Krämerbrücke

Brücke in Erfurt, Wahrzeichen der Stadt
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juni 2003 um 20:13 Uhr durch Stefan Kühn (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Krämerbrücke ist als Holzbrücke mit Krämerbuden schon im 10. oder 11. Jahrhundert vorhanden gewesen. Sie verband bereits damals über das Flüsschen Gera hinweg, die beiden Handelsplätze Wenigemarkt und Fischmarkt. Diese Stelle im Herzen Erfurts (Thür.), wird von der historischen Forschung als die eigentliche Keimzelle der Stadt betrachtet.

Die Gera, heute kanalisiert und nur noch selten über die Ufer tretend, war zu jener Zeit noch ungestüm. Ein natürliches Hindernis, welches im heutigen Stadtgebiet von Erfurt, nur jahreszeit- und witterungsabhängige Durchfahrten gestattete. Der Bau der Krämerbrücke zeugt von dem Bedürfnis, wichtige Handelsverbindungen ganzjährig nutzen zu können. Bis 1325 wurde eine 6-bogige Steinbrücke fertiggestellt, an deren beiden Enden Kirchen errichtet wurden, - am westlichem Ende die Benediktinerkirche (1810 abgebrochen) und am östlichen, die Ägidienkirche - welche die Bedeutung des Brückenbauwerkes für das prosperierende Gemeinwesen Erfurt unterstrichen haben.

Nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahre 1472, wurden auf der Krämerbrücke 62 bewohnbare Fachwerkhäuser errichtet. Obwohl in den nachfolgenden Jahrhunderten die Zahl der Häuser auf der Brücke etwa um die Hälfte abnahm - u. a. durch Gebäudevereinigungen - hat sich doch der Charakter der Brücke bis heute erhalten. Sie ist damit in ihrer Bauweise einzigartig im geografischen Raum nördlich der Alpen. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die Stadt- und die allgemeine Baugeschichte, wurde der Krämerbrücke auch während der mageren sozialistischen Jahrzehnte besondere Denkmalpflege zuteil.

Die Krämerbrücke war und ist ein Touristenmagnet, gehört zum touristischen Pflichtprogramm und lässt sich beim Rundgang in der Erfurter Altstadt schwer verfehlen. Das imposantere Bild bekommt geboten, wer aus östlicher Richtung, vom Wenigemarkt kommend, die Brücke betritt. Denn hier baut sich, wie ein Bollwerk, der Bau der Ägidienkirche auf. Das Erdgeschoß der Kirche bildet eine Tordurchfahrt, durch die man die Krämerbrücke betritt.