Jacques Brel

belgischer Chansonnier und Schauspieler (1929-1978)
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Jacques Romain Georges Brel (* 8. April 1929 in Schaarbeek (Belgien), † 9. Oktober 1978 in Bobigny, Frankreich) war ein französisch- und flämischsprachiger Chansonnier (Chanson-Sänger) und Schauspieler aus Belgien.

Obwohl er eigentlich aus Belgien stammte, verkörperte er das französische Chanson wie kaum ein anderer. Seine zeitlosen Lieder, seine fulminanten Bühnenauftritte, sein außergewöhnlicher Entschluss, die Sängerkarriere an ihrem Höhepunkt zu beenden und sein späterer, fast völliger Rückzug aus der Öffentlichkeit, machten ihn schon zu Lebzeiten zu einem Mythos, der bis heute Bestand hat.

Leben

Brel verlebte eine unbeschwerte Kindheit in der Atmosphäre der belgischen Bourgeoisie. Seine Eltern waren im Brüsseler Stadtteil Schaarbeek Eigentümer einer Kartonagenfabrik, die er einmal übernehmen sollte. Mit 25 Jahren verließ Jacques Brel seine Frau und drei Töchter, um sein Leben zu leben, wie es ihm behagte: frei, ungebunden, exzessiv und mit seiner Musik. Dabei intonierte er seine Lieder mit einer Leidenschaft, wie kaum ein anderer.

Der Chansonnier kam 1953 nach Paris und trat dort in der Folge in verschiedenen Cabarets auf, so auch erstmals 1954 im Olympia. Seine erste Gala als Star des Programms hatte er sieben Jahre später. 1961 lernte er hier den Akkordeonisten Jean Corti kennen, welcher Brels Schaffen weitere Impulse verlieh. 1964 trat Brel erneut im Olympia mit neuen Chansons (u.a. "Amsterdam") ins Rampenlicht. 1967 war er in New York in der Bühnenshow Jacques Brel is alive and well and living in Paris zu erleben. 1968 gastierte er erst in Brüssel und anschließend in Paris.

Jacques Brel war ab Ende der 1950er Jahre einer der meist gehörten Interpreten des Chansons und schrieb über 500 Lieder. In seinen teils sozialkritischen Texten prangerte er Hass und Ungerechtigkeit an. Anfang/Mitte der 1970er kaufte er sich ein Segelboot und ließ sich 1976 in Französisch-Polynesien nieder. Der Kettenraucher verstarb während eines Aufenthaltes zu Plattenaufnahmen in Frankreich an Lungenkrebs.

Er ist auf der Insel Hiva Oa in Französisch-Polynesien begraben, nur wenige Meter entfernt vom Grab Paul Gauguins.

"Letztlich glaube ich, dass, was auch immer er sagt, Jacques Brel alle Menschen liebt. Er ist sehr großzügig, aber er tut alles, um es zu verstecken. Er ist Belgier, aber er ist viel mehr ein Südländer. Er muss auf den Tisch hauen, wenn er zornig ist, und wenn er sagt, dass er jemanden umarmt, dann muss er seine Arme weit öffnen." (Georges Brassens)

Jacques Brels Chanson-Texte und -Melodien decken unterschiedliche Stimmungen von frivol-ausgelassen bis zu melancholisch oder mahnend ab, doch selbst die Lieder, die von Trennung singen, haben noch einen ironisch-hoffnungsvollen Anklang. Ein Zitat aus Les blés, in dem es um die Getreideernte geht:

Les blés sont pour la faucille
Le soleil pour l'horizon
les garçons sont pour les filles
et les filles pour les garçons
(deutsch:Das Getreide ist für die Sichel//die Sonne für den Horizont//die Jungen sind für die Mädchen//und die Mädchen für die Jungen)

Seine größten Erfolge

  • Quand on n'a que l'amour
  • La valse à mille temps
  • Le plat pays
  • Amsterdam
  • Ne me quitte pas
  • Les Flamandes

Werke

Diskographie

  • 1953 : Erste in Brüssel eingespielte Single: La Foire/Il y a
  • 1954 : Erstes Album : Jacques Brel et ses chansons
  • 1957 : Quand on n'a que l'amour, Heureux Pardons,...
  • 1958 : Je ne sais pas, Au printemps,...
  • 1958 : Platte für die Zeitschrift Marie-Claire mit L'introduction à la Nativité und L'Évangile selon saint Luc
  • 1959 : La valse à mille temps, Ne me quitte pas, Je t'aime, Isabelle, La mort, ...
  • 1961 : Marieke, Le moribond,...
  • 1962 : Olympia d'octobre 1961
  • 1963 : Les Bigotes, Les vieux, La Fanette,...
  • 1964 : Jef, Les bonbons, Mathilde, Amsterdam, Le dernier repas,...
  • 1964 : Olympia 1964
  • 1965 : Ces gens-là, Fernande,...
  • 1967 : 67 comprenant Mon enfance, À jeun,...
  • 1968 : Vesoul, L'éclusier,...
  • 1970 : L'Homme de la Mancha
  • 1972 : Neuaufnahmen älterer Chansons
  • 1977 : Les Marquises

Filmographie

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