Rainer Maria Woelki

Kardinal, Erzbischof von Köln, Metropolit der Rheinischen Kirchenprovinz
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Kardinal Rainer Maria Woelki (* 18. August 1956 in Köln-Mülheim) ist ein deutscher Theologe, Kardinal der römisch-katholischen Kirche und seit 2014 Erzbischof von Köln sowie Metropolit der zugehörigen Kirchenprovinz.

Rainer Maria Woelki
Rainer Maria Kardinal Woelki, 2019
Wappen als Erzbischof von Köln

Seit 2012 ist er Kardinalpriester von San Giovanni Maria Vianney.

Leben

Werdegang

Woelkis Eltern waren ostpreußische Heimatvertriebene, gebürtig aus Frauenburg im Ermland, die 1945 in den Westen Deutschlands flohen. Rainer Maria Woelki wuchs in der Kölner Bruder-Klaus-Siedlung im Stadtteil Mülheim auf, in deren Gemeinde er als Messdiener und Jugendgruppenleiter wirkte und 1985 auch seine Primiz feierte.[1] Nach seinem Abitur am Städtischen Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mülheim 1977[2] leistete er seinen Wehrdienst im Panzerartillerie­lehrbataillon 95 in Munster (Örtze) und studierte dann von 1978 bis 1983 Katholische Theologie und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg unter anderem bei Karl Lehmann, dem späteren Kardinal und Bischof von Mainz.[3] In Bonn gehörte er 1979 zu den Wiederbegründern der Aktivitas der Studentenverbindung katholischer Theologen St.V.k.Th. Rhenofrankonia Bonn.[4]

2000 wurde Rainer Maria Woelki an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom mit einer Dissertation zum Thema Die Pfarrei – ein Beitrag zu ihrer ekklesiologischen Ortsbestimmung zum Doktor der Theologie promoviert.[5]

Priesterliches Wirken

Woelki war 1983 Praktikant und 1984 Diakon in der Pfarrgemeinde St. Katharina in Gerresheim im Osten Düsseldorfs.[6][7] Er empfing am 14. Juni 1985 durch Erzbischof Joseph Kardinal Höffner im Kölner Dom die Priesterweihe. Nach seelsorgerischer Tätigkeit als Kaplan an St. Marien in Neuss, Präses der Kolpingsfamilie Neuss-Zentral, Militärpfarrer in Münster-Handorf und Kaplan an St. Joseph in Ratingen wurde er 1990 Erzbischöflicher Kaplan und Geheimsekretär von Joachim Kardinal Meisner. Von 1997 bis 2003 war Rainer Woelki Direktor des Theologenkonviktes Collegium Albertinum in Bonn. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm am 21. November 1999 den Päpstlichen Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore).[8]

Weihbischof in Köln

Papst Johannes Paul II. ernannte Woelki am 24. Februar 2003 zum Titularbischof von Scampa und zum Weihbischof im Erzbistum Köln. Joachim Kardinal Meisner spendete ihm am 30. März 2003 im Kölner Dom die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren sein Amtsvorgänger Weihbischof Klaus Dick und der Kölner Weihbischof Norbert Trelle.

Sein damaliges Bischofswappen war zweigeteilt. Es zeigte oben ein geständertes (geteiltes) Kreuz auf silbernem Grund, das Wappen des Erzbistums Köln. Unten befand sich das Attribut des schweizerischen Heiligen Klaus von der Flüe (Patrozinium der Heimatpfarrei in Köln-Mülheim), ein Rad, bestehend aus zwei konzentrischen silbernen Ringen, aus deren Mitte sechs goldene Nägel erwachsen. Hinter dem Wappenschild das Kreuz, darüber der grüne Galero mit jeweils sechs grünen Quasten. Im Schriftband der Wahlspruch Bischof Woelkis Nos sumus testes („Wir sind Zeugen“); dieser entstammt der Apostelgeschichte (Apg 5,32 EU).

