Das Ewige Leben ist ein Begriff aus der Religion.
Nahezu alle Religionen teilen die Vorstellung, dass mit dem biologischen Tod das Leben nicht endet. Ein nichtmaterieller Teil des Menschen, die Seele, existiert weiter. Über die Vorstellungen, wie die Seele beschaffen sei und wie oder wo sie nach dem Tode des Individuums weiterexistiere, bestehen allerdings unterschiedliche Auffassungen, die von der Wiedergeburt der Seelen bis zu speziellen Aufenthaltsorten (Paradies, Hölle) reichen.
Darüber hinaus kennt das Christentum die Auferstehung, der ein neues (und ewiges) Leben "im Fleisch" folgt, welches nicht auf einer 'automatisch' weiterlebenden Seele basiert.
Dieser Ansicht widerspricht das strikt naturwissenschaftliche Weltbild. Für die Biologie ist jedes Leben endlich und endet mit dem Tod. Somit ist der Begriff ewiges Leben ein Widerspruch in sich selbst. Das Leben als Ganzes existiert auf der Erde bereits sehr lange und man kann diesen Zeitraum aus menschlicher Sicht fast als ewig bezeichnen, trotzdem wird das Leben auf der Erde auch zu Ende gehen, spätestens mit dem Ausbrennen der Sonne.
Vertreter der naturwissenschaftlichen Denkrichtung lehnen nicht beobachtbare Vorgänge ab und sehen das Leben als ein kompliziertes materielles Phänomen an, von dem die geistigen und seelischen Funktionen immer abhängig bleiben. Alle Vorgänge des Geistes, die von Religionen als Manifestationen der Seele gedeutet werden, gelten als letztendlich auf chemische Prozesse (Austausch von Informationen) zurückführbar (Reduktionismus). Selbst wenn es rein nicht-materielle Objekte wie Seelen gäbe, wird argumentiert, sei kein Mechanismus denkbar, der einen Einfluss auf die materielle Welt erlaube. Ein Einfluss des Geistes und der Seele in einem lebenden Gehirn auf die sie umgebende Welt oder den eigenen Körper kann natürlich nicht geleugnet werden.
Andere Naturwissenschaftler argumentieren, dass eine Falsifizierung der Vorstellung einer Seele bislang nicht gelungen sei und sich gewisse Fragen vielleicht niemals, zumindest aber nicht zur Zeit, auf naturwissenschaftlichem Wege beantworten lassen werden.
Weiterleben nach dem Tode im naturwissenschaftlich Sinne gibt es
- in der Erinnerung anderer Menschen
- in den eigenen Leistungen:
- in geschriebenen Büchern
- in Filmen
- in Musikstücken
- in Bauwerken
- in wissenschaftlichen und sozialen Leistungen
- in guten Wikipediabeiträgen
Nur solange es Menschen gibt, gibt es also in diesem Sinne ein Weiterleben nach dem Tode. Immanuel Kant hat wohl Ähnliches gemeint als er schrieb: "Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird."