Chełm [Polen in der Woiwodschaft Lublin östlich von Lublin unweit der Grenze zur Ukraine. Die Stadt bildet einen Stadtkreis, in dem rund 68.000 Menschen leben. Der Name Chełm kommt von altslawischen cholm und bedeutet „Hügel“. In jüdischen Witzen werden Chełmer als äußerst töricht verspottet; der Stadt kommt darin eine ähnliche Rolle zu wie dem fiktiven deutschen Ort Schilda und seinen Schildbürgern.
] (deutsch: Cholm) ist eine Stadt inGeschichte
Der erste schriftliche Beleg über die Existenz einer Siedlung stammt aus dem Jahr 981, als die Stadt in altrussischen Chroniken als Teil des Fürstentums Halitsch erwähnt wurde. 1018-1031 war die Stadt vorübergehend unter polnischer Herrschaft. 1220 wurde der Ort Teil eines orthodoxen Bistums. 1237 ließ Daniel von Halitsch hier eine Festung anlegen. 1240 wurde der Hauptsitz des Fürstentums Halitsch nach Chełm verlegt, da die Stadt an wichtigen Handelsrouten lag. 1366 wurde die Stadt Teil Polens und erhielt ein katholisches Bistum. Am 14. Januar 1392 erhielt der Ort das Stadtrecht vom polnischen König Władysław Jagiełło nach Magdeburger Recht. 1795 fiel die Stadt an Österreich. 1809 kam sie ins Herzogtum Warschau und 1815 ins neu entstandene autonome Königreich Polen.
1867 wird Chełm Kreisstadt und blieb dies zunächst bis 1912. 1877 erhielt die Stadt einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, was bedeutend für die Entwicklung der Stadt war. 1936 wurde eine Kanalisation für die ganze Stadt angelegt. Während der Besetzung Polens durch die Nationalsozialisten ab 1939 gehörte Chełm zum Generalgouvernement. Während dieser Zeit wurden fast alle dort lebenden Juden im nahe gelegenen Vernichtungslager Sobibor vergast. Im Juli 1944 erreichte die Rote Armee die Stadt und befreite sie. 1975 wurde die Stadt im Rahmen einer Verwaltungsreform Hauptstadt einer eigenen Woiwodschaft, verlor diesen Status aber 1999 in einer weiteren Reform wieder und wurde nun wieder Kreisstadt.
Sehenswürdigkeiten
- Burgberg mit Resten einer Burg aus dem 13. Jahrhundert
- Marienkirche
- Palast der unierten Bischöfe
- ehemaliges Basilianenkloster
- Usciluger Tor
- Kreidegewölbe
Partnerstädte
- Knoxville (USA)
- Kowel (Ukraine)
- Middelharnis (Niederlande)
- Morlaix (Frankreich)
- Sindelfingen (Deutschland)
- Utena (Litauen)
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