Weidenhausen (Gladenbach)

Ort in der Stadt Gladenbach
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Wappen Karte
Das Weidenhäuser Wappen
Wappenbeschreibung
Deutschlandkarte, Position von Gladenbach hervorgehoben Lage von Weidenhausen in Hessen

Weidenhausen ist seit der Gebietsreform im Jahr 1974 ein westlicher Stadtteil von Gladenbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf des Bundeslandes Hessen. Der Stadtteil hat 2499 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2005) und liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 247 m über NN, wobei hohe Hügel über dem Tal des kleinen Flusses Salzböde fast durchgehend Hanglagen schaffen, an denen der Ort gebaut ist.

Als höchste Erhebung gilt die Weidenhäuser Koppe mit 384 m. Der Ort ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und besitzt zahlreiche Erholungs- und Wanderwege mit über 500 km Länge.

Geografie

Politisch-geografische Lage

Das Dorf Weidenhausen liegt im Südwesten des Gladenbacher Berglandes in Mittelhessen und damit geologisch am Ostrand des Westerwaldes. Es war über Jahrhunderte Teil des Hessischen Hinterlandes (s. u. Regionale und Ortsgeschichte im Folgenden). Die Gemeindegrenze im Bereich der Zollbuche war zugleich Landesgrenze nach Nassau. Mit den ebenfalls im Salzbödetal gelegenen Nachbargemeinden Erdhausen, Gladenbach und Mornshausen bildete der Ort innerhalb des Hinterlandes eine Art schmalen Korridor von nur ca. 10 km Breite, mit dem der größere nördliche Teil des Hinterlandes mit dem südlich gelegenen Teilgebiet im heutigen Biebertal bei Gießen verbunden war. Da jedoch unmittelbar am südlichen Rand des Salzbödetals ein durchgehender Höhenzug mit teilweise sehr steilen Hängen ansteht, waren die Verkehrsverbindungen niemals sehr gut und folglich das Hinterland auch aus diesem Grund für die Landesherren im weit entfernten Darmstadt äußerst entlegen. Östlich von Mornshausen schließt sich im Salzbödetal die Gemeinde Lohra an, die als Teil von Hessen-Marburg 1648 endgültig zu Kurhessen (s. u. Regionale und Ortsgeschichte) kam, also auch Ausland darstellte.

Geografische Ortslage

Die Salzböde entsteht als flächig austretendes Sickerwasser in einer salz­sauer-sumpfigen Hangwiese unterhalb eines Laubmischwaldes in Südostlage in (gemittelt) etwa 430 m über NN oberhalb Hartenrod. Nach einem sehr kurzen Verlauf mit starkem Gefälle in südsüdöstlicher Rich­tung erreicht sie bereits innerhalb der bebauten Ortslage von Hartenrod den Talgrund und fließt ab dort in mehr oder weniger weiten Krümmungen und Bö­gen generell in Richtung Osten. In Hartenrod selbst ist der noch recht klei­ne Fluss sogar teilweise verrohrt und überbaut worden. Aber auch in den fol­genden Strecken der insgesamt ca. 4 km bis zur westlichen Ge­mar­kungs­gren­­ze von Weidenhausen ist der Flusslauf durch teilweise steile Hänge ziem­lich eingeengt. Erst im letzten Teil dieses Abschnitts, in der so genannten Lache in der Ortslage von Wommelshausen-Hütte, weitet sich das Tal der Salzböde ein wenig aus und erlaubt dem Gewässer sogar einige Mäander.

Am westlichen Rand des Gemeindegebiets von Weidenhausen wird dieser Wiesengrund auf seiner Nordseite vom Fuß des Himerich (auch als Hemerich geschrieben) begrenzt. Dieser annähernd kuppelförmige Berg er­hebt sich steil mit einer Gipfelhöhe von 357 m über dem Tal und ist außer an seinen etwas flacher verlaufenden Ost- und Nordostflanken voll­stän­dig von einem Eichen-Hainbuchen-Buchen-Mischwald mit vereinzelten Na­delbaum­an­tei­len be­deckt.

Das immer breiter werdende Flusstal beschreibt um den Himerich herum ei­nen weiten Bogen nach Ostnordost, wobei die Salzböde selbst zunächst eher am südöstlichen Rand entlang fließt. Dann schwenkt der Flusslauf in eine ziem­lich genau östliche Richtung mit leicht südlicher Neigung um, während die Talsenke relativ weit und beinahe eben wird. Dieses Wiesental erstreckt sich bis in die Gemarkung Erdhausen, bevor der Fluss erneut von näher zusammenrückenden Hügeln eingeengt wird.

Die südliche Begrenzung des Salzbödetals bildet auch im Gemeindegebiet Weidenhausen eine fast ununterbrochene Hügelkette praktisch ohne Ab­sen­kun­gen oder nennenswerte Hö­hen­un­ter­schiede in den Kammlagen, welche die Salz­böde eigentlich von Beginn an in ihre Fließrich­tung zwingt. Diese Hö­hen­lagen erheben sich bis auf wenige Ausnahmen mit recht steilen Hängen und sind wie der Himerich fast komplett mit einem sommergrünen Eichen-Hain­bu­chen-Buchen-Mischwald mit vereinzelten Nadelwaldpflanzungen be­wach­sen. Etwa dort, wo die Salzböde ihren Bogen nach Ostnordost beginnt, mün­det ein rech­ter Zufluss ein, der Sei­bertshäuser Bach. Dieser wiederum kommt aus ei­nem blind endenden Seitentälchen, dessen nordwestliche Öffnung in das Salz­bödetal hinein eine Art Durchbruch in der bereits be­schrie­be­nen Hü­gel­kette bildet. Dieses Tälchen muss seinerzeit der Ort der im 14. Jahr­hun­dert wüst gefallenen Ortschaft Seibertshausen gewesen sein (s. hier­zu un­ter Regionale und Orts­ge­schichte im folgenden Abschnitt). Ober­halb die­ses Tälchens - und damit die Hügelkette eben doch lückenlos fort­setzend – stei­gen die bewaldeten Hänge bis zu der als Zoll­buche be­zeich­neten Kamm­lage an. Die ge­samte Ausdehnung des beschriebenen Tälchens mit den umgebenden Hanglagen wird im ört­li­chen Sprach­gebrauch oft heute noch schlicht als Seibertshausen zu­sam­men­ge­fasst.

Die an den Ausgang des Seibertshäuser Tälchens nordöstlich an­schlie­ßen­de be­waldete und stei­le West- bis Nordwestnordhanglage wird mit der Flur­be­zeich­nung Haardt belegt. Daran schließt sich als reine Nordlage weiter östlich die so genannte Krieb an. Oberhalb der Krieb erhebt sich dann auch - kaum merklich inmitten der umgebenden, ebenfalls bewaldeten Kamm­la­gen - der geografisch höchste Punkt der Weidenhäuser Gemarkung, die Weidenhäuser Koppe, deren Aussichtsturm im dichten Wald allerdings kaum aus­zu­ma­chen ist.

Die Krieb genannte Hanglage setzt sich nach Osten, bereits in der Gemarkung der Nach­bar­ge­mein­de Erdhausen, als Gerspel fort. Die bewaldeten Hö­hen lau­fen ebenfalls fast ohne merk­li­che Absenkungen über verschiedene klei­nere Hügel bis zur Koppe oberhalb von Erdhausen (s. u. Naturdenkmäler), der nach einer Art Sat­tel­mulde östlich der nur drei Meter niedrigere Dreisberg schon in der Ge­markung Mornshausen folgt.

Während die Ostflanke des Himerichs mit einem Gefälle zwischen über 15 % und 8 % bis zum Talgrund der Salzböde hinunterreicht, geht die Nordostflanke des Berges bereits etwas oberhalb der halben Höhe zwischen Gipfelpunkt und Tal in eine lang gestreckte Folge von Höhenrücken über, die letztlich die Ortslage weiträumig in einem nicht ganz lückenlosen Halbkreis nördlich umschließt. Im Osten der Gemarkung läuft diese Folge von Erhebungen und Senken relativ niedrig in einem einigermaßen flachen Abhang zum Salzbödetal hin aus.

Der direkt vom Himerich ausgehende Sattel ist dabei auf seiner östlichen Seite, zum Ort und damit zum Salzbödetal hin, immerhin auch ziemlich steil. Im Westen und Nordwesten bildet er hingegen eine Art flache Mulde, die aber ihrerseits schon wieder in recht hohe Kammlagen hinaufstrebt. Dieser Höhenzug ist von einer engen, aber tiefen Einkerbung begrenzt, wo der Römershäuser Bach nach einem scharfen Umschwenken von einer südlichen auf eine ostsüdostliche Fließrichtung von Westen her diese Höhenlagen durchbricht. Unmittelbar an dessen Ufer aber steigt das Gelände schon wieder fast senkrecht zu einem Feldgehölz auf. Nördlich der Weidenhäuser Ortslage sind die Hänge im Allgemeinen nicht so steil wie südlich, aber dennoch bildet sich hier eine durchgehende Höhenlage aus.

Nach einem weiteren Einschnitt, der von einem linken Zufluss des Römershäuser Bachs, dem sehr kurzen Lutzebach von Norden her durchflossen wird, steigt das Gelände erneut sehr steil zu einer bewaldeten Höhe auf, deren ortsnächster Teil als Cromerg oder Krumerich bezeichnet wird. Diese lang gestreckte Höhenlage geht dann über in einen kleinen flachen Hügel, den Haumbach. Auch neben diesem bildet sich nach Osten hin eine Art Absenkung, die zum östlichen Rand der Gemarkung hin in einem letzten bewaldeten Hügel, dem Epscheid, sich noch einmal erhebt, bevor dann ein eher sanfter Abfall zum Salzbödetal diesen Bogen beendet. Aus dem Bereich zwischen Cromerg und Haumbach entspringt ein kleines Fließgewässer, das als Froschgraben bezeichnet wird. Es fließt hart am Ostrand der bebauten Ortslage südlich und dann westlich, bevor es dann in große Kanalrohre gefasst ist. Ursprünglich handelt es sich hierbei um einen zeitweise nicht ganz kleinen linken Zufluss der Salzböde, dessen alter Name Mühlgraben bereits für sich spricht (s.u. Wirtschaftliche Entwicklung).

