Siehe auch Portal Sachsen-Anhalt
Landesdienstflagge | |
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Landesdienstflagge Sachsen-Anhalts | |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Magdeburg |
Fläche: | 20.445 km² |
Einwohner: | 2.535.833 (30.06.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 124 Einwohner/km² |
Schulden: | 7.413 € pro Einwohner (2002) |
Schulden gesamt: | 19 Mrd. € (2002) |
ISO 3166-2: | DE-ST
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Homepage: | www.sachsen-anhalt.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Wolfgang Böhmer (CDU) (seit 16. Mai 2002) |
Regierende Parteien: | Koalition aus CDU und FDP |
Sitzverteilung im Landtag (115 Sitze) |
CDU 48 SPD 25 PDS 25 FDP 17 |
letzte Wahl: | 21. April 2002 |
nächste Wahl: | 2006 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 4 |
Karte | |
Sachsen-Anhalt in Deutschland |
Sachsen-Anhalt ist ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Landeshauptstadt ist Magdeburg, Nachbarländer sind Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Die Einwohner können sowohl Sachsen-Anhalter als auch Sachsen-Anhaltiner genannt werden.
Landesstruktur
Im Norden wird die sachsen-anhaltinische Landschaft von Flachland geprägt. Hier in der Altmark befinden sich alte Hansestädte wie Salzwedel, Stendal und Tangermünde. Im Nordosten befindet sich die Colbitz-Letzlinger Heide. Südlich davon schließt sich die fruchtbare Magdeburger Börde an, in der sich Städte wie Burg, Schönebeck oder Haldensleben, Oschersleben, Wanzleben, Aschersleben oder Hettstedt. Im Südwesten liegt der Unterharz mit dem Harzvorland und Städten wie Wernigerode, Quedlinburg oder Halberstadt. An der Grenze zum Freistaat Sachsen befindet sich der Ballungsraum Halle (Saale)-Merseburg-Bitterfeld (auch "Chemiedreieck" genannt), der bis ins sächsische Leipzig weiterreicht. In der Vergangenheit wurde hier der wirtschaftliche Schwerpunkt auf die Chemieindustrie gesetzt (Leuna). An der Saale und der Unstrut, wo sich ein Weinanbaugebiet befindet, liegen Naumburg (Saale), Zeitz und Freyburg. Schließlich gehört zu Sachsen-Anhalt noch die durch Martin Luther historisch bedeutsame Lutherstadt Wittenberg.
Wirtschaft und Verkehr
Die Region um Halle (Saale) bildet zusammen mit dem in Sachsen liegenden Leipzig eine wirtschaftliche Schwerpunktregion. Hier laufen verschiedene Verkehrsströme zusammen. Traditionell befindet sich in der Gegend ein Schwerpunkt von Chemie- und Erdölindustrie ("Chemiedreieck", Leuna). Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die günstig zwischen Hannover und Berlin gelegene Landeshauptstadt Magdeburg.
Insgesamt hat Sachsen-Anhalt große Schwierigkeiten bei der Umstrukturierung der Industrie. So kam es zu vielen Firmenschließungen (Waggonbau Halle-Ammendorf), was eine hohe Arbeitslosigkeit mit sich brachte.
Durch Sachsen-Anhalt verlaufen mit der Elbe, dem Mittellandkanal und dem Elbe-Havel-Kanal wichtige Wasserstraßen, die sich bei der Landeshauptstadt Magdeburg treffen. Außerdem verläuft in Ost-West-Richtung die Autobahn 2 und die ICE-Trasse Hannover-Berlin durch das Land. ergänzt wird dies durch die Nord-Süd-Autobahn A 14 von Magdeburg über Halle nach Dresden.
Durch Sachsen-Anhalt verläuft die Ferienstraße der Romanik, die wegen des großen romanischen Erbes dieser Landschaft eingerichtet wurde. In den Großräumen Magdeburg und Halle existieren S-Bahnen (S-Bahn Magdeburg, S-Bahn Leipzig-Halle).
Siehe auch Tourismus in Sachsen-Anhalt
Städte
- Wichtige Städte in Sachsen-Anhalt:
siehe auch: Liste der Orte in Sachsen-Anhalt.
Geschichte
Im Juli 1944 wird die preußische Provinz Sachsen, bestehend aus den Regierungsbezirken Magdeburg , Halle-Merseburg und Erfurt in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg aufgeteilt, während der Regierungsbezirk Erfurt dem Reichsstatthalter Thüringen unterstellt wird. 1945 werden die beiden Provinzen, ferner der Freistaat Anhalt (um Dessau), die braunschweigische Enklave Calvörde und der östlichen Teil des Kreises Blankenburg im Harz, auch vorher dem Freistaat Braunschweig zugehörig, sowie der thüringischen Enklave Allstedt von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) zur neuen Provinz Sachsen vereinigt. Der Name wird im gleichen Jahr noch in Provinz Sachsen-Anhalt geändert. 1947 erfolgt nach der Auflösung von Preußen die Umbenennung in Land Sachsen-Anhalt. Landeshauptstadt ist Halle. Das Land hat eine Größe von 24576 qkm.
