Ansverus * 1038 in Schleswig/Haithabu; † 1066 bei Ratzeburg
vornehme reiche sächsische Herkunft, erzogen im christlichen Glauben. Als 15-jähriger nach einem Traum reiste er unter einem Vorwand nach Ratzeburg um dort in das Benediktinerkloster St. Georg auf dem Berge einzutreten. Im Kloster wurde er Priester und Mönch mit extrem ernsthaftem Festhalten an der Benediktinerregel und starkem missionarischen Einsatz mit einigem Erfolg. Die um Ratzeburg seit ca. 300 Jahren ansässigen slawische Stämme verehrten auf der nahen Ratzeburger Insel die Göttin Siwa. Im Sommer 1066 erhoben sich die Slawen gegen die Sachsen. Kirche und Kloster wurden teilweise zerstört. Am 15. Juli wurde der Abt Ansverus mit seinen 18 Mönchen gefangen genommen und nach Einhaus bei Ratzeburg gebracht und dort auf dem Rinsberg getötet. So starb er im Alter von 28 Jahren als Märtyrer. Beigesetzt in der Ruine der Kirche St. Georg auf dem Berge/Ratzeburg. Nach Fertigstellung des Ratzeburger Domes Überführung der Gebeine des Ansverus im Jahre 1170 in den Dom. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts gibt es an der vermuteten Stelle der Steinigung ein Radkreuz aus gotländischem Kalkstein als Erinnerung, das Ansveruskreuz.
Eine Bildtafel aus vorreformatorischer Zeit im Altarraum des Ratzeburger Domes stellt das Leben und den Märtyrertod des Ansverus in 12 Bildern mit Unterschriften dar. Bildliche Darstellungen aus unterschiedlichen Zeiten auch in Ziethen bei Ratzeburg und in der Kirche St. Georg auf dem Berge in Ratzeburg.