Der Codex Sinaiticus ist ein ägyptisches Bibel-Manuskript aus dem 4. Jahrhundert. Der Kodex enthält große Teile des Alten und ein vollständiges Neues Testament. Er gehört zum Alexandrinischen Texttyp.
Der Codex wurde am 7. Februar 1859 von Konstantin von Tischendorf in einem Abfalleimer im Katharinenkloster am Mosesberg (Djebel Musa) (Ägypten) gefunden. Tischendorf suchte im Auftrag des russischen Zaren Alexander II. nach alten Handschriften.
Der Codex besteht aus 346 1/2 folia, 199 des Alten und 147 1/2 des neuen Testaments, das um den nicht anerkannten Brief des Barnabas und den nicht anerkannten Hirt des Hermas ergänzt ist.
Die Reihenfolge der neutestamentlichen Bücher ist: Die vier Evangelien, die Briefe des Paulus, die Apostelgeschichte, die restlichen Briefe und die Offenbarung des Johannes.
Der Codex wurde im 4. Jahrhundert geschrieben, und ist damit etwa genauso alt wie der Codex Vaticanus, weicht von diesem aber an mehreren tausend Stellen ab. Im Unterschied zu letzterem ist der Sinaiticus zwar vollständig, weist jedoch ebenso wie der Vaticanus sehr viele grammatikalische und syntaktische Fehler auf. Er ist die einzige vollständige Handschrift des Neuen Testamentes in Unzial-Schrift.
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