Das U 338 war ein deutsches U-Boot des Typs VII C der Kriegsmarine.
U 338 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote)
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Typ: | VII C |
Werft: | Nordseewerke Emden GmbH |
Kiellegung: | 4. April 1941 |
Stapellauf: | 11. Juli 1942 |
Indienststellung: | 25. Juni 1942 |
Kommandanten: |
Manfred Kinzel |
Einsätze: | 3 Feindfahrten |
Versenkungen: |
0 |
Verbleib: | Verschollen am 20. September 1943(unbenannte Parameter 1:57_20_N_30_00_W_type:landmark, 2:57° 20' N, 30° 00' W ) |
Die Geschichte von U-338
Der Stapellauf
U-338 wurde am 4. April 1941 auf Kiel gelegt. Als ein Boot vom Typ VII C erlebte es am 20. April 1942 seinen Stapellauf auf den Nordseewerken in Emden. Dabei kam es zu einem Unfall: U-338 glitt vorzeitig von der Helling und versenkte prompt sein erstes schwimmendes Objekt. Zwar handelte es sich nur um einen kleinen schwimmenden Quai, oder einen Tender, doch gab seine Mannschaft ihrem U-Boot den Namen "Wilder Esel", zurück zuführen auf das "ungestüme" Verhalten des Bootes, der so auch von da an den Turm von U-338 in Form einer Abildung schmückte.
Zugeteilt wurde das Boot dem Kapitänleutnant Manfred Kinzel, unter dem U-338 am 25. Juni 1942 in Dienst gestellt wurde. Nach einer rund achtmonatigen Ausbildung in der 8. U-Boot-Flottille brach U-338 zu seiner ersten Feindfahrt aus.
Einsätze und Umbau
Am 23.02.1943 lief U-338 zu seiner 1. Feindfahrt aus Kiel aus. Ab März 1943 zählte es zur 7. U-Boot-Flotille. U-338 gehörte zur Gruppe "Stürmer", unter der es folgende Erfolge verbuchen konnte: Am 17.03.1943 versenkte U-338 4 Schiffe vom Geleit SC 122 mit insgesammt rund 22.000 BRT: Die britischen Dampfer Kingsbury mit 4898 BRT, und die King Gruffydd mit 5072 BRT. Auch versenkt wurden der niederländische Dampfer Alderamin mit fast 8000 BRT, und der Dampfer Granville mit 4071 BRT. Desweiteren schoss U-338 den britischen Dampfer Fort Cedor Lake mit 7134 BRT an, der dann aber von U-665 versenkt wurde, das ebenfalls an der Jagd auf das Geleit SC 122 beteiligt war.
Auf dem Rückmarsch kam es am 20.03. in der Biscaya zum Angriff durch ein Flugzeug. Doch U-338 schaffte es, die angreifende Halifax vom 502. Squdr., unter Olt. Leslie McCullok, vom Himmel zuholen. Der einzige Überlebende: Bordmechaniker J. Taylor aus Adelaide, Australien. Am 24.03.1943, nach fast einem Monat auf See, lief U-338 im Hafen von St. Nazaire ein.
Nach dem Auslaufen zur 2. Feindfahrt am 15.06.1943 kam es wieder zu einem Flugzeug-Angriff. U-338 wurde schwer beschädigt und muss so am 21.06.1943 wieder nach St. Nazaire zurückkehren. Oberleutnant zur See Herbert Zeissler kam bei diesem Angriff ums Leben. Er erlag zwei Tage nach Angriff seinen schweren Verletzungen.
In St. Nazaire wurden große Veränderungen an der Flug-Abwehr Bewaffnung des Bootes durchgenommen. Wie bei vielen anderen Booten wurde auch bei U-338 das wie so oft nie, oder kaum, verwendete 8,8 cm Geschütz and der Vorderseite des Turms entfernt. Stattdessen bekam U-338 einen "Wintergarten", eine Erweiterung der Brücke, in Form einer Abstufung, die an die Hinterseite des Turmes kam. Insgesammt wurde der Hinterteil der Brücke so auch verbreitert. Die 20mm Flak (=Flugabwehrkanone) wich zwei 20mm Doppellafetten und im Wintergarten fand ein 20mm Vierling Platz. Das wurde so bei mehreren Booten durchgeführt. Manche erhielten nur anstatt des Vierlings eine 37mm Flak, die sich bei der zunehmend stärkeren Panzerung der Flugzeuge als konventioneller erwies. U-338 bekam zusätzlich, was seltener der Fall war, ein Doppelmaschinengewehr, bestehend auf der Basis zweier MG`s Typ 34, auf einer nochmals zusätzlichen Abstufung an der Vorderseite des Turms. Zwar war die Verstärkung mit Fla-Waffen nötig, doch senkte sie die Geschwindigkeit unter Wasser.