Joachim Kardinal Meisner ernannte Weihbischof Woelki zum Bischofsvikar für die Fragen der Glaubenslehre und Ökumene und beauftragte ihn mit dem Pastoralbezirk Ost des Erzbistums. 2003 wurde er zum residierenden Domkapitular gewählt. Seit dem 1. Januar 2005 war Woelki Bischofsvikar für den Ständigen Diakonat[9] und seit dem 1. Januar 2006 für den Pastoralbezirk Nord mit den Großstädten Düsseldorf und Wuppertal zuständig.

Erzbischof von Berlin

 
Wappen Kardinal Woelkis als Erzbischof von Berlin

Woelki wurde am 27. August 2011 in der St.-Hedwigs-Kathedrale in das Amt als Erzbischof von Berlin eingeführt. Papst Benedikt XVI. hatte am 2. Juli 2011 Woelkis Wahl durch das Berliner Metropolitankapitel bestätigt und ihn zum Erzbischof von Berlin ernannt.[10][11] Am 16. August 2011 legte Woelki als erster Erzbischof den nach dem Reichskonkordat vom 20. Juli 1933 vorgeschriebenen Treueid vor dem Senat von Berlin ab.[12]

Sein Amtswappen verbindet die Wappen der vorreformatorischen Diözesen Brandenburg, Havelberg, Cammin und Lebus, auf deren Grund das Erzbistum Berlin errichtet wurde, mit einem fünften Feld im Schildfuß, das auf goldenem Grund ein blaues Rad mit sechs roten Keilen als Speichen zeigt, die abwechselnd nach außen oder innen gerichtet sind: das Meditationsbild des heiligen Niklaus von Flüe, des Patrons der Heimatpfarrei Kardinal Woelkis in Köln-Mülheim. Hinter dem Wappenschild stehen die Attribute eines Erzbischofs im Kardinalsrang, ein Doppelkreuz und ein Galero mit 15 Quasten.

Die Ernennung führte zu öffentlichen Spekulationen um mögliche Positionen und Haltungen Woelkis. Aufgrund seiner Promotion an der Opus-Dei-geführten Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz und einer Predigt zu Josemaría Escrivá bei einem Festakt des Opus Dei 2008 in der Kölner Kirche St. Pantaleon[13] wurde ihm eine persönliche Verbindung mit, gerüchteweise auch die Mitgliedschaft in dieser Personalprälatur unterstellt.[14][15] Woelki führte in seinen Reaktionen aus, er sei kein Mitglied dieser Organisation:[16] „Ich bin immer Diözesanpriester gewesen und gehöre weder dem Opus Dei noch einer anderen kirchlichen Gemeinschaft an.“[17]

Bischof Woelki hatte als Weihbischof in Köln in einem Personalgespräch mit Georg Schwikart, einem damaligen Kandidaten für den ständigen Diakonat, Homosexualität als Verstoß gegen die „Schöpfungsordnung“ bezeichnet.[18][19] Die Ernennung Woelkis zum Berliner Erzbischof rief deshalb unter anderem beim Arbeitskreis „Lesben und Schwule in der SPD“ wie auch bei Berliner Bundestagsabgeordneten aus CDU, Grünen und SPD Kritik hervor.[20] In einer Pressekonferenz nach seiner Ernennung erklärte Woelki, dass er „allen Menschen an seiner neuen Wirkungsstätte mit Respekt und Achtung begegnen“ und auch Gesprächsangebote des Lesben- und Schwulenverbands annehmen wolle. Zu dem Gespräch kam es am 16. September 2011.[19][21]

Im feierlichen Konsistorium vom 18. Februar 2012 nahm ihn Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Giovanni Maria Vianney in das Kardinalskollegium auf.[22] Am 29. Juni 2012 wurde Rainer Maria Woelki von Benedikt XVI. im Petersdom das Pallium verliehen, ein Amtsabzeichen der Metropoliten. Seine Titelkirche nahm er am 30. Juni 2012 formell in Besitz.[23] Nach Benedikts Rücktritt am 28. Februar 2013 nahm Kardinal Woelki am Konklave 2013 teil.