Entwicklung des Ortsbildes

 
Alte Kirche im Dorfkern

Obwohl Weidenhausen im Salzbödetal gelegen ist, hält die Bebauung doch einen großen Abstand zu diesem so unscheinbaren und relativ kleinen Fluss. Der ursprüngliche alte Ortskern liegt zum Beispiel knapp südlich des durch den Großteil des Ortes fließenden Römershäuser Bachs in einer Entfernung von etwa einem Kilometer Luftlinie nördlich der Salzböde. Auf dieser leichten Anhöhe steht die Alte Kirche und ringsherum die mit Sicherheit auf die ersten Anfänge der Ortschaft zurückgehenden Hofanlagen in einem sehr kleinteiligen Gemenge.

Beide Gewässer, sowohl die so wenig beeindruckende Salzböde in ihrem scheinbar so weiten Tal und der oft nur wie ein Rinnsal erscheinende Römershäuser Bach, beweisen bis auf die heutige Zeit mindestens einmal jährlich, im Frühjahr, dass sie sehr großflächige Überschwemmungen verursachen können. Folglich entwickelte sich der Ort in einem deutlichen Abstand zu beiden Fließgewässern und bevorzugt am Fuß der Hanglagen. Die ehemalige Hauptstraße durch den Ort zum Beispiel verläuft vom Sauplaster, dem ehemals zentralen Platz knapp südlich der alten Kirche, einerseits den steilen Anstieg zur Nordostflanke des Himerich hinauf, um dann nördlich und westlich dieses Berges wieder im Salzbödetal weiter nach Wommelshausen-Hütte und dem heutigen Bad Endbach zu führen. Zum anderen aber führt diese Gemeindestraße deutlich oberhalb des Bachbettes des Römershäuser Bachs und am Fuß der Hanglagen entlang östlich und dann südlich durch den Ort. Der Bach wird dabei zweimal, der Fluss nur einmal mit relativ großen Brückenbauwerken überquert.

Das Ortsbild selbst ist das eines typischen Haufendorfs. Ausgehend vom alten Kern um die Wehrkirche entwickelte sich die Siedlung zunächst zu beiden Seiten des Römershäuser Bachs (südlich Römershäuser Straße, nördlich in Hanglage oberhalb des Bachlaufs die Bergstraße) und entlang der ehemaligen Hauptstraße (jetzt Weidenhäuser Straße) vor allem bergauf nach Westen (mundartlich Lappe genannt), dann aber auch nach Osten. Die Lage der geeigneten Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung ließ jenseits der Brücke über den Römershäuser Bach am östlichen Ende der Bergstraße eine steil ansteigende Straße entstehen (Strohberg). Daneben bildete die Mühlstraße eine Art Entwicklungsachse. Diese Straße führte vom Sauplaster am Fuß des Himerichs entlang ehemals hauptsächlich zu den beiden Mühlen im Ortsgebiet, die zumindest als Namen noch erhalten sind: die Waldmühle im Bereich der Öffnung des Seibertshäuser Tälchens in das Salzbödetal, und damit sozusagen am Fuß der Zollbuche, und die Hartenmühle unterhalb der Haardt.

Einige durchaus große und wichtige Gebäude entstanden dann auch nordöstlich der Hauptstraße, so auch in 1901 die (alte) Schule in Nachbarschaft zu einem durchaus schon herrschaftlich anmutenden neugebauten Wohnhaus der als Handweber und Kunsthandwerker zu Wohlstand gekommenen Familie Hinder. In diesem Bereich, dessen Achse auf das Epscheid hin ausgerichtet erscheint, entstand dann in den 1920er und frühen 1930er Jahren ein Siedlungsgebiet (ehemals Schulstraße, Gartenstraße und Wiesenstraße -- heute Kirchstraße, Lerchenweg und Ostring) der sich immer weiter ausdehnenden Gemeinde oberhalb und östlich der Schule. Auch weiter hangaufwärts wurde später noch gebaut (Ostring). Als die Vertriebenen (s.u. Religionen) nach dem Zweiten Weltkrieg nach Weidenhausen kamen, wurde der Ostring eines der Gebiete, wo sich die Neubürger ihre Häuser bauten. Hinzu kam die Straße in Fortsetzung des Ostrings über das obere Ende des Strohbergs hinaus, der Ost-West-Ring, der heute im örtlichen Volksmund noch immer Batschhausen genannt wird in Anverwandlung der Herkunftsbezeichnung der dort zahlreich ansässigen Vertriebenenfamilien aus der Batschka bzw. aus dem Banat (Banater Schwaben).

Zwischen der Römershäuser Straße und der alten Hauptstraße wurden entlang des Nordrings und Am Weidenborn weitere Häuser gebaut, teilweise schon Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts. Obwohl dort schon seit längerem einzelne Häuser standen (z. B. Feld-Thomas, Lenches in der Karlstraße oder das Försterhaus der Revierförsterei Seibertshausen mit der zugehörigen Baumschule in der Mühlstraße selbst), wurde der Osthang des Himerich oberhalb der Mühlstraße erst im Lauf der 1950er (Karlstraße, Schieferstraße, Ernst-Reuter-Straße, Siedlerweg, Ziegelhüttenweg, Thomas-Mann-Straße, Blockweg, Thoracker, Am Rain) und 1960er Jahre (gleiche Straßen und insbesondere Freiherr-vom-Stein-Straße und Himerichsweg) weitgehend bebaut. Die Gesamtheit des dortigen Gebiets wird mundartlich als Spatzefeld (d. i.: Sperlingsacker) bezeichnet.

Der heute als Hauptdurchgangsstraße dienende Westring war zwar bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs an verschiedenen Stellen bebaut worden, blieb aber bis zu seinem Ausbau als Umgehungsstraße in den 1970er Jahren ein unbefestigter, hauptsächlich von Landwirten genutzter Weg.

Im Laufe der Zeit, insbesondere in den 1980er und 1990er Jahren, wurden zahlreiche Baulücken geschlossen und außerdem auch vorher eher gemiedene Gebiete in die Bebauung einbezogen. So entstanden südlich der alten Hauptstraße und ausgehend von der alten Bahnhofstraße näher zum Verlauf der Salzböde am Südring nicht nur zahlreiche Wohnhäuser, sondern auch der inzwischen einzige Lebensmittelhändler, ein Supermarkt mit Postagentur, und in nächster Nachbarschaft zu sowohl dem Supermarkt als auch dem Dorfgemeinschaftshaus aus dem Jahre 1954 und dem Gemeindehaus der FeG (s. Religionen im nächsten Abschnitt) ein Wohn- und Geschäftshaus mit Läden, einer Eisdiele, einer Rechtsanwalts- und einer Zahnarztpraxis und folglich ein neuer Dorfmittelpunkt. Zudem findet sich hier auch noch in einem Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus der Stützpunkt der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.

In den 1980er Jahren begann man dann hoch an der Ostflanke des Himerich und bis in die schon sehr steile Lage des südöstlichen Hangs des Himerichs hinein, weiter Häuser zu bauen (Adolph-Diesterweg-Straße, aber auch Verlängerungen der Freiherr-vom-Stein-Straße und der Thomas-Mann-Straße). Damit wurde dann auch die bis dahin sehr einsam hoch oben am Berg liegende neue Schule (Adolph-Diesterweg-Schule) am Himerichsweg in das geschlossene Ortsbild einbezogen.

Ein weiterer schon frühzeitig bebauter Bereich ist am Fuß der Krieb, im wesentlichen entlang der dort verlaufenden alten Handelsstraße, die heute als Bundesstraße 255 von Marburg und in Weidenhausen über die Zollbuche nach Montabaur führt. Dieser vom eigentlichen Ortskern entfernt liegende Bereich war zunächst nur mit einigen wenigen Häusern bebaut. Auffallend darunter sind die hoch am Hang über der Straße am Waldrand stehende Schulzes Villa und die nördlich der Straße stehende, schon von jeher als Gaststätte und Hotel genutzte Petersburg. In beiden Fällen handelt es sich um Eigennamen für die Gebäude, die auf ihre Erbauer bzw. Bewohner zurückgehen: die Familie Schulz war seinerzeit Besitzer der örtlichen Justushütte und damit Arbeitgeber für mehrere hundert Menschen in dieser nur wenig entwickelten Region, der Erbauer und erste Betreiber des heutigen Landgasthof Petersburg war unter dem Namen Peter bekannt. Dabei handelt es sich wohl um einen der sogenannten Hausnamen (Petersch), die im Hinterland noch bis heute gebräuchlich sind. Inzwischen ist dieses Gebiet an der Bundesstraße sehr dicht bebaut und vor allem in Richtung der Krieb erheblich erweitert durch mehrere Gemeindestraßen (südlich Kriebweg, Haselhute, Gartenhute, Justus-Kilian-Weg und nördlich der Bundesstraße Am Weidenhäuser Bahnhof). Die Bebauung geht teilweise in die Gemarkung Erdhausen über. Insgesamt wird dieses Gebiet aber als eigener Ortsteil Petersburg des Stadtteils Weidenhausen bezeichnet und amtlich ausgeschildert.

Zuletzt wurde in den späten 1990er Jahren noch ein inzwischen (Stand 2006) schon wieder praktisch komplett bebautes Gebiet auf der hochliegenden Fläche im Bereich Cromerg und Haumbach erschlossen. Hier siedelten sich sowohl Nachkommen von ortsansässigen Familien und Neubürger als auch zu einem nicht unerheblichen Anteil Familien an, die in den letzten Jahren aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zugewandert sind.

Geschichte

Wappen

Das Wappen erhielt die Gemeinde Weidenhausen auf eigenen Wunsch im Jahr 1954, als das zweite große Heimatfest anlässlich der Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses gefeiert wurde. Aus früheren Epochen sind keinerlei eigenständige Zeichen oder Symbole bekannt, da Weidenhausen immer als zu Gladenbach bzw. dem Amt Blankenstein gehörig berichtet wird.

Das Wappen wird beschrieben als Im gespaltenen Schild rechts im goldenen (gelben) Feld drei liegende blaue Hämmer, links im blauen Feld drei liegende goldene (gelbe) Ähren.

Dabei sollen die Hämmer an die eisen- bzw. metallverarbeitende Industrie am Ort erinnern, können jedoch auch als Schmiedehämmer angesehen werden. Sie stehen also für die handwerklich-industrielle Prägung des Ortes. Die goldenen Ähren stehen für die Landwirtschaft als dem anderen wichtigen Erwerbszweig am Ort. Die gleichgewichtige Verteilung der Symbole auf die beiden Schildhälften veranschaulicht sehr gut die etwa gleichgroße Bedeutung der beiden Wirtschaftszweige für den Ort und seine Bevölkerung.

Regionale und Ortsgeschichte

Eine erste urkundliche Erwähnung findet Weidenhausen im Jahre 1336 als Widinhusin juxta Gladinbach. Es ist unbekannt, wann der massive Wehrturm auf einer leichten Anhöhe im alten Dorfkern errichtet wurde. Das meterdicke und dauerhafte Mauerwerk dieses Turms wie auch des zu einem späteren Zeitpunkt angefügten Kirchenschiffs sind weitgehend aus dem ortstypischen Grauwacken oder Diabas in Bruchsteintechnik ausgeführt. Die gesamte Bauweise mit sehr hoch liegenden, wenn auch relativ großen Fenstern macht deutlich, dass sowohl der Turm als auch diese ganze Alte Kirche zu ihrer Entstehungszeit durchaus als Schutzgemäuer gedacht waren. Angesichts des historischen Umfelds (u. a. Fehde des Grafen Otto I. von Nassau mit den Grafen von Dernbach) erscheint eine Entstehung zumindest des Wehrturms im frühen Mittelalter als sehr wahrscheinlich. Damit wäre allerdings zugleich auch eine bestehende nennenswerte Ansiedlung bereits zu dieser Zeit anzunehmen.

Um das Jahr 1400 zählte man in Weidenhausen laut der Dorfchronik des bis in die 1950er Jahre im Dorf tätigen Hauptlehrers Durcholz 18 Haushalte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits die Gemarkung des einstigen, südwestlich angrenzenden Dorfes Seibertshausen als Wüstung in das Ortsgebiet einbezogen. Die Bevölkerung von Seibertshausen war offenbar um die Jahre 1348/1350 der Pest zum Opfer gefallen bzw. nach Weidenhausen zugewandert.

Aus der gleichen Quelle ist bekannt, dass Weidenhausen um das Jahr des Westfälischen Friedens 1648 aus 43 Gehöften mit 68 erwachsenen Einwohnern bestand. Ein gutes Jahrhundert später, zum Ende des Siebenjährigen Krieges 1763, war der Ort auf 66 Gehöfte angewachsen.

Nachweislich gehörte Weidenhausen bereits zur Zeit des Landgrafen Philipp I., genannt "der Großmütige", zum Amt Blankenstein der Landgrafschaft Hessen. Dieses Amt wurde nach einem Erbfolgestreit, dem so genannten Hessenkrieg nach 1604 zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel – der im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges recht blutig ausgetragen wurde – 1648 zusammen mit den damaligen Ämtern Königsberg (heute Biebertal), Biedenkopf, Battenberg (Eder) und Hatzfeld (Eder) endgültig dem späteren Großherzogtum Hessen-Darmstadt eingegliedert. Wegen der aus Sicht des damaligen Landesherrn abseitigen Lage wird die Gegend bis heute als Hessisches Hinterland bezeichnet.

1821 erfolgte eine Gemeindeordnung, bei der das Amt Blankenstein mit seinem Untergericht (d. i. im Wesentlichen das heutige Gladenbach) und seinem Obergericht (d. i. im Wesentlichen das Gebiet der heutigen Gemeinden Bad Endbach und Dautphetal) zu einem Landratsbezirk Gladenbach wurde. Dieser wurde dann in 1832 mit dem Südteil das Landratsbezirks Battenberg (also dem Breidenbacher Grund und Biedenkopf) zum Landkreis Biedenkopf zusammengefasst. Hessisches Hinterland blieb der Landkreis allerdings nur, bis er nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1867 als Teil dieser Region vom Großherzogtum Hessen-Darmstadt abgetrennt wurde. Danach ging das Hessische Hinterland in der neugebildeten preußischen Provinz Hessen-Nassau auf. Durch diese Neugliederung der Verwaltung wurde auch die über Jahrhunderte bestehende Landesgrenze zwischen dem Hinterland und dem Marburger Land im so genannten Kurhessen zu einer schlichten Kreisgrenze. Außerdem wurde auch die Landesgrenze zum ehemaligen Herzogtum Nassau an der Zollbuche in der Gemarkung Weidenhausen aufgehoben und ebenfalls zu einer gewöhnlichen Verwaltungsgrenze.