Die englische und amerikanische Luftwaffe versuchte Krampfhaft, die Gefahr durch U-Boote zu dämmen. So kamen verschiedene Taktiken zu stande, auch das Radar kam zu Gebrauch. Eine Taktik war, dass U-Boot durch bestimmte Ortungstechnik zu "verfolgen", und es dann beim Auftauchen zu versenken. Viele Boote wurden auf diese Weise versenkt.
Am 25.08.1943 lief U-338 zu seiner letzten Feindfahrt aus. Zu diesem Zeitpunkt gehörte es zur Gruppe "Leuthen", am Geleit ON 202.
Am 20.09.43 wurde U-338 von einem Flugzeug Typ Liberator angegriffen. Wie oben genannt wurde es wahrscheinlich beim Auftauchen angegriffen. Die letzte Meldung, die um 17.07h von U-338 ausging war: "Bleibe zur Abwehr oben..."
In vielen Büchern über den Verbleib deutscher U-Boote gilt U-338 ab hier als verschollen. Der Kommandant der Liberator der 120. RAF (=Royal AirForce) Staffel, Olt. J. K. Moffat, sollte es mit einem sogenannten "Fido" Torpedo, einem akustischen Lufttorpedo, versenkt haben. Doch dem war nach heutigem Wissensstand nicht so...
Verbleib
Durch Nachforschungen von deutscher Seite mit dem "British Ministery of Defence" kam man zu diesen neuen Erkenntnissen:
Nach seinem letzten Funkspruch wurde U-338 von der kanadischen Korvette "Drumheller" angegriffen, die auf die Positionsmeldung der angreifenden Liberator auf U-338 angesetzt wurde. "Drumheller" beschoss U-338 mit Artillerie, so dass das Boot schnell abtauchte. Die Korvette ortete das Boot mit "ASDIC", einem Unterwasser-Ortungsgerät, dass das Boot mit hochfrequentierter Schallwellen ausmacht. Jedoch bevor die "Drumheller" zum ersten Wasserbombenangriff anlaufen konnte, wurde sie durch eine heftige Unterwasserdetonation durchgeschüttelt.
Vermutlich hatte U-338 beim Wegtauchen einen "Zaunkönig", der akustisch sein Ziel sucht, abgeschossen, der in unmittelbarer Nähe der "Drumheller" detonierte.
Von da an war jede Spur von U-338 verloren. Auf Befehle vom BdU (=Befehlshaber der U-Boote, also Karl Dönitz und andere Teilhabende) sich zu melden, reagierte U-338 nicht.
Wie man heute weiss, galt jener Angriff U 386, welche dabei nicht beschädigt wurde.
Man muss davon ausgehen, dass der Zaunkönig das eigene Boot, oder Schäden durch das Artilleriefeuer der "DRUMHELLER", U-338 versenkt hat.
Man muss somit zu dem Ergebnis kommen, dass U-338 ab dem 20.09.1943 verschollen ist. 51 Menschen mussten ihr Leben lassen.
U-338 fand an der Position 57°20°nord/30°00°west seine letzte Ruhestädte
Die Mannschaft
3.1 Auflistung der Gefallenen
- MaschGfr Bergt, Rolf geboren am 14.04.1924
- MtrOGfr Böttcher, Paul geboren am 01.10.1921
- Strm Braun, Werner geboren am 08.11.1916
- MechGfr Brinkschmidt, Hans-Günther geboren am 03.02.1924
- MaschGfr Brix, Leopold geboren am 23.02.1924
- MarOAss Arzt Dr. Clässens, Hans-Heino geboren am 23.03.1916
- Lt Dekow, Otto geboren am 13.04.1918
- MaschMt Delli, Erwin geboren am 13.02.1921
- BtsMt Drott, Fritz geboren am 03.01.1919
- MechMt Fischer, Karl-Heinz geboren am 07.04.1921
- Olt (Ing) Flemming, Ernst geboren am 15.01.1920
- Lt Göhring, Gerald geboren am 10.02.1922
- MechOGfr Grießhammer, Max geboren am 07.01.1923
- MtrOGfr Günther, Hans geboren am 21.12.1923
- OMasch Heßling, Heinrich geboren am 30.08.1911
- MaschOGfr Höhne, Harry geboren am 04.09.1921
- OMaschMt Horn, Karl geboren am 17.01.1918
- FkMt Jacob, Franz geboren am 07.10.1921