 
Pressekonferenz zur Ernennung von Kardinal Woelki zum Erzbischof von Köln am 12. Juli 2014. Rainer Maria Kardinal Woelki, Diözesanadministrator Stefan Heße (links) und Dompropst Norbert Feldhoff

Am 7. September 2014 wurde Kardinal Woelki in einem Pontifikalamt als Erzbischof von Berlin verabschiedet.[24]

Woelki setzte verschiedene Zeichen der Veränderung: Er nahm bewusst seinen Wohnsitz im Arbeiterbezirk Wedding, bemühte sich um Hilfe für Flüchtlinge und berief zahlreiche Frauen in leitende Funktionen,[25] so mit Ulrike Kostka erstmals eine Frau als Direktorin des Diözesan-Caritasverbandes.[26] Er leitete im Erzbistum Berlin eine tiefgreifende Strukturreform mit dem Titel „Wo Glauben Raum gewinnt“ ein, deren Ziel ist, bis 2020 die Zahl der rechtlich selbständigen Pfarreien auf 30 zu reduzieren.[27] Bereits von seinem Vorgänger wurde die Neugestaltung des Innenraums und des Umfeldes der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin ins Auge gefasst. Sie wurde im November 2013 mit der Ausschreibung eines Architekten-Wettbewerbs begonnen.[28]

Erzbischof von Köln

 
Rainer Maria Woelki (2014)
 
Der emeritierte Erzbischof von Köln Joachim Kardinal Meisner überreicht den Petrusstab an seinen Nachfolger Rainer Kardinal Woelki
 
Staatlicher Treueeid in der Staatskanzlei NRW
 
Beurkundung des Treueeides mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Chefin der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz Jacqueline Kraege (18. September 2014)

Am 11. Juli 2014 wurde Woelki von Papst Franziskus zum Erzbischof von Köln ernannt. Er ist der 95. Bischof dieses Bistums. Die Amtseinführung fand am 20. September 2014 im Rahmen eines Pontifikalamtes im Kölner Dom statt. Als Geschenk an Kardinal Woelki wurde eine Motette des Düsseldorfer Kirchenmusikers Klaus Wallrath zum Wahlspruch des Erzbischofs Nos sumus testes uraufgeführt.[29]

Sein neues Amtswappen besteht aus einem zweigeteilten Schild. Über dem Schild ein goldenes Doppelkreuz. Auf der linken Schildseite zeigt es das schwarze Kreuz des Erzbistums Köln, im rechten Schildteil das Meditationsrad des Nikolaus von Flüe. Bruder Klaus war der Patron seiner Heimatpfarrei in der Bruder-Klaus-Siedlung in Köln-Mülheim. Unter dem Wappenschild das Pallium und das Schriftband mit seinem Wahlspruch.

In der Coronakrise im Frühjahr 2020 öffnete Woelki das Priesterseminar in der Kölner Innenstadt für die Wohnungslosen der Stadt. Auch gegen Bedenken in seinem eigenen Erzbistum gab der Erzbischof gemeinsam mit jugendlichen Helfern über 100 Mahlzeiten am Tag aus.[30] Auf seine Veranlassung nahmen die katholischen Kliniken im Erzbistum Köln außerdem vier Patienten aus dem besonders betroffenen Nord-Italien zur medizinischen Behandlung auf.[31] In einem Brief an das medizinische Personal würdigte er deren Einsatz für Erkrankte als „herausragend“.[32]

Positionen

Synodaler Weg

Woelki steht der konkreten Ausgestaltung des „Synodalen Wegs“ der katholischen Kirche in Deutschland kritisch gegenüber. Der Synodale Weg berge das große Risiko, „vornehmlich, ja beinahe ausschließlich strukturelle Änderungen in den Blick und schließlich auch in Angriff zu nehmen“. Schon der Eindruck, der kirchliche Reformprozess sei eine quasi-parlamentarische Abstimmung über den Glauben, müsse unterbunden werden. Die unveränderbare kirchliche Lehre dürfe nicht zur Disposition gestellt werden. Besonders die auch von Papst Franziskus geforderte Bedeutung der Evangelisierung komme für Woelki zu kurz.[33] Daher hat Woelki gegen die Satzung des synodalen Wegs gestimmt.[34]

