Alexander Wendt (Journalist)

deutscher Journalist und Buchautor
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Alexander Wendt (geboren 1966 in Leipzig) ist ein deutscher Journalist und Buchautor.

Leben

Wendt arbeitete von 1989 bis 1991 zunächst als Redakteur beim Sächsischen Tageblatt in Leipzig und nach dessen Einstellung dann bis 1995 als Redakteur und freier Journalist für die Wirtschaftswoche, den Stern, den Tagesspiegel und andere Medien. Von 1995 bis 2019 war er Redakteur für Politik-, Wirtschafts- und Wissenschaftsthemen beim Focus. Seine Themen waren dort unter anderem Energiewirtschaft und Strommarkt. 2012 schrieb er die Titelgeschichte „Die große Illusion“ über Fehler und Paradoxien der Energiewende aus seiner Sicht. Seit Juni 2020 ist er Redakteur bei Tichys Einblick.[1] Er verantwortet dort Titel und Politikstrecke der Printausgabe.

Wendt ist regelmäßiger Autor bei der Achse des Guten.[2] 2013 verfasste er zusammen mit Gideon Böss und Silvia Meixner das parodistisch gemeinte Buch Auf ein Gläschen mit Helmut Schmidt mit dem Anspruch, die „dunklen Seiten“ des deutschen Altkanzlers zu beleuchten.

In seinem Buch Du Miststück – Meine Depression und ich beschrieb er seine Erfahrungen mit einer depressiven Störung, an der er seit 1999 leidet, und seinen Klinikaufenthalt 2014. Daneben schrieb er über Ursachen der Krankheit, ihre Geschichte und therapeutische Ansätze. Alexander Grau rezensierte in der FAZ:

„Dabei pflegt er einen mal lakonischen, mal ironischen, mal witzigen Ton jenseits von Larmoyanz. Das erleichtert den Zugang zum Thema ungemein. Denn nichts ist deprimierender als deprimierende Bücher über Depressionen [...] Wendts Buch macht Betroffenen und Angehörigen Mut. Und das nicht nur, weil es die Geschichte einer Genesung erzählt. Wendt gibt auch praktische Tipps und Tricks. Die wichtigsten: Ehrlichkeit, die Einsicht, professionelle psychiatrische Hilfe zu benötigen, und das Eingeständnis, an einer Krankheit zu leiden, die einen ein Leben lang begleiten wird.[3]

Wendt gründete im November 2017 das Onlinemagazin Publico, das er seitdem betreibt. Er ist Unterzeichner der Charta 2017 und der Erklärung 2018. 2020 war er einer der Erstunterzeichner des Appells für freie Debattenräume.

Alexander Wendt lebt und arbeitet in München.

Bücher

  • Kurt Biedenkopf. Ein politisches Porträt. Schwarzkopf bei Edition Monade, Berlin 1994, ISBN 978-3-929139-50-1.
  • mit Gideon Böss & Silke Meixner (als Lorenzo di Arrabiata): Auf ein Gläschen mit Helmut Schmidt. Knaus, München 2013, ISBN 978-3-8135-0590-0.
  • Der Grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht funktionieren kann. Edition Blueprint, 2014, ISBN 978-1500603472; als Hörbuch: John Verlag, Schwaig 2017, ISBN 978-3942057899.
  • Plantagen des Blöden. Kleines Wörterbuch der Definitionen und Phrasen. Edition Blueprint, 2016.
  • Du Miststück. Meine Depression und ich. Fischer, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-5960-3539-7.
  • Kristall. Eine Reise in die Drogenwelt des 21. Jahrhunderts. Klett-Cotta, 2018, ISBN 978-3-608-50353-1.

Einzelnachweise

  1. Tichys Einblick. Roland Tichy, abgerufen am 9. April 2016.
  2. Alexander Wendt, Autorenprofil und Beiträge bei der Achse des Guten.
  3. Alexander Grau: Depression: Das Biest erziehen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. März 2016.