Olmütz

Universitätsstadt in Tschechien
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Olomouc [ˈɔlɔmouts] (deutsch Olmütz, neulateinisch Iuliomontium, hanakisch Olomóc oder Holomóc; ungarisch Alamóc; slowakisch Olomúc) ist eine Universitätsstadt in Mähren, Tschechien und Hauptstadt der Region Olomouc (Olomoucký kraj). Sie liegt an der Einmündung der Feistritz in die March.

Geographische Lage von Olmütz


Wirtschaft und Infrastruktur

Olmütz ist gleichzeitig neben Ostrava (deutsch: Ostrau) das wichtigste Wirtschafts- und Verkehrszentrum in Nordmähren. Olmütz war lange Zeit Hauptstadt von Mähren, bis diese Position von Brno (deutsch: Brünn) übernommen wurde.

Verkehr

Die Stadt besitzt einen Flugplatz (Olomouc-Neředín, IATA-Code OLO, ICAO-Code LKOL) und einen Hauptbahnhof.

Ortsansässige Unternehmen

Olmütz beherbergt Fabriken, die u. a. Eisenbahnwaggons, Medikamente und Baumaterialien erzeugen.

Universität

In Olmütz befindet sich die 1573 gegründete Palácký-Universität (Universitas Palackiana Olomucensis).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Der ehemalige Palast des Erzbischofs (1664-1674 erbaut) beherbergt ein Museum mit einer Sammlung alter europäischer Kunst.

Gebäude

Datei:Olomouc, Rathaus mit astronomischer Uhr.jpg
Rathaus mit astronomischer Uhr

Die berühmteste Sehenswürdigkeit ist der Wenzelsdom; er enthält den Sarg von König Wenzel III., der hierin 1306 ermordet wurde, was natürlich das Ende der Přemysliden-Dynastie bedeutete. Die Kirche wurde 1107 bis 1131 in romanischem Stil erbaut. Im 14. Jahrhundert wurde sie im Stil der Gotik renoviert; im 19. Jahrhundert im Stil der Neugotik abermals. Auch das Rathaus, das aus dem 14. Jahrhundert stammt und einen 178 m hohen Turm und eine astronomische Uhr beherbergt, ist eine Besichtigung wert. Am unteren Platz kann man das Haus besichtigen, in dem W. A. Mozart im Alter von 11½ Jahren (1767) seine 6. Sinfonie komponierte. Ebenfalls sehenswert ist die barocke Pestsäule der heiligen Dreifaltigkeit, mit 248 m eine der bedeutendsten in der Tschechischen Republik.

Sonstiges

In Olmütz gab es auch eine Synagoge. Bevor diese 1938 zerstört wurde, hatten einige Gemeindemitglieder Teile der Inneneinrichtung ausgebaut und verkauft um zu Geld für eine bevorstehende Flucht zu bekommen. 70 Sitzplätze davon befinden sich seit 2004 in der renovierten Synagoge in Krnov. Sie sollen an die nachweislich in den KZ´s umgekommenen jüdischen Bürger von Jägerndorf erinnern.

Kulinarische Spezialitäten

Von hier stammt der berühmte Olmützer Quargel, ein beliebter Käse mit strengem Geruch.

Bürgermeister

Söhne und Töchter der Stadt

In Olomouc geboren

Im Ort lebten und wirkten

  • Antonín Boll, tschechischer Philosoph und Jesuit
  • Břetislav I. und Judith von Schweinfurt, heirateten und lebten hier seit 1029
  • Bruno von Schaumburg (Schauenburg) und Holstein, Erzbischof von Olmütz 1245 - 1281, Gründer von nahezu 200 Dörfern und Städten in Mähren mit deutschen Siedlern, Berater und Kanzler von König Premysl Ottokar II. Geboren 1205 in Schaumburg bei Stadthagen (heute Niedersachsen), gestorben 1281 in Mähren.
  • Ivan Blecha, leitet das Instituts für Philosophie an der hiesigen Universität
  • Josef Ignác Buček, tschechischer Universitätsprofessor sowie Autor volkswirtschaftlicher Werke, besuchte das hiesige Gymnasium
  • Ignác Cornova, italienischer Priester, Historiker, Pädagoge und Dichter
  • Karel Sabina, tschechischer radikaler Demokrat, Publizist, Schriftsteller und Literaturkritiker, war in Okmütz inhaftiert
  • Anton Cyril Stojan, Erzbischof von Olmütz
  • Bedřich Václavek, tschechischer Literaturkritiker und Theoretiker, arbeitete seit 1933 an der Universitätsbibliothek .

Partnerstädte

Siehe auch

Commons: Olomouc – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien