbeertomate (Physalis pruinosa) aus Nordamerika.

Die scharlachroten Beeren der europäischen Lampionblume sind ungenießbar, die Pflanzen ist aber wegen ihrer orangefarbenen Blütenkelche als Schnitt- und Trockenblume beliebt.

Die Blüten aller Physalis-Arten sind giftig, der Kontakt mit der öligen Oberfläche der Pflanze kann zu allergischen Reaktionen führen.

Weitere Bilder

Commons: Blasenkirschen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien