Uwe Leichsenring (* 23. März 1967 in Sebnitz; † 30. August 2006 in Pirna) war ein deutscher Politiker und Mitglied der NPD. Er war parlamentarischer Geschäftsführer der NPD-Landtagsfraktion Sachsen. Beruflich war er selbstständiger Fahrlehrer. Er lebte in Königstein.
Leben
Vor dem Zusammenbruch der DDR war Uwe Leichsenring an der Karl-Marx-Universität Leipzig in den Fächern Pädagogik und Psychologie immatrikuliert, verließ die Universität ohne Abschluss und wurde Fahrlehrer. 1990 trat er der NPD bei und zwischen 1990 und 1991 war er stellvertretender NPD-Landesvorsitzender in Sachsen. Seit 1991 ist er Geschäftsführer des NPD-Kreisverbandes Sächsische Schweiz. Von 2002 bis 2004 war er Mitglied des NPD-Parteivorstandes. Seit 1999 ist er NPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Königstein und übt dort verschiedene Funktionen in mehreren kommunalen Ausschüssen aus. Seit 2004 ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Kreistag der Sächsischen Schweiz.
Beobachter der rechtsextremen Szene im Landkreis Sächsische Schweiz vermuten, dass seine berufliche Tätigkeit als Inhaber der einzigen Fahrschule in Königstein es ihm ermöglicht, einerseits Einfluss auf zuvor politisch unbefangene Jugendliche des Ortes auszuüben, andererseits dazu dient, sich als integriertes Mitglied des Gemeindelebens darzustellen. Dies entspräche der Strategie der NPD der letzten Jahre, vorhandene gesellschaftliche Strukturen auf kommunaler Ebene zu unterwandern.
Leichsenring hatte darüber hinaus auch Verbindungen zur gewaltbereiten rechtsextremen Kameradschaft Skinheads Sächsische Schweiz zumindest bis zum Zeitpunkt ihres Verbots im Jahre 2001 und wurde wegen Unterstützung dieser Gruppe zu einer Geldstrafe verurteilt.
Seit 2004 ist er auch Mitglied des Sächsischen Landtages und Mitglied mehrerer Landtagsausschüsse. Zusammen mit der NPD-Fraktion sorgte Leichsenring mehrfach für Eklats im sächsischen Landesparlament.
Am 21. Januar 2005 verließ Leichsenring mitsamt der NPD-Fraktion das Plenum des Landtages und verweigerte damit eine Gedenkminute für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors.
Am 11. Mai 2006 wurde er für drei Tage aus allen Sitzungen des Landtags ausgeschlossen, nachdem er in einem Debattenbeitrag zum Thema „Linke Gewalt am 1. Mai“ über Sonderzüge gesprochen hatte, die man an manchen Tagen einsetzen müsste, wenn man jeden linksextremistischen Täter so abführen wollte, wie die beiden Potsdamer Verdächtigen im Fall Ermyas M. Nach einem Zwischenruf von Linkspartei.PDS-Fraktionsführer Peter Porsch mit der Behauptung, dass es schon einmal Sonderzüge gegeben habe, sagte Leichsenring, dass man sie sich manchmal wieder wünsche. Dies wurde als Anspielung auf Deportationszüge ausgelegt. Leichsenring dagegen erklärte, er habe von Sonderzügen gesprochen, wie sie die Polizei in der Vergangenheit wiederholt bei unfriedlichen Demonstrationen eingesetzt hat. Er habe bei dem Wort „Sonderzug“ überhaupt keine Assoziation mit dem NS-Regime gehabt. Dafür spricht, dass Leichsenring noch in der Landtagsdebatte seine Ansicht mit den Worten bekräftigte: „In der Tat, ich wäre dafür, dass die Sonderzüge mit diesen Linksradikalen auch nach Karlsruhe fahren.“
Der Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen hat am 30. Mai 2006 auf Antrag Leichsenrings eine einstweilige Anordnung gegen den Präsidenten des Sächsischen Landtages erlassen, Leichsenring zur Plenarsitzung des Sächsischen Landtages am 21. Juni 2006 sowie zu den bis dahin stattfindenden Sitzungen der Ausschüsse, deren Mitglied er ist, zuzulassen. Die Entscheidung im Hauptsacheverfahren steht noch aus.
Mitte Mai 2006 wurde Leichsenring im Plauener Vogtlandanzeiger wie folgt zitiert: „Das Dritte Reich war eine Wohlfühldiktatur mit 95 Prozent Zustimmung.“ Leichsenring dazu: „Ich habe erklärt, dass das ‚Dritte Reich’ für mich eine abgeschlossene historische Epoche ist. Bewertungen über diese Zeit sollen diejenigen vornehmen, die davon etwas verstehen, vor allem natürlich die Historiker. Ein bekannter Vertreter seines Fachs, der aus der 68er Bewegung stammende Götz Aly, bezeichnete in seinem vielbeachteten Buch ‚Hitlers Volksstaat’ den Nationalsozialismus als ‚Wohlfühldiktatur’. Darauf bezog sich meine Äußerung im Interview mit dem ‚Vogtland-Anzeiger’.“ Laut demselben Interview bezeichnete er Gewalt von Skinheads gegen Fremde und Andersdenkende als „pubertierendes Männlichkeitsgehabe“. Zur systematischen Vernichtung der Juden während der Nazi-Diktatur sagte der stellvertretende NPD-Fraktionschef dem Blatt, er habe dazu keine Meinung. Er ließ zugleich erkennen, dass er den Holocaust öffentlich leugnen würde, wenn dies nicht unter Strafe gestellt wäre. „Ich darf es nicht leugnen, also tue ich es nicht“, erklärte er.
Uwe Leichsenring starb am 30. August 2006 bei einem Verkehrsunfall nahe Pirna, als er bei einem Überholversuch gegen einen LKW geprallt war. JAWOLL, EIN NAZI-ARSCH WENIGER AUF ERDEN!!!!!!!!!!!!!
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Leichsenring, Uwe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker der NPD |
GEBURTSDATUM | 23. März 1967 |
GEBURTSORT | Sebnitz |
STERBEDATUM | 30. August 2006 |
STERBEORT | Pirna |