Bibliothèque nationale de France
Die BnF ist eine wichtige staatliche Institution, der mehrere Bibliotheken angeschlossen sind: alte BnF (Richelieu-Louvois), neue BnF (François Mitterrand-Tolbiac), Bibliothèque de l'Arsenal, Bibliothèque-musée de l'Opéra, usw. Ich würde es für sinnvoll halten, dies unter obigem Lemma zu erläutern und Unterseiten zu den verschiedenen Bibliotheken anzulegen, anstatt ohne Zwischenstop, von Karl dem Weisen (1368) zu den Digitalisierungsprojekten (um 2000) zu rasen. Hier geht es um die neue BnF, unter "Neubau" findet sich ein Photo der an anderer Stelle weiterbestehenden alten BnF. --Désirée2 05:35, 10. Jun 2006 (CEST)
Die Bibliothèque nationale de France (deutsch: Nationalbibliothek Frankreichs) oder BnF ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit Sitz in Paris, die unter der Schirmherrschaft des französischen Kultusministers steht. Ihre Aufgabe ist es, Schriften zu sammeln, zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie publiziert einen Katalog, pflegt die Zusammenarbeit mit anderen Anstalten auf nationaler und internationaler Ebene und nimmt an Forschungsprogrammen teil. Sie ist Sitz des "Dépôt Légal" dank dessen ihr Bestand sich jährlich um 50.000 Bücher und Schriftstücke aller Art erweitert, abgesehen von Comics, die im Centre National de la Bande Dessinée et de l'Image (CNDBI) in Angoulême niedergelegt werden. Der Gesamtbestand wird mit etwa 30 Millionen Büchern und Dokumenten angegeben, etwa 10 Millionen Bände entfallen auf die neue BnF. Außerdem ist die BnF für ihre digitalisierte Bibliothek Gallica bekannt.
Die Aktivitäten der BnF unterteilen sich in verschiedene Wirkungsstätten, die sogenannten "sites". Dem Publikum zugänglich sind
- die alte Bibliothèque nationale de France (site Richelieu-Louvois) in Paris
- die neue Bibliothèque nationale de France (site François-Mitterrand) in Paris
- die Bibliothèque de l'Arsenal in Paris
- die Museumsbibliothek der Pariser Oper
- die Bibliothek und das Dokumentationszentrum der "Maison Jean Vilar" in Avignon
Nur unter Vorbehalt einer ausdrücklichen Genehmigung zugänglich sind die Restaurierungswerkstätten wie
- das Centre technique de Bussy-Saint-Georges
- das Centre Joël-Le-Theule in Sablé-sur-Sarthe
Geschichte

Die Ursprünge der Bibliothek werden auf die persönliche Bibliothek von König Karl V. zurückgeführt, die 1368 im Louvre gegründet wurde und 911 Manuskripte umfasste.
Damals war es allerdings üblich, die Dokumente des Königs nach seinem Tod zu vernichten, so dass die eigentliche Bibliothekssammlung erst mit König Ludwig XI. aufgebaut wurde, der mit diesem Brauch brach. Seine Nachfolger Karl VIII. und Ludwig XII. trugen im 15. Jahrhundert erheblich zum Aufbau der Bibliothek bei und fügten auch die ersten Bücher der Sammlung zu.
Die alte Bibliothèque nationale de France (Site Richelieu-Louvois)
Die früher königliche, dann kaiserliche Nationalbibliothek, eine der reichsten der Welt, nimmt in der Nummer 5 der rue de Richelieu (2. Arrdt.), wo sie seit 1724 ansässig ist, eine rechteckige Fläche von 16.000 m2 ein. Im 19. Jahrhundert gelang es dem französischen Architekten Henri Labrouste (1801 - 1875), von mehreren Bauten verschiedener Epochen ausgehend, ein grosses, koherentes Ensemble zu schaffen.
Die neue Bibliothèque nationale de France (Site François-Mitterrand)
Am 14. Juli 1988 kündigte der französische Staatspräsident François Mitterrand den Neubau des Bibliotheksgebäudes an, der im Dezember 1990 begann. Das neue Gebäude wurde vom Architekten Dominique Perrault entworfen. Er gewann die Ausschreibung mit einem Entwurf eines 60.000 m² großen, rechteckigen Areals in dessen Mitte ein 12.000 m² großer Garten liegt. Die vier Ecken des Gebäudes weisen je einen 79 m hohen Turm mit einer durchgehenden Glasfront auf. Die Türme sind L-förmig und symbolisieren ein aufgeschlagenes Buch.
Jeder der Türme trägt einen eigenen Namen:
- T1: Tour du temps (Turm der Zeit)
- T2: Tour des lois (Turm der Gesetze)
- T3: Tour des nombres (Turm der Zahlen)
- T4: Tour des lettres (Turm der Buchstaben bzw. Briefe)
Die neue Bibliothek wurde am 20. Dezember 1996 der Öffentlichkeit übergeben. Als grösster Gebäudekomplex der BnF trägt er seinem Initiator zu Ehren den Namen Bibliothèque nationale de France François Mitterand. Aufgrund zahlreicher Verzögerungen beim Bau und Fehlplanungen war das Gebäude in Paris lange Zeit umstritten.
Im September 2002 war das Gebäude Schauplatz der Lichtinstallation "Arcade" von Projekt Blinkenlights.
Siehe auch: Bild: Die Bibliothèque Mazarine in Paris
Weblinks
- Homepage der Bibliothèque Nationale de France Zugang zum Gesamtkatalog aller Werke (OPAC)
- Bibliothèque Nationale de France auf www.goruma.de