Gutartige oder bösartige Neubildung von Körpergewebe durch eine Fehlregulation des Zellwachstums. Tumore können jegliche Art von Gewebe betreffen. Je nach Lokalisation und Funktion des Gewebes können sie zu Dysfunktionen von Organen mit Beeinträchtigung des Organismus bis zum Tod führen. Bösartige Neubildungen (Krebs) ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern.
Tumoren bestehen aus zwei Komponenten:
- (1) Parenchymzellen, i.e. neoplastische Zellen und
- (2) nichttumoröses Stroma, i.e. BG und Blutgefässe.
Die Nomenklatur der Tumoren bezieht sich auf den Phänotyp der Parenchymzellen. Es gibt
- epitheliale Tumoren
- mesenchymale Tumoren
Maligne = bösartige Tumoren mesenchymaler Zellen = Sarkome (grch. sar = fleischig): enthalten wenig BG-Stroma.
Maligne Tumoren epithelialer Zellen = Karzinome
Oft werden Tumoren durch Anhängen des Suffix –om an die Stammzelle benannt.
Beispiel:
- Gutartig:
- Fibrom,
- Chondrom,
- Osteom
- Lipom
- bösartig
- Plasmozytom,
- Lymphome,
- Basaliom,
- Seminom
Effekte von Tumoren auf den Körper Sowohl benigne als auch maligne Tumoren können den umgebenden Körper schädigen.
- Druckatrophie durch Wachstum (Hormonmangel bei Tumoren in endokrinen Drüsen)
- Obstruktion von Lumina = Verlegung von Röhren
- Bronchusverschluss ==> Atelektase,Pneumonie
- Ösophagusverschluss ==> Dysphagie = Schluckstörung
- Gallengangverschluss ==> Ikterus = Gelbsucht
- Darmverschluss ==> Ileus
- Syntheseaktivität (Hormonproduktion)
- Gewebezerstörung, Blutungen, Sekundärinfektionen
- Krebs-Kachexie: Atrophie des Muskel- und Fettgewebes, Anorexie, Anemie, Schwäche. Vermutlich durch TNF-a und andere Zytokine verursacht.
- Paraneoplastische Syndrome: darunter versteht man Symptome, die nicht direkt aus der Lokalisation oder der Tumorart zu erklären sind. Bsp: ektopische Hormonproduktion (ACTH, Parathormon, Insulin), Erkrankungen der Nerven und Muskeln (Myasthenie), Hypertrophe Osteoarthropathie (Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel), Thrombophlebitis, usw.
- Ulkusbildung durch Zerstörung von Oberflächenepithelien oft mit Blutungen einhergehend
- Ödeme durch Obstruktion von Venen, Lymphgefässen
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