Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist der größte europäische Specht. Er ist fast in ganz Deutschland ganzjährig heimisch und in geeigneten Lebensräumen nicht selten.
Schwarzspecht | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dryocopus martius | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Beschreibung
Der Schwarzspecht ist, aufgrund seiner Größe und seines mattschwarzen Gefieders, eine imposante Erscheinung und leicht von anderen Arten zu unterscheiden. Jedoch bekommt man ihn selten und meist nur flüchtig zu sehen.
Beim Männchen ist der Oberkopf auffallend rot, das Weibchen hat nur einen kleinen roten Fleck am Hinterkopf. Auffallend sind auch die gelben Augen und der helle, kräftige Schnabel. Die Füße sind dunkelgrau gefärbt.
Im Vergleich zu anderen Spechten fliegt der Schwarzspecht besser und ziemlich gradlinig, jedoch mit unregelmäßigen Flügelschlägen.
Der Schwarzspecht ist mit knapp 46 cm Länge und 75 cm Flügelspannweite der größte Specht Europas und hat etwa die Größe einer Krähe.
Verbreitung
Der Schwarzspecht findet sich in Mittel- und Nordeuropa und in ganz Asien südlich bis zum Himalaja. In Westeuropa findet man ihn in den Pyrenäen und in Gebieten Nordwestspaniens. Er fehlt in Großbritannien. Er ist ein Standvogel und lebt in großen Waldungen, weniger in gut geordneten Forsten. Bei uns ist er seltener geworden und meidet die Nähe menschlicher Siedlungen.
Nahrung, Gesang und Trommeln
Die Nahrung besteht oft aus Rossameisen und ihren Puppen sowie allen Larven, die im Nadelholz leben. Er meißelt, um diese zu erlangen, oft große Stücke aus den Bäumen und Stöcken heraus. In kernfaulen Bäumen findet man oft seine länglichen, tiefen Hacklöcher.
Das Trommeln ist laut und weit hörbar mit relativ langsamer Schlagfolge. Ein Trommelwirbel dauert etwa zwei bis drei Sekunden.
Sein typischer Flugruf ist ein weit hörbares "prrü-prrü-prrü". Sein Balzgesang im Frühjahr ist ein durchdringendes, volles "glück-glück-glück".
Brut
Der häufigste Brutbaum ist die Rotbuche. Der Schwarzspecht zimmert seine Höhlen aber auch in Kiefern, Fichten, Tannen oder Lärchen. Die Bruthöhle wird vom Männchen und Weibchen gemeinsam gezimmert, manchmal in beträchtlicher Höhe, und ist meistens etwa 40 cm tief bei 15 cm Durchmesser. Es wird ohne Nistmaterial gearbeitet. Das Weibchen legt im April drei bis fünf porzellanweiße, etwa 34 mm lange Eier, die vom Weibchen sowie vom Männchen bebrütet werden. Nach 12-14 Tagen schlüpfen die Jungen, die noch weitere vier Wochen in der Höhle verbleiben.
Sonstiges
Der Schwarzspecht ist Vogel des Jahres 1981.
Literatur und Quellen
- Peterson, Mountfort, Hollom, „Die Vögel Europas – Ein Taschenbuch für Ornithologen und Naturfreunde über alle in Europa lebenden Vögel“, Paul Parey Verlag, 10. Aufl. April 1973, ISBN 3-490-05718x, S. 205
- Christopher Perrins, „Vögel, Biologie+Bestimmen+Ökologie“, Paul Parey Verlag, ISBN 3-490-22618-6
- Peter Hayman & Philip Burton, „Das grosse Kosmos Vogelbuch - Europas Vögel - Bestimmen, Verstehen, Schützen“, Neuer Pawlak Verlag, ISBN 3-86146-111-0