Feldmarschallleutnant
Feldmarschallleutnant (abgekürzt FML) war eine militärische Rangstufe, die in der deutschen Reichsarmee vom 17. Jahrhundert bis 1806 und in der Armee von Österreich-Ungarn bis 1918 bestand und dort der dritthöchste Offiziers- bzw. Generalsrang war. Er wurde auch nach 1918 durch den Oberbefehlshaber der "Volkswehr" (bis 1919) und im 1. Bundesheer von 1933 - 1938 wieder geführt. In der ungarischen Armee bestand der Dienstgrad bis 1921 fort.
Der Rang ist mit dem Generalleutnant der deutschen Bundeswehr oder des österreichischen Bundesheeres vergleichbar, der Feldmarschallleutnant führte meistens als Divisionskommandant den Befehl über eine Division. Die Würde kam in Deutschland gleichzeitig mit der des Feldmarschalls auf. Der Kriegsherr pflegte einem Marschall einen "Untermarschall" oder "Lieutenant" beizugeben, der den Marschall zu unterstützen und zu vertreten hatte. Zu seinen Pflichten gehörten u.a. die Aufsicht über Proviantplätze und -straßen, die Kontrolle der Wachen usw. Feldmarschallleutnants wurden mit dem Prädikat Exzellenz angesprochen.
Liste österreichischer Feldmarschallleutnants
- Joseph Canto d'Irles (1731-1797), Verteidiger von Mantua gegen Bonaparte 1796
- Cornelius Hermann von Ayrenhoff (1733-1819), Offizier und Schriftsteller (Tragödien und Komödien)
- Friedrich Freiherr von Schmerzing († 1795)
- Anton Freiherr von Liptay († 1799)
- Johann Graf von Alcaini († 1799)
- Franz Johann Weber von Treuenfeld († 1809)
- Karl Philipp Freiherr von Sebottendorf (1740-1818)
- Karl Philipp Freiherr von Weidenfeld (1741-1811)
- Andreas Graf Karaiczay de Wallje-Szaka (1744-1800)
- Franz Jelačić von Bužim (1746-1810)
- Friedrich Heinrich Freiherr von Gottesheim (1749-1808)
- Karl Mack von Leiberich (1752-1828)
- Joseph Freiherr von Ulm (1752-1827)
- Joseph Philipp Vukasović (1755-1809)
- Karl Aloys Fürst zu Fürstenberg (1760-1799)
- Leopold Freiherr von Trauttenberg (1762-1814)
- Nikolaus Ungnad Graf von Weissenwolf (1763-1825)
- Friedrich Ludwig Prinz von Wied-Runkel (1769-1824)
- Karl Stutterheim (1774-1811)
- Adam Adalbert Graf von Neipperg (1775-1829)
- Karl Freiherr von Urban (1802-1877)
- Carl Prinz zu Solms-Braunfels (1812-1875), genannt „Texas-Carl“
- Adolf (von) Boog (1866-1929), Oberbefehlshaber der Volkswehr 1918-1919
- Ludwig Hülgerth (1875-1939), Kommandant der Frontmiliz 1936-1938
- Johann Friedländer (1882-1945), Leiter der Ausbildungsabteilung bis 1937 - im KZ von der SS ermordet
- Theodor Haselmayr (1882-1950), Kommandant der 2. Division-Stadtkommandant von Wien bis 1838
- Johann Kubena (1882-1955), Sektionschef I im BMfLV; 1939 aus polit. Gründen pensioniert
- Alfred Jansa (von Tannenau) (1884-1963), Chef des Generalstabs 1936 -1938
- Johann Tarbuk von Sensenhorst (1886-??)
- Scipione Graf Bagni
- Johann Freiherr von Gschwind
- Hermann Graf von Limburg-Syrum
- Christian Graf Reventlau
- Leopold Graf Schlick
- Josef Vitez Heszlenyi
- Mihaly von Ibranyi
- Bela Vitez-Miklos von Dalnoki
- Adam Bajalich Freiherr von Bajahaza
- Anton Freiherr von Elsnitz
- Michael Freiherr von Fröhlich
- Albert Graf Gyulay von Maros-Németh und Nadaska
- Andreas Hadik, Reichsgraf von Futak
- Karl Joseph Graf von Hadik-Futak
- Johann Georg Carl Freiherr von Hannig, Lokaldirektor Theresianische Militärakademie
- Friedrich Freiherr von Hotze
- Konrad Valentin Freiherr von Kaim
- Siegfried Freiherr von Kospoth
- Johann Ludwig Alexander Freiherr von Laudon
- Moritz Joseph Johann Baptist Fürst von Liechtenstein
- Karl Friedrich Ritter von Lindenau
- Daniel Freiherr Mecsery deTsoor
- Karl Graf von Mercantin
- Joseph Mesko Freiherr von Felso-Kubiny
- Johann Graf Mészáros de Szoboszló
- Friedrich August Joseph Graf von Nauendorf
- Armand Freiherr von Nordmann
- Peter Karl Freiherr von Ott und Bartokéz
- Franz Freiherr von Petrasch
- Peter Vitus von Quosdanovich
- Prinz Ludwig Rohan von Guemenée, Herzog von Bouillon und Montbazan
- Heinrich Freiherr von Schmitt
- Joseph Anton Freiherr von Simbschen
- Johann Rudolf Graf von Sporck
- Franz Xaver Freiherr von Wenkheim
- Franz Freiherr von Werneck
- Christian Freiherr Wolfskehl von Reichenberg
- Heinrich Matic von Dravodol
Carl Freiherr Nagy de Töbör-Ethe
Literatur
- Georg von Alten, Handbuch für Heer und Flotte, Band III., Berlin 1911