Trinität
Das Christentum kennt einen einzigen Gott, dem aber drei Wirklichkeiten zugesprochen werden: Gott-Vater, Gott-Sohn (also die Person Jesu) und Gott-Heiliger Geist. Diese Eigenschaft wird mit Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit, oder Trinität bezeichnet.
Die frühe Kirche kannte das Konzept der Dreifaltigkeit nicht. Erst im 4. Jahrhundert wurden Fragen nach der Beziehung zwischen Gott, Jesus und dem Heiligen Geist sowie nach deren Eigenschaften lauter. Die Fragen entwickelten sich zu theologischen Kontroversen (z.B. Arianismus), und trugen die Gefahr des Auseinanderbrechens der Kirche mit sich. Um diesen innerkirchlichen Auseinandersetzungen ein Ende zu machen, wurde auf dem Konzil von Nizäa (im Jahre 325) und auf dem Konzil von Konstantinopel (im Jahre 381) das Dogma von der Dreifaltigkeit formuliert und als verbindlicher Glaubenssatz festgelegt. Erst im Zeichen der Aufklärung entstanden Gruppen in christlicher Tradition, welche die Dreifaltigkeit nicht akzeptieren, sich aber dennoch (bedingt) als christlich verstehen. (z.B. die Quäker, Unitarier, Mormonen).
Die Triade als Manifestation des Göttlichen ist jedoch wesentlich älter als das Christentum. So wurden vorchristliche Göttinnen im asiatischen, kleinasiatischen und europäischen Raum oft als Dreifaltigkeit abgebildet: als Jungfrau ("Liebesgöttin"), als Mutter ("Fruchtbarkeitsgöttin") und als Altes Weib ("Todesgöttin"); jeweils zuständig für den Frühling, den Sommer und den Winter.
Auch die andere bekannte Triade des Christentums, Gott-Vater, Göttin-Mutter und Gott-Sohn ist ebenfalls weltweit in vielen anderen Religionen und Mythologien bekannt.