Bruckmühl
| Wappen | Karte |
|---|---|
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Karte Bruckmühl in Deutschland |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Bayern |
| Regierungsbezirk: | Oberbayern |
| Landkreis: | Rosenheim |
| Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
| Höhe: | 512 m ü. NN |
| Fläche: | 50,22 km² |
| Einwohner: | 16.704 (01.Juli 2006) |
| Bevölkerungsdichte: | 302 Einwohner/km² |
| Postleitzahl: | 83052 (alt: 8206) |
| Vorwahlen: | 08062 und 08061 |
| Kfz-Kennzeichen: | RO |
| Gemeindekennzahl: | 09 1 87 122 |
| Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausplatz 4 83052 Bruckmühl |
| Webseite: | www.bruckmuehl.de |
| E-Mail-Adresse: | rathaus@bruckmuehl.de |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Franz X. Heinritzi (CSU/PW) |
Bruckmühl ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim und liegt im Mangfalltal.
Ortsteile
Bergham, Breitenberg, Bruckmühl, Buchen, Ginsham, Götting, Heufeld, Heufeldmühle, Hinrichssegen, Hirschberg, Högling, Hornau, Jenkofen, Kirchdorf am Haunpold, Linden, Maxhofen, Mittenkirchen, Nacken, Noderwiechs, Oberadlfurt, Oberholzham, Oberleiten, Oberstaudhausen, Oberwall, Oed, Orthofen, Ried, Schnürmann, Sonnenleiten, Sonnenwiechs, Stachöd, Thalham, Unterholzham, Unterleiten, Unterstaudhausen, Unterwall, Voglried, Waith, Waldheim, Weidach, Weihenlinden, Wiechs, Wolfgraben, Zum Winterblöcker.
Nachbargemeinden
Geschichte
Die Mühle zu Bruck gilt als das erste und in der Folge auch namensgebende Gebäude der Marktgemeinde. Dabei beschreibt der Begriff lediglich die Lage des Gebäudes, nämlich die Tatsache, daß die Mühle an der Brücke über die Mangfall, welche Bruckmühl durchfließt, liegt.
Wann genau die Mühle entstanden ist, ist nicht eindeutig belegt. Die erste urkundliche Erwähnung jedoch findet sich bereits in Übereignungsverträgen der Jahre 1325 und 1327. Die Chronisten gehen davon aus, daß die Mühle jedoch bereits lange vor diesen ersten urkundlichen Erwähnungen errichtet wurde und von Beginn an wirtschaftliche Bedeutung für die umliegenden Dörfer und Liegenschaften hatte.
Ursprünglich dürfte die Mühle zu Bruck direkt vom Wasser der Mangfall angetrieben worden sein, obschon sie am so genannten Mühlbach lange Zeit das älteste und einzige Haus der Marktgemeinde darstellte. Erst im 17. Jahrhundert siedelte sich neben der Mühle ein zweites Haus an.
Heute erinnert ein in den 80er Jahren erichtetes Mühlrad an die Mühle, welches immer noch vom Mühlbach angetrieben wird, jedoch nurmehr symbolischen Charakter hat. Ein Hinweis auf die Bedeutung der Mühle findet sich heute noch im Wappen der Marktgemeinde Bruckmühl, nämlich der Verwendung eines stillisierten Mühlsteines.
Mitte des 19. Jahrhunderts bestand Bruckmühl nur aus drei Häusern und gehörte zur politischen Gemeinde Kirchdorf. Die Eröffnung der Bahnlinie 1857 Holzkirchen-Rosenheim führte jedoch zu stetigem Wachstum des Ortes. Zunächst war die Bahnlinie erst rechts der Mangfall in Flussrichtung geplant, doch die Grundbesitzer wehrten sich dagegen und der Plan der Eisenbahnstrecke musste erneut geplant werden. Am 31. Oktober 1857 war es dann soweit und die erste Dampflock wurde auf Reise geschickt. Die Dampflock 064518 fuhr sehr lange Zeit auf dieser Strecke. 1926 wurde die durch Spenden erbaute Herz-Jesu-Kirche in Bruckmühl durch Kardinal Michael von Faulhaber eingeweiht. 1948 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde Kirchdorf in Gemeinde Bruckmühl. 1964 erfolgte die Erhebung zum Markt. Im Jahre 1972 wurde das bis dahin zum Landkreis Bad Aibling gehörige Bruckmühl dem Großlandkreis Rosenheim zugeschlagen. 1975 schloss sich die Gemeinde Holzham freiwillig Bruckmühl an, die Gemeinde Götting wurde im Jahr 1978 im Zuge der Gemeindegebietsreform eingemeindet.