Als Folge auf den Brief von Papst Franziskus brachten Kardinal Woelki und Bischof Rudolf Voderholzer vom Bistum Regensburg am 19. August 2019 einen alternativen Satzungsentwurf in die Diskussion ein. Er wurde eingehend diskutiert und mit 21 zu 3 Stimmen (bei 3 Enthaltungen) abgelehnt.[35] Der Alternativentwurf hatte sieben (statt vier) Themenschwerpunkte vorgesehen, nämlich: Sexueller Missbrauch, Sendung der Laien im Dienst der Evangelisierung, Jugendkatechese, Ehe- und Familienpastoral, Berufungspastoral, Theologie und Religionsunterricht im Dienst der Evangelisierung sowie Spiritualität und Evangelisierung.[36]

Flüchtlinge

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt als Erzbischof von Köln reagierte Kardinal Woelki auf die steigenden Flüchtlingszahlen. Im November 2014 initiierte er die „Aktion Neue Nachbarn“, die im Erzbistum Köln eine Willkommenskultur für Geflüchtete stärken sollte und die Flüchtlingshilfe in den Kirchengemeinden koordinieren und unterstützen sollte. Finanzielle Unterstützung und neu eingestellte hauptamtliche Integrationsbeauftragte fördern bis heute die Integration von Geflüchteten.[37]

Bundesweite Aufmerksamkeit erzeugte Woelki am 19. Juni 2015 mit 23.000 Glockenschlägen – ein Ton für jeden Bootsflüchtling, der seit dem Jahr 2000 bis zu diesem Zeitpunkt im Mittelmeer ertrunken ist. Die Solidaritätsaktion sollte ein Mahnruf an Politik und Gesellschaft sein, Flüchtlingen zu helfen.[38]

Im September 2016 kritisierte Woelki die vom Vorsitzenden der CSU, Horst Seehofer, erhobene Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge und einer Bevorzugung von Einwanderern aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis: Wenn die CSU das Grundgesetz ernst nehme, könne sie keine Obergrenze verlangen, dies ließe das Asylrecht nicht zu.[39]

Andere Religionen

Am 24. April 2016 wandte sich Kardinal Woelki im Kölner Domradio gegen die Aussage der AfD-Politikerin Beatrix von Storch, der Islam sei „eine politische Ideologie, die nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar“ sei. Woelki wies auf die im Grundgesetz geschützte Religionsfreiheit hin und erklärte: „Eine der großen Weltreligionen wird hier in gehässiger Absicht an den Pranger gestellt.“ Wer Muslime verunglimpfe, der solle sich klarmachen, dass Gebetshäuser und Moscheen genauso durch das Grundgesetz geschützt seien wie Kirchen und Kapellen. Der Islam sei mit dem Grundgesetz vereinbar wie das Christentum und das Judentum auch. Nie wieder dürften in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Rasse, ihrer Herkunft oder ihrer Religion ausgegrenzt oder verfolgt werden.[40]

Evangelisierung

2017 war Woelki der erste Unterzeichner des Manifests der Initiative Mission Manifest.[41]

Wohnungsmarkt

In seiner Weihnachtspredigt 2017 thematisierte Woelki die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt und kritisierte, dass „Wohnungen nicht selten ausschließlich zu Renditeobjekten geworden“ seien; dies sei zynisch, wenn sich immer mehr Menschen dadurch Wohnen nicht leisten könnten.[42]

