Diskussion:Operation Faustschlag

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Eingesetzte Kräfte der Mittelmächte

Das deutsch-österreichische Oberkommando setzte für die Besetzung der Ukraine 29 Infanterie- und 3 Kavalleriedivisionen ein, die sich auf etwa 220.000 Soldaten beliefen. Dieser Truppenmasse konnte die Sowjets unter Führung von Antonow-Owsejenko nur 4.000 Mann in der Region Kiew und etwa 3.000 Verstreuten Truppenteile in verschiedenen Städten der Ukraine entgegensetzen, die später als Murawjows "Armee" bezeichnet wurden. General Murawjow, Stabschef der Südlichen Gruppe der sowjetischen Streitkräfte, hatte gerade den Kampf um die neue Grenze in Bessarabien gegen die Rumänen beendet und operierte noch am unteren Dnjestr. Die Position des sowjetischen Kommandos in der Ukraine war sehr schwierig. In Gegenwart eines unorganisierten Rückens musste der russische Oberbefehlshaber Nikolai Krylenko den Kampf mit einem kriegserfahrenen Gegner unter Bedingungen extremer numerischer und qualitativer Ungleichheit standhalten.

Das deutsche XXXXI. Reservekorps (General von Gronau mit der 3. Infanterie-, 48. Reserve- und 18. Landwehr-Division) bewegte sich entlang der Eisenbahnstrecke Brest-Litowsk - Gomel - Brjansk und diente als Bindeglied zwischen den zur Besetzung der Ukraine gerichteten Kräften und den zur Besetzung der westlichen Außenbezirke der RSFSR. Bei seinem Vormarsch stieß das Korps jedoch auf Widerstand der Einheiten des sowjetischen Kommissars Bersin, was die weitere Ausbreitung der Deutschen nach Brjansk verhinderte. Das deutsche XXVII. Reservekorps (Genlt. von Watzdorf (92., 94., 95. - und eine Landwehrdivision) rückte entlang der Eisenbahnlinie von Rowno nach Kiew und weiter nach Kursk vor und leitete einen Teil seiner Streitkräfte entlang der nördlichen und südlichen Verzweigungen dieser Hauptstraße. Mit seinem Zentrum in Kiew besetzte das Korps die Ukraine am linken Ufer und breitete sich nach Süden bis Krementschug und nach Osten bis zur Linie Sewsk - Sudscha - Poltava aus. Das deutsche XXII. Armeekorps (20. und 22. Landwehr-Division) mit einem Zentrum in Schitomir besetzte die Ukraine am rechten Ufer. Das deutsche I. Reservekorps (bestehend aus der 16., 45., 91., und 215. Infanterie- sowie 224. Division und der Bayerischen 2. Kavalleriedivision) hatte die Aufgabe, die Ostukraine und das Donezbecken zu besetzen. Dieses Korps, das aktivste aller Besatzungskorps, übernahm die Hauptlast der Schlachten in der Nähe von Poltawa, Charkow und im nördlichen Donbass. Nachdem er den Donbass besetzt hatte, setzte er seine Bewegung östlich der Rostow-Woronesch-Eisenbahn aus. Das Organisationszentrum befand sich in Charkow.

Das deutsche Korps begann seine Offensive am 18. Februar, am 2. März marschierten deutsche Truppen in Kiew ein und am 3. März befanden sie sich in Shmerinka. In der ersten Staffel der Besatzungstruppen bewegten sich das I. Reserve-Korps und eine Gruppe südlicher Divisionen: 10. und 214. Division, 7. Landwehr-Division. Der Rest des Korps rückte vor, als das Gebiet besetzt war. An diesem Tag unterzeichnete die Sowjetregierung den Friedensvertrag mit den Mittelmächten. Am 18. März erschienen die österreichisch-deutschen Einheiten im Bereich des Bahnhofs Birzula - Slobodka in Richtung Odessa. Gleichzeitig bewegten sie sich schnell in Richtung Kursk vorwärts. Ein solch hastiger Vormarsch der Deutschen in Richtung Kursk lässt sich durch ihren Wunsch erklären, die Verbindung zwischen der RSFSR und der Ukraine schnell zu trennen und die vor ihnen zurückziehenden sowjetischen Streitkräfte nach Süden zurückzudrängen.

