Horst Angermüller (* 30. Dezember 1926 in Leipzig; † 2012 in Potsdam) war ein deutscher Dramaturg, Hörspielautor und Drehbuchautor.[1]
Wirken
Von Mitte der 1950er Jahre an war Horst Angermüller für den Rundfunk der DDR als fest angestellter Hörspieldramaturg tätig;[2] in den 1970er Jahren wechselte er als Dramaturg in den Bereich Dramatische Kunst beim Fernsehen der DDR. Zu den wichtige Autoren, mit denen er langjährige Arbeitspartnerschaften pflegte, gehörten: Ludwig Achtel/unter dem Pseudonym. Alexander Kent, Hans-Jörg Dost, Armin Müller, Erich Schlossarek, Rolf Schneider und Erasmus Schöfer.
Die ARD-Hörspieldatenbank verzeichnet mehr als 90 von ihm dramaturgisch betreute und von ihm selbst verfasste Neuproduktionen – vom Gegenwartshörspiel über historische Sujets bis hin zu Kriminalhörspielen und Stücken der Reihe Krimi am Freitag. Darüber hinaus schrieb er als freier Autor Manuskripte für eigene Hörspiele, Szenarien für Fernsehspiele/ Fernsehfilme.
Horst Angermüller lebte in Potsdam und wurde hier am 5. Juli 2012 auf dem Neuen Friedhof beigesetzt.
Werke
Hörspiele (Auswahl)
Als Dramaturg
- 1956: Rolf Schneider: Das Gefängnis von Pont L' Eveque
- 1957: A. G. Petermann: Die Hunde bellen nicht mehr
- 1957: Bernhard Seeger: Wo die Nebel weichen
- 1958: Franz Carl Weiskopf/ Rolf Schneider: Widerstand
- 1959: Rolf Schneider: Der König und sein Dieb
- 1960: Anna Schlotterbeck; Friedrich Schlotterbeck: An der Fernverkehrsstraße 106
- 1960: Rolf Schneider: Der dritte Kreuzzug[3]
- 1963: Bernhard Seeger: Rauhreif
- 1963: [(Karl-Heinrich Bonn]]: Das Spiel der Wölfe
- 1965: Erasmus Schöfer: Der Pikadon
- 1965: Hans-Jörg Dost: Sieben Gespräche um Trinkgeld[4]
- 1966: Albert Maltz: Die Reise des Simon McKeever
- 1967: Franz Carl Weiskopf/ Hans-Jörg Dost: Puten und Tränen
- 1970: Armin Müller: Die blaue Muschel[5]
- 1967: Arnold Zweig: Pont und Anna
- 1968: Erich Schlossarek: Risiko
- 1970: Armin Müller: Schwalben
Als Bearbeiter und Autor
- 1961: Vratislav Blažek: Und das am Heiligabend
- 1963: Karel Čapek: Ein Abend mit Karel Čapek: Drei Kriminalgeschichten
- 1965: Una storia italiana (Originalhörspiel)
- 1966: Er und die anderen (Originalhörspiel)
- 1968: Berlin, Sonnabend, 28. September 1968 (zusammen mit mit Rolf Gumlich, Ralph Knebel, Siegfried Pfaff, Gerhard Rentzsch und Alfred Schrader)
- 1969: Protokoll über einen Zeitgenossen (zusammen mit Bernhard Thieme)
- 1970: Sonderschicht (zusammen mit Jochen Hauser, Klaus Helbig und Siegfried Pfaff)
- 1976: Am Telefon: Der Mörder (Krimi am Freitag)
- 1976: Agatha Christie: Im letzten Augenblick (Krimi am Freitag)
- 1988: Der Einbruch oder Wo die Liebe hinfällt (Krimi am Freitag)
- 1989: Polizeistation Bronx (Krimi am Freitag)
- 1990: Schwarztaxi (Krimi am Freitag)
- 1993: Lieber Bruder – Ein Briefwechsel zwischen dem westdeutschen Schriftsteller Erasmus Schöfer und dem ostdeutschen Hörspieldramaturgen Horst Angermüller im geteilten Deutschland, ORB 1993
Fernsehen (Auswahl)
Als Dramaturg
- 1974: Erasmus Schöfer: Bittere Pillen
- 1977: Erasmus Schöfer: Verfolgung
- 1978: Erich Schlossarek: Wie soll sich eine Frau entscheiden?
- 1978: Erich Schlossarek: Der zweite Mann
- 1979: Erich Schlossarek: Plantagenstraße 19
- 1980: Erich Schlossarek: Der Direktor
- 1980: Fritz Selbmann/Rolf Gumlich: Die Heimkehr des Joachim Ott
- 1983: Erik Neutsch/Georg Schiemann: Zwei leere Stühle
- 1988: Alexander Kent: Vater gesucht
- 1989: Alexander Kent: Eine Frau für Drei
Als Autor und Szenarist
- 1976: Erik Neutsch: Auf der Suche nach Gatt
- 1977: Karel Čapek: Die Geheimakte
- 1978: Tom Wittgen: Polizeiruf 110: Doppeltes Spiel
- 1983: Werner Gawande (Co-Autor): Im Spiegel
- 1984: Günter Herlt (Co-Autor): Zeitzünder
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Rentzsch: Das war - Das ist Hörspiel; Zeugen und Zeugnisse aus drei Jahrzehnten (Teil 3), Rundfunk der DDR, Ursendung: 13. August 1979
- ↑ Horst Angermüller: Das Hörspiel in der DDR in: Rundfunk und Fernsehen (Prag), 5/1965, Seite: 13–16
- ↑ Nachbemerkung Horst Angermüllers zum Abdruck in: hoerspiel-jahrbuch 1, Henschelverlag Berlin 1961, Seite 163–166
- ↑ Nachbemerkung Horst Angermüllers zum Abdruck in: Hörspiele 7, Henschelverlag Berlin 1967, Seite 52–53
- ↑ Nachbemerkung Horst Angermüllers zum Abdruck in: Hörspiele 8, Henschelverlag Berlin 1968, Seite 183–184
Personendaten | |
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NAME | Angermüller, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dramaturg, Hörspielautor und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1926 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 2012 |
STERBEORT | Potsdam |