Kommunionempfang konfessionsverschiedener Ehepartner

Am 22. März 2018 verfassten sieben deutsche Bischöfe unter Federführung von Rainer Kardinal Woelki einen Brief an die Kurienkardinäle Kurt Koch und Luis Ladaria, den Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, mit der Bitte, einige Fragen zum Kommunionempfang konfessionsverschiedener Ehepartner zu klären. Dabei wurde an den Präsidenten des Rates für die Einheit der Christen die Bitte gerichtet, klarzustellen, ob die Frage des Kommunionempfangs konfessionsverschiedener Ehepartner im Rahmen einer nationalen Bischofskonferenz entschieden werden könne oder ob eine Entscheidung der Universalkirche notwendig sei.[43] Im Juni wandte sich Luis Kardinal Ladaria mit einem Schreiben an die deutschen Bischöfe und zitierte darin Papst Franziskus, der eine vorbereitete Handreichung der deutschen Bischöfe als „nicht zur Veröffentlichung reif“ bezeichnet hatte, da das Dokument eine Reihe von ungelösten Problemen erheblicher Tragweite aufwerfe. Kardinal Woelki wandte sich gegen Bestrebungen, künftig pastoral begründete Ausnahmen als neue Normen festschreiben zu wollen.[44]

Am 26. Juli 2018 äußerte Papst Franziskus jedoch, der Brief Kardinal Ladarias sei „keine ökumenische Bremse“. Die geplante Handreichung sei sogar restriktiver gewesen, als es das Kirchenrecht vorsehe, und habe keinesfalls die Kommunion für alle öffnen wollen. Er [Franziskus] glaube, es werde „ein Dokument zur Orientierung geben, damit jeder Bischof in seinem Bistum das regeln kann, was das Kirchenrecht schon jetzt erlaubt“.[45][46][47]

Missbrauchsgutachten

Am 30. Oktober 2020 teilte Woelki der Presse mit, dass er das von ihm in Auftrag gegebene Missbrauchsgutachten zum Umgang der Verantwortlichen im Erzbistum Köln mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen Priester nicht veröffentlichen werde, weil es erhebliche Mängel aufweise. Stattdessen will Woelki bis zum 18. März 2021 eine vollständige Neufassung der Untersuchung veröffentlichen.[48] Der Kirchenrechtler Thomas Schüller hält die Geheimhaltung des Gutachtens für einen „Super-Gau für das Erzbistum Köln und alle involvierten Beteiligten“. Die begutachtende Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker und Wastl wies Woelkis Vorwürfe zurück und würde das Gutachten gerne veröffentlichten, damit die Öffentlichkeit und die Opfer die Fakten prüfen könnten.[49] Insbesondere die Rolle von Stefan Heße und Dominikus Schwaderlapp wird in der Öffentlichkeit hinterfragt.[50]

Der Betroffenenbeirat hatten der Nichtveröffentlichung zugestimmt. Einige Mitglieder gaben später an, auf sie sei Druck ausgeübt worden und sie seien instrumentalisiert worden.[51][52]

Ämter

Deutsche Bischofskonferenz

  • Mitglied des „Ständigen Rats“ der Deutschen Bischofskonferenz
  • Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur.[53]
  • Stellvertretender Vorsitzender der Kommission IV „Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“[54]
  • Mitglied der Gemeinsamen Konferenz der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken[55]

Römische Kurie

Kardinal Woelki ist Mitglied folgender Organisationen der Römischen Kurie:

