Stefan Scheil (* 1963) ist ein deutscher Schriftsteller und Historiker.
Nach einem Studium der Geschichte und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe folgte 1997 die Promotion in Karlsruhe und diverse weitere Veröffentlichungen.
Seine Arbeiten befassen sich vor allem mit der jüngeren deutschen Geschichte. Insbesonders in seinen letzten Werken stellt er die These auf, der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sei nicht alleine die Schuld Deutschlands, sondern vielmehr auf ein Versagen der Diplomatie der fünf wichtigsten Nationalstaaten England, Frankreich, Italien, Deutschland und Polen zurückzuführen.
Stefan Scheil schrieb auch mehrere Artikel für die Wochenzeitung Junge Freiheit. Im Mai 2006 trat Scheil gemeinsam mit den Publizisten Gerd Schultze-Rhonhof und Walter Post auf einer Tagung der beiden rechtsextremen Verleger Wigbert Grabert und Gert Sudholt auf.
Kritik und Rezeption
In der Geschichtswissenschaft stoßen die Thesen Scheils zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überwiegend auf Ablehnung. Ein wissenschaftliche Direktor des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr Rolf-Dieter Müller wertet Scheils Buch "Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs" als eine unseriöse, "fiktionale" und vor allem unwissenschaftliche "Fleißarbeit". [1] Eine Rezensenion von Scheils Buch "Fünf plus Zwei. Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs" für H-Soz-u-Kult schließt allerdings mit der Feststellung, Scheils Thesen hätten es verdient "eingehend diskutiert und verifiziert zu werden". [2] Ein anderer Beitrag bei H-Soz-u-Kult charakterisiert dagegen wiederum Scheils Buch "als Geschichtsrevisionismus der reaktionärsten Sorte". [3]
Quellen
Veröffentlichungen
- Logik der Mächte, Duncker & Humblot (1999)
- Die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland zwischen 1881 und 1912, Duncker & Humblot GmbH (1999) (Promotion)
- Fünf plus Zwei, Duncker & Humblot (August 2004)
- 1940/41 - Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs, Olzog (Juli 2005)
- Mitteleuropäische Gedankenspiele nach Versailles, FAZ Nr. 138 S. 47 vom 17. Juni 2006 [1]