Die politischen Entwicklungen führten dazu, dass dieses solange abgelegene ehemalige Hessische Hinterland nach 1867 allmählich immer stärker in die allgemeine Wirtschaftsentwicklung des sich bildenden Deutschen Reiches einbezogen wurde. Auch die Gründung der Justushütte (1837) in Weidenhausen (s. u. Wirtschaftliche Entwicklung) und später der Bau der Aar-Salzböde-Bahn (s. u. Verkehr) spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle für die Dorfentwicklung.

So wächst ab dem Ende des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung allmählich immer stärker an. Damit ist der Anstoß gegeben für die stetig wachsende Siedlungsfläche der Gemeinde. Zugleich wird die Gemeinde dadurch immer stärker unabhängig vom jahrhundertelang vorherrschenden Gladenbach. In Weidenhausen siedeln sich nach und nach außer den für Bauerndörfer typischen Gewerben wie Schmied und Metzger, die bis dahin nebenberuflich von ortsansässigen Landwirten ausgeübt wurden, verschiedene Gewerbetreibende mit ihren Handelsgeschäften an. Damit entwickelt sich das Dorf allmählich von einer überwiegend bäuerlichen Gemeinschaft auch zu einer Arbeitergemeinde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommen dann auch noch der eigene Pfarrer (s.u. Religionen) und schließlich der eigene Landarzt hinzu.

Während der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 sich wegen des schnellen Sieges des Norddeutschen Bundes eher als wirtschaftlicher Aufschwung bemerkbar machte, bedeutete der Erste Weltkrieg 1914/18 auch für Weidenhausen einen tiefen Einschnitt. Zahlreiche Männer aus dem Ort waren als Soldaten an den verschiedenen Fronten eingesetzt, und viele wurden dabei auch getötet oder schwer verwundet.

Die schwere Inflation zu Beginn der 1920er Jahre und die Weltwirtschaftskrise ab 1929 machten sich mit ihren Auswirkungen auch in der doch relativ schwach entwickelten heimischen Region spürbar.

Die politischen Entwicklungen der frühen 1930er Jahre blieben für Weidenhausen weitgehend bedeutungslos. Allerdings entwickelten sich auch im traditionell einerseits protestantisch-unpolitisch und andererseits eher sozialdemokratisch geprägten Ort im weiteren Verlauf dieser Jahre im bestehenden Dritten Reich dann doch recht starke nationalsozialistische Gruppen. Zeitweise kam es auch zu durchaus gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der herrschenden Partei und anderen Personen oder Gruppierungen, die nicht vollkommen ohne politischen Hintergrund waren. Allerdings gab es mangels ortsansässiger Juden niemals wirkliche rassistische Ausschreitungen am Ort, obwohl sich etliche Weidenhäuser an Aktivitäten gegen Juden und jüdische Einrichtungen im nahen Gladenbach beteiligten.

Auch der Zweite Weltkrieg führte zu großen Verlusten an Männern und teilweise auch Frauen in Weidenhausen. Die direkten Auswirkungen beschränkten sich für den Ort allerdings neben den langen Abwesenheiten und schmerzlichen Verlusten bei den jungen Menschen auf zeitweilige Einquartierungen deutscher Soldaten der Reservetruppen und später dann von so genannten Ausgebombten, Evakuierten aus verschiedenen städtischen Regionen vor allem des Ruhr- und des Rhein-Main-Gebietes. Daneben waren sogenannte Fremdarbeiter - Kriegsgefangene und aus Osteuropa verschleppte Zivilisten - sowohl in der Justushütte als auch in landwirtschaftlichen Betrieben in Weidenhausen eingesetzt. Für die lokale Geschichtsschreibung ein wesentliches und einschneidendes Ereignis war dann aber im Jahr 1944 ein verheerendes Großfeuer in der alten Ortsmitte, dem vier der ältesten und größten bäuerlichen Anwesen ganz oder teilweise zum Opfer fielen.

Das Kriegsende kam für Weidenhausen im März 1945 relativ friedlich durch den Einmarsch amerikanischer Truppenverbände aus Richtung Zollbuche. Nur Stunden vorher war eine ziemlich abgekämpfte und vollkommen unzureichend ausgerüstete Truppe deutscher Reservisten auf den eigenen Pferdefuhrwerken und zum Großteil zu Fuß gerade noch rechtzeitig aus dem Dorf abgezogen, um sich dann in sicherer Entfernung zu Dörfern und Städten kurze Zeit später kampflos den amerikanischen Soldaten zu ergeben. Das Regime der amerikanischen Soldaten, die für ein paar Wochen in der alten Schule und ein paar anderen Gebäuden wie Gasthöfen als Besatzung einquartiert wurden, war dann auch keineswegs besonders hart.

Bei der Auflösung Preußens nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Landkreis Biedenkopf mitsamt der Gegend um Weidenhausen im neu zugeschnittenen Land Groß-Hessen, später dann (seit 1946) Hessen, seit 1949 Bundesland Hessen.

In den späten 1940er und frühen 1950er Jahren kamen dann zahlreiche Vertriebene nach Weidenhausen (s. u. Religionen), wodurch die Ortschaft letzten Endes sogar nochmals stärker anwuchs. So wurden 1948 insgesamt 631 Personen als Heimatvertriebene, Flüchtlinge oder auch immer noch Evakuierte aufgelistet bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 2300 Personen. Noch 1961 wurden ca. 430 Personen als Neubürger bezeichnet, entstammten also dieser unfreiwilligen Zuwanderungswelle. Weitere Zuwanderung erfolgte dann in den 1960er Jahren durch die so genannten Gastarbeiter zunächst aus Italien und Portugal, in den 1970er Jahren dann zunehmend aus der Türkei.

Mit der Gebietsreform 1974, zeitgleich mit der Eingemeindung von Weidenhausen nach Gladenbach, entstand aus den Altkreisen Biedenkopf und Marburg der jetzige Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Durch die Eingemeindung am 1. Juli 1974 wurde das flächen- und bevölkerungsmäßig relativ große Dorf Weidenhausen gemeinsam mit zwölf weiteren, teilweise sehr kleinen Orten in eine neue Großgemeinde aus dann 15 ehemals selbstständigen Gemeinden einbezogen, auf die das Stadtrecht der als regionales Zentrum geltenden Kleinstadt Gladenbach ausgedehnt wurde.

Ab den späten 1990er Jahren wanderten dann noch einmal verstärkt Familien aus der ehemaligen Sowjetunion nach Weidenhausen zu. Gleichzeitig verstärkte sich die schon seit den 1970er Jahren bestehende Abwanderungsneigung vor allem der jüngeren Einheimischen, die in vielen ländlichen Regionen Deutschlands zu beobachten ist.

Religionen

Als Teil des Herrschaftsgebietes des Landgrafen Philipp I., eines einflussreichen und entschiedenen Vertreters des Schmalkaldischen Bundes, war Weidenhausen seit Einführung der Reformation 1526 protestantisch. Das hier vorherrschende Bekenntnis ist das evangelisch-lutherische. Lange Jahre war Weidenhausen lediglich eine so genannte Filiale der nächstgelegenen größeren Kirchengemeinde in Gladenbach. Im Jahre 1900 allerdings kam mit Karl Weldert erstmals ein eigener Prediger in die Gemeinde. 1904 wurde dann Weidenhausen mit dem benachbarten Römershausen aus der Kirchengemeinde Gladenbach ausgegliedert. Damit wurden Weidenhausen und das kirchenrechtlich zugeordnete Römershausen eine selbstständige evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Weidenhausen-Römershausen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit dem Pfarrer Weldert als erstem Gemeindepfarrer.

In den frühen 1950er Jahren errichteten die Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in der Amtszeit ihres Pfarrers Lorenz in Weidenhausen in Eigenarbeit ein eigenes zweistöckiges Pfarrhaus am Ost-West-Ring, in dem seither die bis dahin in angemieteten Wohnungen lebenden Pfarrersfamilien wohnen konnten. Neben dem Pfarrhaus wurde damals auch ein einstöckiges Gemeindehaus für die unterschiedlichen Aktivitäten der Kirchengemeinde errichtet. Dieses Gebäude wurde allerdings recht bald in Absprache mit den entsprechenden Gremien der damals selbstständigen Gemeinde Weidenhausen tagsüber als Kindergarten genutzt. Im Laufe der Jahre wurde es aufgrund der wachsenden Anforderungen an die Ausgestaltung der Räumlichkeiten zum Betrieb eines Kindergartens immer schwieriger, andere Gemeindeaktivitäten in diesem Gebäude durchzuführen. Dies führte dann letztlich zum Neubau eines Gemeindehauses, welches im Jahr 1994 fertiggestellt wurde.

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde mit ihrem damaligen Pfarrer Lenz verfügt seit 1962 über eine große, neu errichtete Kirche in der heutigen Kirchstraße, die seinerzeit die zu klein gewordene so genannte Alte Kirche im alten Ortskern ersetzt hat. In dieser Kirche gibt es Sitzplätze für bis zu 400 Personen mit Möglichkeiten, die Kapazität durch Einstellen von zusätzlichen Stühlen um weitere bis zu 150 zu erhöhen. Das großzügige und mit künstlerisch aufwändig gestalteten Glasmosaikfenstern ausgestattete Gebäude, dessen großes Satteldach nach den Worten des Pfarrers Lenz in der Festschrift zur Einweihungsfeier "im fast quadratischen Innenraum ... die Anmutung eines Schiffes" erzeugen soll, war dann hinreichend groß für die Kirchengemeinde. Direkt neben der Kirche wurde schließlich ein neues Gemeindehaus errichtet, dass (s. o.) 1994 in der Amtszeit des langjährigen Pfarrers Weferling eingeweiht werden konnte. In diesem Gebäude finden sich Funktionsräume für diverse Veranstaltungen und das Büro der Kirchengemeinde.

Bereits in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelten sich innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zahlreiche Aktivitäten, die naturgemäß außerhalb der zu kleinen Kirche in Privaträumen stattfanden. Zahlreiche dieser Aktivitäten wurden gebündelt unter dem Dach einer Landeskirchlichen Gemeinschaft innerhalb der Kirchengemeinde. Diese errichtete sich 1935 ein eigenes Gebäude in der Bergstraße. Dort sind die zahlreichen Aktivitäten der Gemeinschaft und des Jugendbundes Entschieden für Christus auch weiterhin gesammelt.

