Movement for the Emancipation of the Nigerian Delta (MEND) (Bewegung zur Emanzipation des Niger Deltas) ist eine Rebellengruppe, welche seit Anfang 2006 gegen die nigerianische Regierung und internationale Ölfirmen, welche im Nigerdelta Öl fördern, um die totale Kontrolle der Ölregion kämpft.
Geführt wird die MEND von dem selbsternannten Generalmajor Goodwill Tamuno, ihre Kämpfer rekrutiert sie aus dem Volk der Ijaw. Es wird vermutet, dass sie aus der bis dahin einzigen in dieser Region aktiven Rebellengruppe, der Niger Delta People's Volunteer Force (NDPVF), hervorgegangen sind, da sich die Forderungen der MEND mit denen der NDPVF überschneiden. So fordert auch die MEND die Freilassung des NDPVF-Führers Dokubo Asari.
Mitte Januar 2006 trat die MEND erstmal in Erscheinung, sie griff eine Förderplattform von Royal Dutch Shell an und tötete dabei 13 Soldaten. Außerdem griff sie einen Pipeline des Shell-Konzerns an, woraufhin die Ölproduktion Nigerias um 10% sank. Mitte Februar wurde dann Shells größtes Ölexportterminal in Forcados[1] bei Warri in Brand gesteckt, dadurch wurde der Export von 400.000 Barrel Öl täglich unterbrochen. Am 18. Februar 2006 nahm sie dann, nachdem ein von ihr gestelltes Ultimatum an Shell, die Arbeit im Nigerdelta einzustellen, abgelaufen war, neun ausländische Ölarbeiter als Geiseln. Anfang März 2006 wurden sechs der neun Geiseln freigelassen, die restlichen drei Geiseln wurden Ende März 2006 freigelassen.
Die Regierung Nigerias hält die MEND für eine Tarnorganisation des organisierten Verbrechens.
Weblinks
- Spiegel-Artikel (18. Februar 2006) (Preis 0,50 €)
- Telepolis-Artikel (19. Februar 2006)
- TAZ-Artikel (21. Februar 2006)
- Global Guerrillas (englisch)
Fußnoten
- ↑ Ölverladeterminal Forcados unbenannte Parameter 1:5_21_N_5_21_E_type:landmark_region:NG-DE, 2:05°21′N, 05°21′O