Weitere Ämter

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Karnevals-Orden des Kölner Oberbürgermeisters durch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes in der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl am 18. Februar 2012, gleichzeitig auch an Karl Josef Becker und Klaus Wowereit.[60]
  • Am 9. März 2016 erhielt Woelki bei einem Besuch der Partnerdiözese die Ehrendoktorwürde der Sophia-Universität in Tokio für sein Engagement in der Flüchtlingsarbeit.[61]
Commons: Rainer Maria Woelki – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ingo Brüggenjürgen: „Ich freue mich auf Berlin!“ Der Kölner Weihbischof Woelki wird neuer Hauptstadtbischof; Domradio 2. Juli 2011.
  2. gloria.tv: Der neue Berliner Erzbischof wollte mal „ganz normaler Pastor“ werden
  3. D: Rainer Maria Woelki neuer Erzbischof von Berlin vaticanhistory.de
  4. Christoph Biskupek: Die Neubegründung der Activitas am 07.11.1979; Artikel auf der Homepage der Rhenofrankonia.
  5. Kölner Weihbischof Woelki wird Erzbischof von Berlin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juli 2011. Abgerufen am 4. März 2015.
  6. Woelkis Wurzeln in Düsseldorf. Rheinische Post, abgerufen am 26. Februar 2012.
  7. derwesten.de: Neuer Kölner Erzbischof Woelki war Praktikant in Düsseldorf, 12. Juli 2014
  8. Dr. Rainer Maria Woelki – Weihbischof. Erzbistum Köln, archiviert vom Original am 22. Februar 2012; abgerufen am 4. Juli 2011.
  9. Ab 1. Juli 2011 umbenannt in „Bischofsvikar für die Ausbildung der Ständigen Diakone“ (Amtsblatt des Erzbistums Köln, 151. Jahrgang, 1. August 2011, Stück 9 Nr. 124).
  10. Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Berlin (Germania); in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 2. Juli 2011.
  11. Auf Woelki warten in Berlin bohrende Fragen, in: Berliner Morgenpost vom 3. Juli 2011.
  12. Markus Huth: Nach dem Reichskonkordat von 1933: Neuer Erzbischof Woelki legt als erster Erzbischof Treueid im Roten Rathaus ab, in: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 15. August 2011.
  13. Der Gesandte des Kardinals, Fiona Ehlers et al. in DER SPIEGEL
  14. Auf Woelki warten in Berlin bohrende Fragen
  15. Der Berliner Problem-Bischof in Kölner Stadt-Anzeiger online vom 4. Juli 2011, abgerufen am 4. Dezember 2017.
  16. Doktorat von Woelki an der Pontificia Universitá della Santa Croce, Rom
  17. Woelki: Bin kein Mitglied von Opus Dei in Der Tagesspiegel vom 4. Juli 2011.
  18. Peter Wensierski: Gottes Wachhund. In: Der Spiegel. Nr. 14, 2011, S. 40–41 (online4. April 2011).
  19. a b „Eine bestimmte Gruppe, die Konfliktthemen schürt“, www.domradio.de, 21. September 2011, abgerufen am 6. Oktober 2011.
  20. Neuer Erzbischof wegen Schwulen-Äußerung in der Kritik in Die Zeit, 4. Juli 2011.
  21. Woelki will mit Schwulen und Lesben reden. RP-online, 5. Juli 2011, abgerufen am 28. August 2018.
  22. Kardinal Woelki nimmt Titelkirche San Giovanni Maria Vianney in Besitz
  23. Kardinal Woelki in Rom: Überreichung Pallium – Inbesitznahme Titelkirche., abgerufen 15. Juni 2012.
  24. „Sie sind mir ans Herz gewachsen“ – Verabschiedung von Kardinal Woelki im Erzbistum Berlin
  25. Daniel Deckers: Der vermeintliche Hardliner aus dem Rheinland. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. September 2014, S. 3.
  26. caritas.de „Abschied und Neubeginn“, Sozialcourage Ausgabe Berlin, Februar, 2012, abgerufen am 24. September 2014.
  27. Rainer Maria Kardinal Woelki: Wo Glauben Raum gewinnt (PDF-Datei; 207 kB), Hirtenbrief zur pastoralen Neugestaltung, 2. Dezember 2012, online abgerufen am 19. September 2014
  28. „Es ist an der Zeit.“ Dompropst Rother zur Sanierung von Sankt Hedwig. In: Katholische Sonntagszeitung Erzbistum Berlin. Unser Erzbistum. 119. Jg., Nr. 44, 2./3. November 2013, S. I.
  29. domradio.de, abgerufen am 20. September 2014.
