Runtastic
Adidas Runtastic, früher Runtastic, ist ein österreichisches Unternehmen, das auf die Entwicklung von Mobile App im Bereich Fitness spezialisiert ist. In Anlehnung an die Quantified-Self-Bewegung[1] vereint es Mobile Applications, Social Networking und Gamification. Die Fitness-Applikationen für Smartphones ermöglichen das Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten. Aus diesen Daten werden Statistiken erstellt, die dem Benutzer zur Analyse dienen können. Seit August 2015 ist das Unternehmen eine Tochtergesellschaft der Adidas AG.
Runtastic GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | Oktober 2009 |
Sitz | Pasching, Österreich |
Leitung | Scott Dunlap (Nachfolger von Mitbegründer Florian Gschwandner, der bis Ende 2018 CEO war), Alfred Luger, Stefan Damm, Mathis Gerkensmeyer |
Mitarbeiterzahl | ~260 |
Branche | Sport und Fitness |
Website | www.runtastic.com |
Stand: 9. Juni 2019 |
Geschichte
Im Zuge eines an der FH Oberösterreich durchgeführten Projektes zu den World Sailing Games 2006 entstand bei einem der späteren Gründer, René Giretzlehner, die Idee „mobile softwaregestützte Sportanwendungen in einem Unternehmen bis zur Marktreife zu entwickeln.“[2] Zusammen mit Christian Kaar, einem weiteren späteren Runtastic-Mitgründer und deren gemeinsamen Professor an der FH Oberösterreich, Stephan Selinger wurde das tech2b-Startup „mSports“ gegründet, welches Live-Tracking für Motor- und Segelsportveranstaltungen anbot.[3] Im Februar 2009 wurde das Startup und dessen Technologie in Runtastic überführt,[2] das den Fokus auf die größere Zielgruppe der Läufer, Radfahrer und Wanderer verlegte.[4] Das Projekt wurde anfangs durch die Einnahmen der Entwicklung von anderen Produkten finanziert.
Die vier Gründer des 2009 in Pasching, Oberösterreich, gegründeten Unternehmens sind Florian Gschwandtner, Christian Kaar, René Giretzlehner und Alfred Luger. 2011 hatte das Unternehmen um die 25 Mitarbeiter, 2013 waren es weltweit bereits über 90 Angestellte. 2013 übernahm die Axel Springer SE (damals noch Axel Springer AG) 50,1 Prozent der Runtastic GmbH bei einem Unternehmenswert von 22 Mio. Euro.[5] Im Februar 2015 gab der Marketingleiter des Unternehmens Johannes Knoll bekannt, dass sich Runtastic in Zukunft über die USA, Asien und Brasilien ausbreiten will. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Unternehmen bereits 100 Angestellte aus 20 Nationen.[6]
2015 übernahm Adidas die Anteile von Axel Springer, einem Privatinvestor und den Unternehmensgründern zu einem Gesamtkaufpreis von 220 Mio. Euro, wurde so mit Wirkung zum 5. August 2015 Alleingesellschafter.[7] Die Unternehmensgründer sollen innerhalb der Adidas-Gruppe weiterhin die Geschäftsaktivitäten von Runtastic leiten.[8]
Mit Ende 2018 schied der bisherige CEO Florian Gschwandtner aus dem Unternehmen aus.[9] Neuer CEO ist Scott Dunlap.[10]
Produkte
Adidas Runtastic entwickelt Apps, die Outdoor- und Indoor- Trainingsaktivitäten aufzeichnen, Daten detailliert analysieren und individuelle Trainingspläne erstellen können.
Apps
Adidas Runtastic bietet zwei Apps an: adidas Running und adidas Training. Mittlerweile bietet das Unternehmen seine Apps in 18 Sprachen an und deckt damit einen grossen Teil des globalen Marktes ab.
Kritik
Kritik wird daran geübt, dass der Energieumsatz (Leistungsumsatz) und die Berechnung des Body-Mass-Index auf einer verallgemeinerten Grundlage basieren. Diesen Kritikpunkt muss auch das Runtastic-Orbit-Fitnessarmband über sich ergehen lassen. Messungen seien zu ungenau und es verfüge nicht über GPS, weshalb man bei sportlichen Aktivitäten wie Radfahren oder Laufen zusätzlich auf andere Geräte zurückgreifen muss. In einem Artikel der Wochenzeitung Die Zeit wurde u. a. die Runtastic Orbit in einem Test zusammen mit anderen Fitnessarmbändern als „Elektroschrott“ bezeichnet. Diese zeige an, dass „ich noch lebe. Und die Uhrzeit“. Alles andere sei nur eine grobe Schätzung.[11]
Im Jahr 2013 wurde seitens Testern von MediaTest Digital eine Sicherheitslücke in der Software entdeckt, wie Spiegel Online berichtete; Runtastic kündigte umgehend ein Update an.[12]
Publikationen
- In Zusammenarbeit mit Sascha Wingenfeld: Das Runtastic-Laufbuch – Lauf dich schlank und fit in nur 10 Wochen. 1. Aufl. Riva Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86883-662-2.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Courtney Boyd Myers: The Future of Health and Fitness. In: The Next Web, 17. September 2011, abgerufen am 21. Februar 2013.
- ↑ a b Runtastic Businessplan. 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2017; abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Msports - Pressemeldungen. 2008, abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Sophia Freynschlag: Im Laufschritt Richtung Übersee. In: Wiener Zeitung. 17. November 2011, abgerufen am 17. Juni 2016.
- ↑ Springer übernimmt Mehrheit an heimischem Startup Runtastic. In: Der Standard. Abgerufen am 6. Juni 2015.
- ↑ Oberösterreichische App Runtastic will Marke global bekannt machen. In: Der Standard. Abgerufen am 6. Juni 2015.
- ↑ adidas Group Geschäftsbericht 2015. Adidas, 3. März 2016, abgerufen am 17. Juni 2016 (PDF; 7,2 MB).
- ↑ Alex Hofmann: Adidas kauft Runtastic für 220 Millionen Euro. In: Gründerszene, 5. August 2015, abgerufen am 17. Juni 2016.
- ↑ Runtastic-Mitgründer Gschwandtner hört auf. In: Der Standard, 10. September 2018, abgerufen am 10. September 2018.
- ↑ Scott Dunlap wird neuer General Manager von Runtastic. 15. April 2019, abgerufen am 25. September 2019 (englisch).
- ↑ Patrick Beuth: Mein Bullshitarmband und ich. In: Die Zeit, 31. Juli 2014, abgerufen am 17. Juni 2016.
- ↑ Markus Böhm: Runtastic: Tester entdecken Sicherheitslücke in Sport-App. In: Spiegel Online, 23. April 2013, abgerufen am 29. Juli 2016.