
Zwergplaneten sind eine von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) am 24. August 2006 in Prag neu definierte Klasse von Himmelskörpern.
Als Zwergplaneten gelten im Sonnensystem jene Himmelskörper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne befinden und ausreichend Masse haben, damit die eigene Schwerkraft sie zu annähernd kugelförmiger Gestalt zusammenzieht (hydrostatisches Gleichgewicht), die jedoch im Unterschied zu Planeten ihre Umlaufbahn nicht von anderen Objekten freigeräumt haben.
Die Objekte des Sonnensystems verteilen sich demnach künftig auf vier Kategorien:
- Planeten
- Zwergplaneten
- Monde
- Kleinkörper
Der bis zum 24. August 2006 als Planet klassifizierte Pluto gilt seitdem als Zwergplanet, genauso wie Ceres und 2003 UB313 (inoffiziell Xena genannt). Zahlreiche andere Objekte im Sonnensystem (etwa Vesta, Pallas, Hygiea, Orcus, Quaoar, Sedna, 2005 FY9 oder 2003 EL61) könnten ebenfalls in die Kategorie der Zwergplaneten fallen. Die IAU kündigte für die „nächsten Monate und Jahre“ die Bekanntgabe weiterer Zwergplaneten an. Die Kandidaten werden auf einer so genannten Beobachtungsliste geführt. Zurzeit reichen die für diese Objekte vorliegenden Beobachtungen noch nicht aus, um sicherstellen zu können, dass sie sich im hydrostatischen Gleichgewicht befinden.
Die ursprüngliche Bezeichnung „Plutone“ für eine neue Unterklasse der Zwergplaneten, welche jenseits des Neptun um die Sonne laufen, stieß vor allem in der Gemeinde der Geoforscher, die den Begriff bereits anderweitig verwenden (siehe Pluton (Geologie)), auf Widerspruch und wurde verworfen. Aber auch Plutoiden als lateinisierte Form konnte sich nicht durchsetzen. Die Unterklasse wurde aber trotzdem geschaffen und ist jetzt namenlos.