In der Tat war die bedeutendste Gruppe sowjetischer Truppen - die 3. rote Armee von General Murawjow und einige andere Abteilungen (insgesamt etwa 3.300 Bajonette und Säbel mit 25 Kanonen), die zuvor am unteren Dnjestr operierten und sich jetzt am linken Ufer des Dnjepr zurückzogen. Sie führte sogar einen manchmal erfolglosen Kampf mit dem Feind an der Front Pawlograd - Sinelnikowo - Alexandrowsk. Um die Flanke dieser Streitkräfte aus dem Norden zu bilden, setzte Antonow-Owsejenko hastig die Kolonnen von Sievers und Sablin aus der Region Don ein. Doch schon vor ihrer Ankunft zwangen die Deutschen mit starkem Druck auf die linke Flanke der südlichen Gruppe der Roten in der Nähe von Alexandrowsk, sich nach Jusowo zurückzugehen.

Während sich Sievers Kolonne aus der Nähe von Kursk in Richtung Kiew konzentrierte, gelang es den Abteilungen der Kommissare Scharow und Primakow vom 7. bis 10. März, den Deutschen in der Nähe von Bachmatsch mehrere Schläge zu versetzen. Seite an Seite mit diesen Abteilungen, kämpfte die Nachhut des Tschechoslowakisches Korps, vertrieben von den Deutschen aus ihren Winterquartieren, und zogen sich hastig an die Grenzen Großrusslands zurück. Doch bald empfing die Kolonne Sievers einen starken deutschen Schlag und wurde nach Woltschansk und Walujki zurückgeworfen. Dies erleichterte den Deutschen die Besetzung von Charkow, das am 9. April 1918 genommen wurde. Nach der Besetzung von Charkow blieb im Zusammenhang mit dem deutlich offenbarten Rückzug der Kolonne des Obersten Sievers an die Grenzen von Großrussland die Richtung nach Kupjansk für die Deutschen und von dort bis zur Eisenbahnlinie Woronesch-Rostow völlig offen.

Am 20. April befanden sich die deutschen Truppen bereits im Gebiet Nikitowka-Debaltzevo, und die rote 3. Armee war schwer angeschlagen. Die rote 2. Armee links davon eingesetzt, strebte über Tschaplino nach Osten während die rote 1. Armee nach Wlnowacha zurückwich. Nach dem Vormarsch der deutschen Einheiten in der Ukraine gelangte eine Abteilung der Weißen Garde von Rumänien zum Don entlang der südlichen Einsatzrichtungen, die sich hauptsächlich aus weißen Offizieren zusammensetzte, die vom General Tscherbatschew befehligt wurden.

An der Schwarzmeer- und Asowschen Küste sowie in Podolien handelten die Deutschen bereits zusammen mit den Österreichern: drei österreichische Korps – das XII., XVII. und XXV. in Höhe von 11,5 Divisionen (15., 59., 34., 11., 30., 31., 32., 54. und die 154. Infanterie-, 2. und 7. Kavalleriedivision sowie die 145. Infanterie-Brigade besetzten die Regionen Podolien und Odessa (k.u.k. XXV. Korps), Cherson (k.u.k. XII. Korps) und Jekaterinoslaw (k.u.k. XIII. Korps). Für die Besetzung der Krim wurde die Gruppe des General Kosch mit den Divisionen [[212. Division (89., 212., 217. Infanterie- und Bayerische Kavallerie-Division. Das Generalkommando 52 (General Kosch) ging gegen Taurien und die Krim vor und sammelte seine Streitkräfte die von Constanza auf dem Wasserwege heranbefördert wurden, bei Borislaw und ging von dort über die Enge von Perekop vor, wo der Eingang in die Krim am 19. April erzwungen wurde. Die weißgardistische Brigade Drosdowski - etwa 1000 Mann die Dnjepr bei Kachowka überquert hatte, setzte sie ihre Bewegung unter den österreichisch-deutschen Kolonnen fort, ging nach Melitopol, besetzte es und näherte sich zusammen mit den deutschen Einheiten Rostow am Don, um gemeinsam mit den Deutschen an der Eroberung der Stadt teilzunehmen. Nachdem die Deutschen den Mius erreicht hatte, vollendete er die Einkreisung des Donbass. Rote Truppen, die südlich des Donezbeckens operieren, flüchteten über den Don bei Rostow in den Nordkaukasus zurück. Von hier aus ging ein Teil der Streitkräfte nach Zarizyn, wo sie Teil der Roten Streitkräfte wurden, die sich unter dem Kommando des Genossen Woroschilow zurückzogen. Das deutsche Korps Knörzer und I. Armeekorps (General Mengelbier) waren inzwischen weiter gegen die Ostgrenze der Ukraine vorgedrungen, um die Kohlenlager des Donez-Gebietes zu gewinnen. Am 1. Mai erreichte General Knörzer Taganrog, eine Woche später Rostow am Don; das I. Korps hatte inzwischen nördlich davon Millerowo besetzt. Mit dem bei Nowotscherkassk im Kampfe mit Bolschewiken stehenden Kosaken-General P. Ch. Popow wurde Verbindung aufgenommen.

