Dieser Artikel ist nicht neutral, sondern hat einen starken Bias im Sinne von Olaf.
So wird unterschlagen, dass der - hier erwähnte - Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofs schwere Kritik an der Arbeit von Olaf übte, zum Beispiel "schwer erkennbare Ergebnisse" der Ermittlungsarbeit sowie die Tatsache, dass die Olaf-Ermittler nur selten wirklich ermittelten.
Es fehlt auch die Kritik, die das Europäische Parlament an der mangelnden Effizienz und Zögerlichkeit der Olaf-Ermittlungen bei Eurostat übte.
Eindeutig falsch und verleumderisch ist, dass mir - dem stern-Reporter Hans-Martin Tillack - vorgeworfen wurde, Beamte bezahlt zu haben. Die belgischen Behörden haben nie ein Ermittlungsverfahren gegen mich eröffnet. Auch die Razzia in meinem Büro und meiner Wohnung hat keinerlei Beleg für diese Falschbehauptung erbracht. Selbst Olaf sprach in internen Unterlagen von einem blossen "Gerücht". Die einzige Quelle für den Vorwurf war der ehemalige Kommissionssprecher Joachim Gross, der für eine Kommissarin arbeitete, die ich selbst in meinen Artikeln immer wieder kritisiert hatte. Das Landgericht Hamburg untersagte Gross, seine Vorwürfe in wesentlichen Teilen zu wiederholen. Er konnte das Verfahren am Ende gewinnen - nicht, weil er in der Sache Argumente vorbrachte, sondern weil er sich auf seine "Immunität" als EU-Beamter berufen konnte. Selbst Olaf hat nie gewagt, den Vorwurf der Bestechung zu erheben. Stattdessen hat Olaf diesen Vorwurf immer wieder unterschwellig suggeriert. Dafür wurde das Amt vom Europäischen Bürgerbeauftragten scharf kritisiert. Siehe die Website des Bürgerbeaufragten.
Falsch bzw. verzerrend ist auch, dass der Bürgerbeaufragte Olaf aufgefordert habe, sich wegen der von Olaf erbeteten Razzia im stern-Büro zu rechtfertigen. Tatsächlich hatte der Ombudsmann den konkreten Vorwurf erhoben, dass Olaf-Direktor Brüner ihn mehrfach in die Irre geführt habe.
Mein Eindruck ist, dass dieser Artikel an entscheidenden Stellen von Olaf-Mitarbeitern bearbeitet wurde.
Hans-Martin Tillack
Noch zwei Links zu von mir verfassten Artikeln über Olaf:
http://www.stern.de/politik/ausland/558215.html?nv=ct_mt
http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?id=515507&q=brüner
Und ein Literaturhinweis:
Hans-Martin Tillack: "From Brussels to Burma", in: David Dadge (Hrsg.): "Silenced", Amherst 2005
- Zwecks Dokumentation des Geschehens hier einige Anmerkungen: Der kritisierte Abschnitt wurde bereits in der Version vom 17:38, 27. Mär 2004 von der IP 80.132.121.230 in den Artikel Korruption in der Europäischen Union eingestellt [1] und erst am 17. August 2006, beim Versuch Überlappungen zwischen Artikeln zu beheben, von einem "unschuldigen" Benutzer hier eingearbeitet. Aufgrund Ihres Hinweises hat Benutzer:Avatar heute den Satz mit den vermeintlichen Gründen für die Durchsuchung entfernt [2]. Ich werde den Artikel nun zur Qualitätssicherung anmelden und hoffe, dass der Artikel eine gründliche Überprüfung und Verbesserung erfährt. Grüße, --Birger 22:40, 29. Aug 2006 (CEST)
Qualitätsssicherung
- Sehr geehrter Herr Tillack,
- Ich kann mich damit anfreunden, das Ganze im Rahmen der Qualitätssicherung zu bearbeiten, bräuchte aber dafür noch den genauen Link zu den Stellungnahmen des Bürgerbeauftragten der EU (auf dessen Webseite gibt es keine Suchfunktion, oder ich bin zu blöd, sie zu finden)
- Allerdings habe ich noch einige Probleme:
- 1. Wie schafft es die belgische Behörde ihr Büro und ihre Wohnung zu durchsuchen, ohne ein Ermittlungsverfahren zu eröffnen - das scheint mir rechtlich einfach nicht möglich.
- 2. Wahrscheinlich meinen Sie, dass kein im deutschen Recht als sogenanntes Zwischenverfahren bekannter Schritt eingeleitet wurde, es also nie zu einer Anklage-Erhebung kam.
- Für die Beantwortung dieser Fragen wäre ich Ihnen dankbar, ich kann auch Teile Ihrer Darstellung in den Artikel einbauen - selbstverständlich gekennzeichnet als Ihr Standpunkt.
--Ewald Trojansky 09:16, 30. Aug 2006 (CEST)