Eines der wohl interessantesten Bauwerke Bruckmühls dürfte das Böhmerhaus sein. Jakob Böhmer der Erbauer des Hauses beschloss, ein sehr massives Haus zu bauen, um so die Fluten der Mangfall bei Hochwasser nahezu unbeschadet zu überstehen. Das Haus ist nahezu quadratisch und zeigt viele Stilelemente der Renaissance. Deutlich erkennt man auch die klassische Formengliederung. Ganz auffällig ist der erste Stock, denn dieser wurde von aussen am prunkvollsten verziert. Es war auch die edle Etage (piano nobile). Die Abwechslung der dreieckförmigen und bogenförmigen Fenstergiebel verleihen dam Haus einen einmaligen Wiedererkennungswert. Mit einer aufwendigen Attika schließt die Fassade unter dem Dach ab. Damals war in dem Haus eine königlich-bayerische Gendarmerie Station. Vor ein paar Jahren wurde das Haus von aussen wieder sehr schön restauriert und dient nun als Mehrfamilienhaus.
Wirtschaft
Der Wirtschaftsraum Bruckmühl, wurde aufgrund der verkehrsgünstigen Lage früh für die Ansiedlung von Industriebetrieben entdeckt. Entscheidenden Einfluß auf diese Entwicklung hatte die Gründung der BWB durch die Bayerische Wolldeckenfabrik Weiler, Bauer & Co., die das Werk im Jahre 1904 erwarb und ab 1913 Bayerische Wolldeckenfabrik Bruckmühl (über 800 Angestellte nach dem 2. Weltkrieg) nannte. Bis in die 1980er Jahre wurden dort unter Anderem die Decken für die Bundeswehr produziert. Nicht weniger bedeutend war die Ansiedlung der Chemischen Fabrik Heufeld, die 1858 gegründet wurde, der heutigen Süd-Chemie AG in Heufeld. Im Sinne des Chemikers Justus von Liebig widmete man sich dort der Produktion mineralischer Dünger.
Im Ortszentrum an der Stelle an der früher die Mühle zu Bruck stand) befindet sich der Hauptsitz der weltweit bekannten Firma Salus, die sich auf pflanzliche Arzneimittel und Tees spezialisiert hat. Nicht unweit davon liegt die Papierfabrik FiberMark Gessner (vorm. Steinbeis Gessner), die mit ihren technischen Spezialpapieren weltweiter Marktführer ist und Industriekunden auf allen Kontinenten beliefert. Nicht unerwähnt sollte der Standort der Firma Fritzmeier sein, die 1950 in die bestehenden Fabrikgebäude einer Tuchfabrik in Hinrichsegen zog.
Architekt Missoni
Der italienische Architekt Peter Missoni trug in den frühen Jahren von Bruckmühl viel zum Aufbau der Gemeinde bei. Gebäude wie das Gasthaus Thurmaier (heute Brückenwirt), die Thurmaier-Villa, das Dorrerhaus (heute Galerie Markt Bruckmühl), das Stuckenhaus (ehem. Kloster der Armen Schulschwestern), das Böhmerhaus, sowie der alte Pfarrhof waren Werke von Missoni.
Er war gleichsam Architekt und Bauleiter, weshalb bei der Errichtung der stillistisch auffälligen Gebäude hauptsächliche italienische Gastarbeiter beschäftigt wurden. Missoni arbeitete in der Tradition seines Vaters, der in Bruckmühl ebenfalls Architekt war.
Schulen
- Gymnasium Bruckmühl
- Holnstainer-Volksschule Bruckmühl
- Justus-von-Liebig-Schule Heufeld
- Realschule Bruckmühl
- Schule Götting
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Galerie Markt Bruckmühl
- Tierkunde-Museum
- Volksmusikarchiv d. Bezirks Oberbayern
- 1000-jährige Linde in Högling
- Wallfahrtskirche "Hl. Dreifaltigkeit" in Weihenlinden, errichtet 1653-1657
- Pfarrkirche "St. Michael" in Götting
- Ruine einer Burganlage (derer von Holnstein) im Bereich des Ortsteiles Bergham
- Salus-Auwald-Biotop (Naturlehrpfad entlang der Mangfall)
weitere interessante Daten
- 1860 wurde auf dem Bruckberg eine Villa im Stiel des Historismus erbaut. Dr. Schanzenbach, der Leibarzt von König Ludwig II lies diese für sich errichten. Später wohnten dort die Familien Neuhaus und von Brück. heute gehört die Villa der Familie Greither
- 1880 wurde der alte Marktbrunnen aus Bad Aibling in die Villa gebracht. Bei Ausgrabungen im Hof der Villa Schanzenbach fand man römische Münzen.
- Am 4. April 1954 war ein schwarzer Tag für die Wolldeckenfabrik, denn ein Großfeuer vernichtet Teile der Spulerei und des Garnlagers
- Das erste Auto in Bruckmühl besaß Dr. Glassner der in der Gemeinde ein Praxis gleich beim Bahnübergang hatte. Es war ein weißer Opel, der damals 19108000 Goldmark kostete. Er hatte das Nummernschild 2. Das Nummernschild mit der Nummer 1 gehörte dem Grafen von Maxlrain.
Fotogalerie
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altes Haus (ca. 150 Jahre alt)
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altes Haus
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altes Haus
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altes Haus
Partnerstadt
- Bruck an der Leitha (Niederösterreich)
