Erdfunkstelle Fuchsstadt

Erdfunkstelle im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen auf dem Gebiet der Gemeinde Fuchsstadt
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Die Erdfunkstelle Fuchsstadt liegt im Unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen bei Fuchsstadt, zwischen der Autobahn A 7 und Hammelburg im Tal der Fränkischen Saale. Die Erdfunkstelle wurde von der Deutschen Bundespost gebaut und wird derzeit von der amerikanischen Firma Intelsat betrieben.

Geschichte

Die Planungen der Erdfunkstelle reichen bis in das Jahr Frühjahr 1981 zurück. Aufgrund der rasch steigenden Bedarfes an Satellitenfunk begannen die Planungen für einen weiteren Standort einer Erdfunkstelle, um die zwei von der Deutschen Bundespost betriebenen Erdfunkstellen Raisting und Usingen, zu ergänzen. Die Ingenieure fanden dann im Saaletal bei Fuchsstadt ideale Bedingungen, woraufhin die Deutsche Bundespost mit den Vorbereitungen für den Bau der Anlage begann. Zunächst waren fünf Antennen geplant gewesen, die nach und nach errichtet werden sollten

Im Oktober 1983, nach dem Abschluss des Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahrens, erfolgte der Baubeginn am Zentralgebäude. Im April 1984 entstand der Betonsockel für Antenne I und am 24. Mai 1984 wurde Richtfest gefeiert. Es wurde ebenfalls ein Sendemast gebaut. Ende Oktober 1984 hatte der 32 Meter durchmessende Reflektor der Antenne I seinen Platz auf dem Drehkreuz gefunden. Am 26. Juli 1985 erfolgte dann die erste Verkehrsaufnahme mittels Satellit mit der Erdfunkstelle Ceduna in Australien.

Die Inbetriebnahme von Antenne II, die ebenfalls 32 Meter Durchmesser hat, erfolgte am 11. November 1985. Am 19. Januar 1991 entschied die Deutsche Telekom AG, wegen angeblicher Überkapazitäten im Bereich des Satellitenfunks, die Erdfunkstelle Fuchsstadt zu schließen. Trotz des Beschlusses der Schließung, wurde am 18. Juni 1991 die Antenne III, mit 25 Meter Durchmesser, in Betrieb genommen. Am 7. Juni 1994 erfolgte die Inbetriebnahme von Antenne IV mit 18 Meter Durchmesser. Weitere kleinere Antennen folgten. Ende der 1990er wurde dann schließlich die Antenne IV wieder abgebaut und in Raisting aufgebaut. Im Jahr 2000 wurde die Erdfunkstelle Fuchsstadt schließlich von der Telekom geschlossen.

Die Erdfunkstelle hatte mehrere Höhepunkte: Die USA nutzte während dem Golfkrieg 1991/92 für ihre Kommunikationen die Erdfunkstelle, Sat-Übertragung der Fussball-Weltmeisterschaft von 1998 in Frankreich, Übertragung der Australian Open im Tennis, die Olympischen Spiele in Nagano 1998 und selbst nach der Stillegung durch die Telekom erfolgte noch die Übertragung der Olympischen Spiele in Sydney im Jahr 2000. Danach wurde die Erdfunkstelle endgültig abgeschaltet.

Die Firma Intelsat hat am 1. April 2002 die Erdfunkstelle Fuchsstadt übernommen die dann am 3 Juni 2002 feierlich ihrer jetzigen Bestimmung übergeben worden ist. Zunächst hatte Intelsat eine Genehmigung erhalten, die Erdfunkstelle auf 17 Antennen auszubauen. In den darauf folgenden Jahren wurden dann mehrere Anträge für weitere Antennen gestellt, die sie auch erhalten haben. So konnte die Erdfunkstelle bis zum Jahr 2006 auf über 20 Antennen ausgebaut werden, wobei die neuen Antennen einen Durchmesser von 4,3 Meter bis 16 Meter haben. Im November 2004 wurde eine einst in Raisting beheimatete Überwachung und Steuerung von Intelsat-Satelliten installiert.

Auch unter Intelsat gab es Sportliche Höhepunkte, wie Übertragunegn der NBA, NASCAR Autorennen und der Formel 1.

Anlage

Sendemast: Der Sendemast befindet sich zwei Kilometer nordöstlich und befindet sich auf dem Längberg in 310 Meter Höhe. Beim Sendemast handelt es sich um einen modifizierten FMT (Fernmeldetyp) 16, mit vier Plattformen aber ohne Betriebsgeschoss. Die untere Plattform hat einen geringeren Durchmesser als die drei anderen und befindet sich in 79 Meter Höhe. Die zweite Plattform ist in 85 Meter Höhe, die dritte in 92,5 Meter Höhe und die vierte in genau 100 Meter Höhe. Der Turmschaft endet bei eine Höhe von 111 Meter. Mit dem aufgesetztem Mast auf dem Trumschaft hat er eine Höhe von 137,5 Meter.