Am 4. Mai 1918 verließen die letzten sowjetischen Streitkräfte das Gebiet der Ukraine, und die Welle der deutschen Besatzung stoppte auf der Linie Nowosybkow - Nowgorod-Sewerski - Michailowski - Belgorod - Walujki - Millerowo. Die Heeresgruppe Eichhorn wurde aufgelöst; die 8. Armee, Armeeabteilung D und 10. Armee wurden unmittelbar dem Oberbefehlshabers Ost unterstellt. Das Kommando der Heeresgruppe Linsingen wurde vom Feldmarschall Eichhorn übernommen, der sein Hauptquartier in Kiew nahm. Ihm fiel die militärische Verwaltung des größeren, nördlichen Teils der Ukraine und der Gouvernements Taurien und Krim zu.

Für spätere Einarbeitungen --Kleombrotos (Diskussion) 19:05, 19. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

Großoffensive ???

Also ich finde nicht dass es sich bei dieser eher kleinen Operation um eine Großoffensive handelt. Das sollte in Offensive verändert werden. Außerdem sollte bei Konfliktparteien Mittelmächte und Sowjetrussland stehen. Schließlich wurde das Unternehmen ja nicht nur vom Deutschen Reich sondern auch von der Doppelmonarche Österreich-Ungarn geführt ! (nicht signierter Beitrag von 91.9.208.164 (Diskussion | Beiträge) 17:58, 29. Okt. 2009 (CET)) Beantworten

Zur Großoffensive: guckste hier (9. Eintrag), zur Mittelmächte-Problematik: Wurde in Deutsches Reich und Österreich-Ungran abgeändert. --Kleinstein95 19:22, 29. Okt. 2009 (CET)Beantworten


Ich habe mir jetzt mal einige andere Artikel über diverse Schlachten an der Ostfront im 1. Weltkrieg angesehen (siehe auch: Brussilow-Offensive und hielt es angesichts jener für besser im Infokasten bei Ort die einzelnen heutigen Staaten und Gebiete einzutragen. Dafür habe ich jetzt die Verlinkung zu der Ostfront (1.WK) bei "Siehe auch" eingetragen ?! Außerdem ist mir eine weitere sehr wichtige politische Folge der Offensive für die russische Revolution und den Bürgerkrieg eingefallen. Werde das morgen mal ergänzen. Das wird den Artikel erheblich vergrößern. Habe die Infos von denen bei Literatur genannten Büchern und teilweise aus dem Netz ! (nicht signierter Beitrag von 91.9.208.164 (Diskussion | Beiträge) 20:20, 29. Okt. 2009 (CET)) Beantworten

Auf Seiten der Mittelmächte wurden 450.000-500.000 Mann eingesetzt und zwar auf der gesamten Front vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee, wenn das keine Großoffensive ist? --Roxanna 10:29, 21. Mai 2011 (CEST)Beantworten

wenn das reicht. Man findet auch Angaben bis zu 1 Million Mann, die ca. März 1918 an der deutschen Ostfront standen. --Oenie 08:35, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Das waren aber nicht alle noch offensive einsetzbare Verbände, sondern teilweise Besatzungssoldaten nur für die Etappe. --Otberg 09:07, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten
eh klar. Könnte mal jemand angeben, - quellenmäßig - wieviel hunderttausend Mann sich am Vormarsch beteiligten ? Wär hier schon wichtig zu bemerken. Sebastian Haffner rechnete ja in seinen "7 Todsünden des Dt. Reichs im ersten Weltkrieg" die Bindung von ca. 1 Mill. Mann im Osten zu den selbigen. Aber das Deutsche Kaiserreich war eben ein Nimmersatt. Das eine Tun (Sieg im Westen) sollte möglich sein, ohne dass andre zu lassen (Kontrolle des Ostens) --Oenie 10:41, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Laut Enzyklopädie Erster Weltkrieg: Mit ca. 50 Divisionen begann am 18. Februar die Offensive.... --Otberg 22:57, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten
50 oder 53 dt. und wieviele ö.-ung. ? Schließlich war es eine Offensive der Mittelmächte. --93.104.167.228 09:39, 25. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Lemmaverschiebung

Nachdem der Ausdruck „Unternehmen Faustschlag“ in der Literatur unbekannt ist, würde ich den Artikel auf den gängigen BegriffOperation Faustschlag“ verschieben. --Otberg 22:32, 25. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Verschoben. --Otberg 11:43, 27. Sep. 2010 (CEST)Beantworten