1952 wird im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land aufgelöst und aufgeteilt in die zwei Bezirke Halle und Magdeburg. Dabei geschehen Grenzbereinigungen, bei denen einzelne Städte und Gemeinden von den Nachbarkreisen eingegeliedert oder an diese angegliedert werden, wodurch sich die Bezirksgrenzen gegenüber den ehemaligen Landesgrenzen verschieben.
1990 geschieht die Neubildung des Landes Sachsen-Anhalt durch Zusammenlegung der Bezirksterritorien Halle und Magdeburg ohne den Kreis Artern, zuzüglich des Kreises Jessen. Landeshauptstadt wird Magdeburg.
Die Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt waren seit seiner Gründung:
- Juli 1945 - 21.07.1947: Dr. Erhard Hübener (Präsident der Provinz Sachsen-Anhalt)
- 21.07.1947 - 13.08.1949: Dr. Erhard Hübener
- 13.08.1949 - 23.07.1952: Werner Bruschke
Zwischen 1952 und 1990 war das Land Sachsen-Anhalt aufgelöst.
- 28.10.1990 - 04.07.1991: Dr. Gerd Gies CDU
- 04.07.1991 - 28.11.1993: Professor Dr. Werner Münch CDU
- 02.12.1993 - 21.07.1994: Dr. Christoph Bergner CDU
- 21.07.1994 - 16.05.2002: Dr. Reinhard Höppner SPD
- 16.05. 2002 - heute: Professor Dr. Wolfgang Böhmer CDU
Politik
Sachsen-Anhalt hatte nach seiner (Wieder-)Gründung 1990 sehr unter häufigen Regierungswechseln auf Grund von Korruptions- oder Stasivorwürfen zu leiden. Hinzu kam die schwache Konjunktur des ehemaligen Schwerpunktgebietes chemischer Industrie in der DDR. Bei der letzten Landtagswahl fiel die vorher regierende SPD mit zweistelligen Verlusten hinter die CDU und die PDS zurück und wurde nur drittstärkste Kraft im Landtag. Bei der Landtagswahl 1998 errang die als rechtsextrem geltende DVU aus dem Stand 12,9%, was von vielen Menschen mit Besorgnis aufgenommen wurde. Die DVU ist mittlerweile durch interne Streitigkeiten zerbrochen und nicht mehr im Landtag vertreten.
Ministerien
- Ministerpräsident: Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
- Ministerium des Innern: Minister Klaus-Jürgen Jeziorsky
- Ministerium der Justiz: Minister Curt Becker
- Ministerium der Finanzen.: Minister Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué
- Ministerium für Gesundheit und Soziales: Minister Gerry Kley
- Kultusministerium: Minister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz
- Ministerium für Wirtschaft und Arbeit: Minister Dr. Horst Rehberger
- Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt: Ministerin Petra Wernicke
- Ministerium für Bau und Verkehr: Minister Dr. Karl-Heinz Daehre
Verwaltungsgliederung
Ehemalige Regierungsbezirke
Sachsen-Anhalt bestand bis 2003 aus den 3 Regierungsbezirken:
Zum 1. Januar 2004 wurden die Regierungsbezirke aufgelöst. Die Arbeit der Regierungspräsidien übernahm das für das gesamte Bundesland eingerichtete Landesverwaltungsamt mit Sitz in Halle (Saale).
Landkreise
Bei der ersten Kreisgebietsreform am 1. Juli 1994 wurden aus vormals 37 Landkreisen und ?? kreisfreien Städten 21 neue Landkreise gebildet. Drei Städte behielten den Status einer kreisfreien Stadt.
Im Dezember 2003 beschloss die Landesregierung die Neugliederung des Landes bis 2008. Ersten Planungen zufolge soll Dessau wegen der dramatisch gesunkenen Einwohnerzahl den Status einer kreisfreien Stadt verlieren. Die Kreistage des Saalkreises und des Landkreises Merseburg-Querfurt bekundeten im Februar 2004 ihre Absicht, sich zu einem Großkreis zu vereinigen.
Derzeit unterteilt Sachsen-Anhalt sich in 21 Landkreise (1)
- Altmarkkreis Salzwedel
- Anhalt-Zerbst
- Aschersleben-Staßfurt
- Bernburg
- Bitterfeld
- Bördekreis
- Burgenlandkreis
- Halberstadt
- Jerichower Land
- Köthen
- Mansfelder Land
- Merseburg-Querfurt
- Ohrekreis
- Quedlinburg
- Saalkreis
- Sangerhausen
- Schönebeck
- Stendal
- Weißenfels
- Wernigerode
- Wittenberg
Kreisfreie Städte
und 3 kreisfreie Städte:
Städte und Gemeinden
siehe auch: Liste der Orte in Sachsen-Anhalt
Regionen
- Altmark
- Colbitz-Letzlinger Heide
- Drömling
- Dübener Heide
- Fiener Bruch
- Goldene Aue
- Großes Bruch
- Harz
- Huy
- Magdeburger Börde
- Wische
Sprache
In Sachsen-Anhalt wird heute ein stark vom Thüringisch-Obersächsischen geprägtes Hochdeutsch mit spezifischen Wendungen aus dem Mark-Brandenburgischen gesprochen. In der Altmark trifft man sehr selten bei älteren Sprechern noch auf die Ostniederdeutsche Sprache.
Siehe auch: Dialekte in Sachsen-Anhalt
Küche
Siehe unter: Sachsen-Anhaltinische Küche