- MaschOGfr Joswig, Hans geboren am 27.07.1922
- MaschMt Kießling, Werner geboren am 16.10.1920
- KptLt Kinzel, Manfred geboren am 27.03.1915
- MtrGfr Knoppe, Rudolf geboren am 17.12.1923
- BtsMt Kolletzki, Alfred geboren am 02.01.1920
- MtrGfr Kohne, Willi geboren am 18.07.1923
- FkGfr Krajnicki, Rudi geboren am 18.03.1925
- MtrOGfr Kreuzer, Theobald geboren am 21.01.1924
- BtsMt Kunze, Josef geboren am 16.10.1920
- MtrGfr Lindinger, Georg geboren am 08.04.1924
- MaschOGfr Lissi, Heinrich geboren am 13.08.1920
- MtrOGfr Maske, Günter geboren am 29.10.1923
- MtrOGfr Meichssner, Karl geboren am 29.09.1923
- MaschOGfr Mergen, Alois geboren am 21.04.1923
- MaschOGfr Obermeier, Heinz geboren am 01.07.1924
- MaschOGfr Örtel, Hans geboren am 04.04.1923
- FkMt Paul, Walter geboren am 17.05.1919
- FkOGfr Peperkorn, Dietrich geboren am 24.11.1921
- MaschMt Preuß, Otto geboren am 11.10.1920
- MtrOGfr Rodner, Josef geboren am 13.12.1922
- MtrOGfr Schneider, Heinz geboren am 17.09.1923
- MtrOGfr Schnitzler, Peter geboren am 04.06.1924
- MtrOGfr Schönhardt, Erwin geboren am 06.02.1923
- MechOGfr Schramme, Gerhard geboren am 09.12.1923
- MaschOGfr Schröder, Herbert geboren am 23.12.1921
- MaschOGfr Schulz, Franz geboren am 01.03.1923
- MaschOGfr Skriewe, Alfred geboren am 13.05.1923
- OMaschMt Stodt, Walter geboren am 18.10.1916
- OMaschMt Weise, Herbert geboren am 13.10.1918
- MaschOGfr Westerheide, Walter geboren am 30.04.1924
- OMasch Wyss, Wilhelm geboren am 10.12.1914
- OFähnr Zapel, Karl-Heinz geboren am 17.12.1914
- MaschOGfr Zeltner, Wilhelm geboren am 05.04.1924
Einzelverlust:
- OStrm Trefflich, Paul geboren am 04.02.1914
(Beim Flugzeugangriff am 17.06.1943 i. d. Biscaya gefallen)
3.2 Gliederung
Kommandant:
Kptl. Manfred Kinzel +
Wachoffiziere:
OlzS Herbert Zeissler (06.1942-07.1942)
LzS Otto Dekow +
LzS Gerald Göhring +
OFhrzS Karl-Heinz Zapel +
Leitende Ingenieure:
Ol (Ing) Ernst Flemming +
OMasch Heinrich Hessling +
OMasch Wilhelm Wyss +
Bordarzt:
MarOAssA Dr. Hans-Heino Claessens +
Obersteuerleute:
OStrm Paul Trefflich + (-17.06.1943 / siehe Gefallenen-Liste)
Strm Werner Braun +
Feldpost Nr. M - 06256
Bordlied
Kinzels wilde Jagd!
(Melodie wie die von Lützow)
1
Wer fährt durch die Ostsee im Mondschein?
Das kann nur U-338 sein,
...
Refrain:
Das ist Kinzels wilde, verwegene Jagd,
das ist Kinzels wilde, verwegene Jagd,
ja ja in Zoppot auf der Heide verlor ich Kraft durch Freude
ich bin ein Stukamann, ich bin ein Stukamann.
2
Wer haut in Rönne die Bulleyes ein?
Das können nur die Männer vom Esel sein
Refrain:...
3
Wer schießt in Pillau zum guten Schluss,
des Käpten Prien`s Gedächtnisschuss?
Refrain:...
4
Wer dreht an Bord am meisten durch?
Das ist der Junker aus Magdeburg
Refrain: Der von Kinzels...
5
Wer fährt sich in Kiel den Steven ein?
Das kann nur der wilde Esel sein
Refrain:...
6
Es wollt bei der Ramming in Kiel mitnichten,
ein Mann die Back mit dem Hammer richten
Refrain: Einer von Kinzels...
7
Und wenn ihr in Danzig die Mädchen fragt
wer waren die tollsten bei Tag und Nacht?
Refrain:..
Verfasser: Gerald Göhring, LtzS und II WO auf dem wilden Esel. Ihm half die ganze Besatzung mit. Als Lied zur gemeinsamen Weihnachtsfeier 1942. Als Andenken für alle Besatzungsangehörigen von S M S U-Boot "Wilder Esel", an die gemeinsam verlebten Stunden.