Im Jahre 1903 gründete sich eine Freie evangelische Gemeinde (FeG), die sich zunächst noch in privaten Wohnhäusern traf. Später konnte die Gemeinde einen Versammlungssaal in der Mühlstraße errichten, der viele Jahre lang Sitz und Mittelpunkt der Gemeindaktivitäten darstellte. Dieses Gebäude wird nach dem Auszug der FeG nunmehr von der Zeltmission benutzt, die es sich für ihre Zwecke umgebaut hat. Die FeG selbst hat sich in den 1990er Jahren ein wesentlich größeres zweistöckiges Gebäude mit Hausmeisterwohnung in der jetzigen Dorfmitte errichtet, das der wachsenden Zahl der Gemeindemitglieder einerseits und der Vielzahl der Aktivitäten andererseits wesentlich besser Raum bietet.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen zahlreiche Vertriebene, im Wesentlichen aus Ungarn und dem späteren Jugoslawien, nach Weidenhausen. Mit ihnen lebten erstmals in großer Zahl Menschen römisch-katholischen Glaubens im Ort. Diese werden seelsorgerisch seither von der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin in Gladenbach betreut und gehören somit kirchenrechtlich zum Bistum Limburg. In den 1960er Jahren konnte sich der in Weidenhausen lebende Teil dieser katholischen Kirchengemeinde in der Amtszeit ihres Pfarrers Pleyer in Weidenhausen am Nordring eine eigene Kirche errichten mit ca. 250 Sitzplätzen. Dieses Gebäude musste dann in der Amtszeit des langjährigen Pfarrers Zerfaß am 24. Januar 2003 wegen schwerwiegender Baumängel gesperrt werden. Es wurde am 7. August 2004 abgebrochen. Die Mitglieder der Kirchengemeinde sind seither wieder darauf angewiesen, an den Gottesdiensten in Gladenbach oder Hartenrod - das mittlerweile schon lange zum Pfarrbezirk auch des derzeitigen (Stand: März 2006) Pfarrers Peter gehört - teilzunehmen.

Nach dem Zuzug einiger Familien mit türkisch-kurdischer Abstammung in den 1990er Jahren wurden die Lager- und Werkstatträume einer aufgegeben Firma für Steinmetzarbeiten und Baustoffhandel in der Römershäuser Straße, die von dieser Gruppe gemietet worden sind, in einen islamischen Gebetssaal umgewandelt. Die weitläufigen Gebäude auf dem großen Grundstück dienen dabei zugleich als religiös-kulturelles Gemeindezentrum dieser Glaubensrichtung innerhalb des Islam mit einem weitreichenden Einzugsgebiet in der Region.

Infrastruktur und Wirtschaft

   ....    *lol*     .....  *g*          :D 


upps, ... leider unsichttbar ..... muhaha

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmäler

  • Ein eiserner Aussichtsturm steht auf dem 384 m hoch gelegenen Köppchen. So wird die Weidenhäuser Koppe genannt zur Unterscheidung von der Koppe, der höchsten Erhebung des östlich angrenzenden Stadtteils Erdhausen, die mit 451 m deutlich höher und ebenfalls von einem Aussichtsturm überragt ist. Von beiden Türmen hat man einen unterschiedlich weiten Blick über den jeweiligen Stadtteil, das Hinterland und das benachbarte Bergland, von der Koppe sogar bis ins Lahntal.
  • Auf halbem Weg zwischen dem Kneippbecken im Talgrund des Seibertshäuser Bachs und dem Aussichtsturm auf dem Köppchen findet man den Dicken Stein, einen großen Findling, um den sich zahlreiche Legenden ranken.


Persönlichkeiten

  • Hartwig Goerss, * 8. Juli 1911 in Berlin, † 14. März 1998. Von 1954 bis zur Pensionierung 1976 Revierförster im Hessischen Staatsforst Seibertshausen mit dienstlichem Wohnort Forsthaus in der Mühlstraße in Weidenhausen. Mitbegründer der (späteren Kreis-)Volkshochschule in Weidenhausen. In jedem Fall ein gelernter Weidenhäuser ......
  • Prof. Dr. Hans Friebertshäuser (Deis Hans), * 1929 in Weidenhausen, Sprachwissenschaftler, Dialektforscher und lebenslanger Dialektsprecher, von 1971 bis 1994 Leiter des Hessen-Nassauischen Wörterbuchs, Fach- und Romanautor -- he es mid de Bonnsopp gruhsgezoche worn un immr en eächdr Weirrehäuser gebliwwe.

Literatur

  • Hauptlehrer J. Durcholz, Dorfchronik (mit Ergänzungen von Philipp Scheld und anderen), Typoskript/Manuskript im Besitz des Heimatvereins Weidenhausen, zitiert nach Erinnerung des Autors
  • Pfarrer Martin Lenz und Kirchenvorstand, Festschrift zur Einweihung der neuen Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, August 1962

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