Sahra Wagenknecht

deutsche Politikerin (BSW, zuvor Die Linke, PDS, SED); MdB/MdEP und Publizistin
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Sahra Wagenknecht-Niemeyer (* 16. Juli 1969 in Jena) ist Linkspartei.PDS-Vorstandsmitglied, Sprecherin der Kommunistischen Plattform der Linkspartei.PDS, Buchautorin und Mitglied des Europaparlaments.

Lebenslauf

Sahra Wagenknecht wurde im Jahre 1969 in Jena geboren. Ihre Schulzeit absolvierte sie in Berlin und schloss 1988 mit dem Abitur ab.

Im Jahre 1989 trat Sahra Wagenknecht in die SED ein.

Ab 1990 studierte sie an den Universitäten von Jena, Berlin sowie Groningen Philosophie und Neuere Deutsche Literatur und schloss ihr Studium im September 1996 in Groningen mit einer Arbeit über die Hegelrezeption des jungen Marx ab.

In den Jahren 1991 bis 1995 war Sahra Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes der PDS, seit 1991 auch Mitglied der Leitung der Kommunistischen Plattform der PDS.

Am 5. Mai 1997 heiratete sie den Geschäftsmann Ralph Thomas Niemeyer.

Im Jahr 1998 trat sie als Direktkandidatin der PDS zur Bundestagswahl in Dortmund an. Sie errang in ihrem Wahlbezirk 3,25 Prozent der Erststimmen.

Im Jahr 2000 wurde sie erneut in den Parteivorstand der PDS und am 13. Juni 2004 als Abgeordnete ins Europaparlament gewählt, nachdem sie in einer parteiinternen Kampfabstimmung auf die Kandidatenliste gekommen war.

Positionen

Sahra Wagenknecht tritt innerhalb der Linkspartei./PDS für eine oppositionellere, radikale Linie ein und ist deshalb innerhalb der Partei umstritten. So kritisiert sie etwa alle Anpassungsprozesse der Linkspartei./PDS, wie z.B. das Kürzen sozialer Leistungen und die Privatisierungen in Berlin. Die Regierungsbeteiligungen der Linkspartei./PDS und ein „Schmusekurs gegenüber Rot-Grün“ werden von ihr aufgrund der "tiefen politischen Differenz" mit der SPD bzw. Rot-Grün abgelehnt.

Sahra Wagenknecht betont die Notwendigkeit der "Überwindung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse" und äußert den "Traum" von einer anderen Gesellschaft [1]. Sie erklärt sich solidarisch mit den lateinamerikanischen Staatspräsidenten Fidel Castro und Hugo Chávez und lehnt jede Form von Anti-Kommunismus und rechtslastigem Geschichtsrevisionismus ab.

1992 nannte sie in den Weißenseer Blättern unter anderem die Mauer ein „notwendiges Übel“ und meinte damals, die DDR sei „ein besserer Staat als die BRD“ gewesen. Aktuellere Äußerungen dieser Art gibt es von ihr nicht, allerdings auch keine Distanzierung.

Im Europäischen Parlament befasst sie sich im Ausschuss "Wirtschaft und Währung" als Berichterstatterin zur geplanten Dienstleistungsrichtlinie, die sie als "neoliberalen Hammer" scharf kritisiert.

Wagenknecht wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

Quellen

  1. Ich habe einen Traum

Bücher

  • Antisozialistische Strategien im Zeitalter der Systemauseinandersetzung, Pahl-Rugenstein-Verlag Bonn 1994, ISBN 389144205X
  • Zu jung, um wahr zu sein? - Gespräche mit Sahra Wagenknecht, Interview-Band von Hans-Dieter Schütt, Dietz-Verlag Berlin 1995, ISBN 3320018744
  • Vorwärts und vergessen? Ein Streit um Marx, Lenin, Ulbricht und die verzweifelte Aktualität des Kommunismus, konkret texte 10 - kontroverse, 144 Seiten, konkret-Verlag Hamburg 1996, ISBN 3-930786-06-0
  • Vom Kopf auf die Füße? Zur Hegelrezeption des jungen Marx, oder: Das Problem einer dialektisch- materialistischen Wissenschaftsmethode, Pahl-Rugenstein-Verlag Bonn 1997, ISBN 3891442319
  • Die grundsätzliche Differenz, Dingsda-Verlag Querfurt, 1999, ISBN 392849872X
  • Kapital, Crash, Krise... Kein Ausweg in Sicht? Fragen an Sahra Wagenknecht, Interview von Pierre Curieux; 2. Auflage 1999, Pahl-Rugenstein-Verlag Bonn ISBN 3891442505
  • Die Mythen der Modernisierer, Dingsda-Verlag Querfurt, September 2001, ISBN 3928498843
  • Kapitalismus im Koma. Eine sozialistische Diagnose, Edition Ost, Berlin, August 2003, ISBN 3360010507
  • Aló Presidente: Hugo Chavez und Venezuelas Zukunft, Verlag Edition Ost 2004. ISBN 3360010558