Palast der Sowjets

Geplantes Regierungsgebäude in Moskau aus den 1930ern
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Der Palast der Sowjets (auf russisch: Дворец советов; Aussprache: [dwoɾjɛz ʂowjɛtow]) war ein nichtverwirklichtes Bauprojekt in den 30 Jahren des 20. Jahrhunderts in Moskau, der damaligen Sowjetunion heutiges Russland. Er wäre nach Fertigstellung mit einer Höhe von 415m das größte Gebäude der Welt geworden.

Datei:Palace-of-soviets.jpg
Bild vom Palast der Sowjets

Den Entwurf zum Bau des Palastes gewann der Architekt Boris Jofan, der die Ausschreibung um den Bau des Palastes gewonnen hatte. Im Laufe der Geschichte um den Palast gab es immer wieder Änderungen am Baukonzept, sei es das Aussehen oder der Standort des Palastes in Moskau.


Geschichte des Palasts der Sowjets 1930er

Planung

 
Bauskizze von Le Corbusier, sein Vorschlag wurde jedoch nicht verwirklicht

Die Planungen für den Bau eines sogenannten Palastes der Sowjets wie es in einer Sitzung lautete, der im Stile des sozialistischen Klassizismus erbaut werden sollte, begannen bereits im Jahre 1922, im Jahr der Gründung der UdSSR, auf dem I. Parteitag der KPdSU, als sie von Josef Stalins potentiellen Rivalen im Machtkampf um die Sowjet(Räte-)herrschaft Sergei Kirow geäußert wurden.

Der Palast der Sowjets sollte zum Mittelpunkt des sogenannte neuen Moskaus werden, dieses sollte nicht mehr von zaristischen Baustilen geprägt seien, sondern sollte im neuen sozialistischen Baustile und desweiteren Anstoß für den Bau weiterer Hochhäuser sein solle. Nach Fertigstellung dieser ganzen Städtebaulichen Projekte sollte Moskau zu einer idealen sozialistischen Stadt werden.

Die weiteren Planungen über das neue Moskau wurden in dem Film Moskau vom Jahre 1939 aufgezeigt. Dieser Film zeigt die Städtebauvision über diese Idealstadt im Sozialismus in der Sowjetunion.

Standort des Palastes

Ursprünglich wurde als Standort ein Grundstück im Zentrum Moskaus an der Trewerstraße gewählt worden, jedoch wurde später der Vorschlag der Gruppe Asanowa gewählt, dieser sah vor den Palast der Sowjets auf dem Platz der Erlöserkirche zu erbauen, der Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich des Sieges über Napoleon gebaut wurde.

Ausschreibung

Datei:Palace of the Soviets, Tour Eiffel, Brandenburg Gate.jpg
Bild über die Höhenunterschieden vom Palast der Sowjets, über den Eiffel-Turm bis hin zum Petersdom (1937.)

In den Jahren 1931 bis 1933 wurden die Wettbewerbe von der Planung zum Bau des Palastes ausgerichtet.

Laut den Wettbewerbsregeln sollte der Palast als ein monolithischer Komplex und als eine kühne Hochhauskomposition mit einem beliebigen Abschluss gestaltet werden. Der Entwurf gewann der eher unbekannte Boris Jofans, ihm sollten in den folge Jahren weitere Bauprojekte, wie sowjetische Pavillion bei der Expo 1937 in Paris, von der sowjetische Führung aufgetragen werden. Jofans gewann die Ausschreibung vor dem sehr bakannten französisch-schweizerischen Architekten Le Corbusier.

Baukonzept

Das Baukonzept sah ein Hochhaus aus drei aufeinander stehenden zylindrischen Körpern vor, die auf einem zweistufigen Stylobat ruhten. Das Gebäude sollte von einer 57 bis 75m hohen Leninstatue bekrönt werden. Insgesamt hatte das im Jahre 1937 begonnene Gebäude eine Höhe von 415m. Das Fundament wurde im Jahre 1939 Fertiggestellt, 1941 wurde der Bau jedoch, aufgrund des Krieges eingestellt.

Der im Jahre 1956 neu ausgeschriebene Wettbewerb, für den die bestehenden Fundamente verwendet werden sollten, wurde jedoch nie realisiert, in den folgenden Jahrzehnten sollten keine weiteren Ausschreibungen zum Bau des Palastes der Sowjets ausgeschrieben.

Referenzen um die Statue auf dem Palast

Josef Stalin, das damalige Staatsoberhaupt der Sowjetunion, begnügte sich anfänglich noch damit, als Statue neben Lenin auf dem Dach des Palastes zu stehen, da Boris Jofan nicht im Stande war, dies zu realisieren, sollte dann nur Stalin, als Statue wie auf dem oben gezeigten Bild, den Abschluss des Bauwerks bilden. Er wollte damit sich selbst als Symbol des/der neuen sowjetischen Arbeiters/Arbeiterin, der über die Welt herrscht, zeigen.

In Wahrheit spiegelt der Entwurf, den Palast der Sowjets mit der Statue Stalins zu erbauen, jedoch nur die Hierachiepyramide des Stalinismus wieder, an dessen Spitze der unbestrittene Führer, Josef Stalin thront. Bei der neu angesetzten Ausschreibung zum Bau des Palastes im Jahre 1956 sollte der Palast keine Statue an seine Spitze bekommen.

Geschichte um den Palast der Sowjets 1956

Planung

Die Planungen für den weiter Bau des Palastes der Sowjets wurden auf Grund des Krieges und weitere Innerpolitischer Probleme auf das Jahre 1956 angesetzt.

In der Mitte des Jahre 1956 sollten die Wettbewerbe über den weiter Bau des Palastes ausgetragen werden.

XX. Parteitag der KPdSU

Der XX. Parteitag der KPdSU fand vom 14. Februar bis zum 26. Februar 1956 in Moskau statt. In diesem Parteitag der Staatspartei der KPdSU wurden von dem damaligen Staatsoberhaupt Nikita Chruschtschow Stalins Verbrechen erstmals offengelegt, die sogenannte Tauwetter-Periode oder auch Entstalinisierung der Sowjetunion um den Personenkult über Josef Stalin begann.

Dies war auch der Grund warum der weiter Bau des Palastes der Sowjets und auch der dazu gehörende große Umbau Moskaus in eine Stadt der Sowjets zu den Akten gelegt wurden waren.

Dokumentation über den Palast der Sowjets

  • Das neue Moskau, die Stadt der Sowjets im Film:

Im Jahre 1939 drehte der sowjetische Regisseur Viktor Morgenstern den Dokumentarfilm Moskau. Der Film zeigt die Städtebauvision über die Idealstadt im Sozialismus, verköpert von Moskau. Der Film endete mit einer Sportparade vor dem größten Bauwerk der Stalin-Epoche, dem Palast der Sowjets im zukünftigen Moskau.

Kulissen im Format 1 zu 1 sollten das erschaffen, was auf Grund der fehlenden Städtebaukultur in Russland und ständiger Mangelwirtschaft nie gebaut wurden wäre.

Weitere Bilder