  30. Gerald Mayer: Obdachlose haben kein Homeoffice. In: domradio.de. domradio.de, 4. April 2020, abgerufen am 14. April 2020.
  31. Italienische Corona-Patienten im Erzbistum Köln eingetroffen. 1. April 2020, abgerufen am 14. April 2020.
  32. Kardinal Woelki schreibt Dankesbriefe an medizinisches Personal. 9. April 2020, abgerufen am 14. April 2020.
  33. Die Tagespost: Die Tagespost. 7. November 2019, abgerufen am 22. Januar 2020 (deutsch).
  34. Auch Kardinal Woelki stimmte gegen Satzung des "synodalen Wegs". Abgerufen am 22. Januar 2020.
  35. Alternativer Satzungsentwurf von Voderholzer und Woelki. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  36. Gegenentwurf von Woelki und Voderholzer für den "Synodalen Weg" | DOMRADIO.DE. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  37. Die "Aktion Neue Nachbarn" im Erzbistum Köln | DOMRADIO.DE. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  38. Deutsche Welle (www.dw.com): 23.000 Glockenschläge - für jeden toten Flüchtling einen | DW | 19.06.2015. Abgerufen am 15. Januar 2020 (deutsch).
  39. focus.de: Asylrecht muss bleiben, wie es ist; spiegel.de: Kardinal Woelki nennt CSU-Pläne unchristlich, 11. September 2016 (nach dpa).
  40. domradio.de: Wort des Bischofs (24. April 2016), abgerufen am, 24. April 2016.
  41. Initiatoren auf missionmanifest.org
  42. Berliner Zeitung Nummer 301, 27. Dezember 2017, S. 2.
  43. https://www.domradio.de/themen/glaube/2018-04-04/bischoefe-wenden-sich-kommunionfrage-vatikan
  44. http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/papst-gegen-veroffentlichung-von-handreichung
  45. http://magister.blogautore.espresso.repubblica.it/2018/06/04/francis-blocks-the-document-by-the-german-bishops-in-favor-of-intercommunion-the-complete-text-of-the-letter/?refresh_ce
  46. http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kommunion-streit-ladaria-erklart-seinen-brief
  47. http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/papst-gegen-veroffentlichung-von-handreichung
  48. „Erhebliche Mängel“. Kardinal Woelki will Missbrauchsgutachten nicht veröffentlichen. Kölnische Rundschau, 30. Oktober 2020.
  49. "Super-Gau für Erzbistum Köln" Woelki hält Missbrauchsgutachten geheim. ntv.de 30. Oktober 2020.
  50. Die Zeit, Dominikus Schwaderlapp und Stefan Heße: Bedingt aufklärungsbereit, am 14. Oktober 2020
  51. Süddeutsche Zeitung, "Die Erkenntnisse müssen toxisch sein", am 18. November 2020
  52. Monitor, Missbrauch im Erzbistum Köln: Instrumentalisierte Opfer?, 12. November 2020
  53. dbk.de, 21. Februar 2018
  54. Pressemeldung vom 20. September 2016 - Nr. 175
  55. Abschlusspressekonferenz der Herbst-Vollversammlung 2014 der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda, Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz vom 26. September 2014
  56. Kardinal Woelki in zwei Vatikanbehörden – Neue Aufgaben. domradio.de, 21. April 2012, abgerufen am 28. August 2018.
  57. Erzbistum Berlin: Pressemeldung. Website des Erzbistums. Abgerufen am 7. Juni 2014.
  58. Nomina di Membro dell’Amministrazione del Patrimonio della Sede Apostolica. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 31. März 2015, abgerufen am 31. März 2015 (italienisch).
  59. Kardinal Woelki in päpstliche Kongregation berufen. In: www.erzbistum-koeln.de. http://www.erzbistum-koeln.de/news/Kardinal-Woelki-in-paepstliche-Kongregation-berufen/, 25. Oktober 2016, abgerufen am 25. Oktober 2016.
  60. domradio.de, abgerufen am 1. März 2012; Kölner Karnevalsorden für Woelki und Becker. katholisch1.tv, abgerufen am 26. Februar 2012.; welt.de
  61. Japanischer Ehrendoktor für Kardinal Woelki. Evangelischen Pressedienst, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. März 2016; abgerufen am 11. März 2016.
VorgängerAmtNachfolger
Georg Kardinal SterzinskyErzbischof von Berlin
2011–2014
Heiner Koch
Joachim Kardinal MeisnerErzbischof von Köln
seit 2014