Metasprache

Sprache über eine Sprache
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Eine Metasprache ist eine Sprache, mit der eine andere Sprache erklärt oder definiert wird, mit der also die Regeln für diese Sprache festgelegt werden. Meta kommt aus dem Griechischen (μετα) und bedeutet unter anderem soviel wie hinter, über.

Der Begriff ‚Metasprache‘ ist ein Konzept aus der semantischen Stufentheorie. Ihr steht in Linguistik und Philosophie die Objektsprache gegenüber, die ‚normale‘ Sprache, die die üblichen Funktionen von Kommunikation, Information etc. von Sprache erfüllt.

Beispiele:

Gießen ist eine Stadt (Objektsprache).
Gießen hat sechs Buchstaben (Metasprache).
Der Satz Gießen ist eine Stadt ist deskriptiv (Metasprache).
Aus den Sätzen Wer viele Bücher schreibt, ist kein guter Dozent. und Dozent A. hat viele Bücher geschrieben. folgt logisch der Satz Dozent A. ist kein guter Dozent. (Metasprache).

Zur besseren Verständlichkeit wird metasprachliche Verwendung meist orthographisch (beispielsweise durch Anführungszeichen) indiziert: ‚Gießen‘ ist sechs Zeichen lang.

Das Konzept der Metasprache wird heute in vielen theoretischen Wissenschaften gebraucht. In diesem Sinn ist Metasprache ein wissenschaftliches Sprachsystem, das sich nicht auf den Objektbereich einer Wissenschaft, sondern auf die Sprache der Wissenschaft bezieht. Die Unterscheidung von Metasprache und Objektsprache – und überhaupt der semantischen Stufen – erwies sich zunächst in der formalen Logik und der mathematischen Grundlagenforschung als notwendig, um Antinomien aufzulösen oder zu vermeiden, findet heute aber in vielen theoretischen Wissenschaften Anwendung.

Vergleiche: Axiom