Coming-out

Prozess, sich seiner geschlechtlichen oder sexuellen Identität bewusst zu werden und dies kundzutun
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Das Coming-Out (engl. "Herauskommen") bezeichnet bei Homosexuellen den Prozess der Selbstwahrnehmung der sexuellen Orientierung zum eigenen Geschlecht und das Brechen des - meist unfreiwilligen - Schweigens über seine sexuelle Orientierung in der Öffentlichkeit. Meistens erfolgt das "Coming-Out" bereits in der Zeit der Pubertät. Aber es sind auch Fälle bekannt, bei denen Männer oder Frauen, die bereits über vierzig waren, ihr "Coming-Out" hatten. Die einzelnen Stationen dieses Prozesses werden von der Forschung in verschiedene Stufen eingeteilt:

  • das Pre-Coming-Out, eine Phase, die durch Angst vor gesellschaftlicher Ablehnung und durch Ersatzhandlungen geprägt ist, die von der Beschäftigung mit der eigenen Sexualität ablenken sollen (bei Männern z.B. Bodybuilding, Beschäftigung mit Computern oder Zuflucht im zölibatären Glauben);
  • das eigentliche Coming-Out, bei dem die betreffende Person sich seine sexuellen Gefühle eingesteht, sich als Schwuler oder Lesbe akzeptiert und in einem zweiten Schritt seine Umwelt, z.B. einen Freund oder die Eltern, davon in Kenntnis setzt;
  • die Erforschung des Umfelds (engl. identity tolerance), bei der die Betreffenden zwar ihre eigene Identität akzeptieren, die Identität "der" Schwulen oder "der" Lesben oder Aspekte davon noch nicht als die eigenen identifizieren, also Probleme damit haben, sich im homosexuellen Umfeld zurechtzufinden;
  • die ersten homosexuellen Beziehungen, bei der die Homosexualität akzeptiert ist und eine Partnerschaft zu einem Geschlechtsgenossen gelebt wird;
  • die Integration, bei der der Homsexuelle sich selbst als wertvolles Mitglied der Gesellschaft empfindet.