Bombardierkäfer

Unterfamilie der Familie Laufkäfer (Carabidae)
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Die Bombardierkäfer (Brachininae) stellen eine subfamilia in der Familie der Laufkäfer (Carabidae) dar, die in Mitteleuropa mit zwei Gattungen und fünf Arten vertreten ist.

Bombardierkäfer
Großer Bombardierkäfer (Brachinus crepitans)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superclassis: Sechsfüßer (Hexapoda)
Vorlage:Classis: Insekten (Insecta)
Vorlage:Ordo: Käfer (Coleoptera)
Vorlage:Subordo: Adephaga
Vorlage:Familia: Laufkäfer (Carabidae)
Vorlage:Subfamilia: Bombardierkäfer
Wissenschaftlicher Name
Brachininae
Bonelli, 1810

Die Bombardierkäfer werden 5 bis 15 Millimeter lang. Ihr Körper ist langgestreckt und ihre Deckflügel sind kürzer als ihr Hinterleib. Sie haben behaarte Fühler, jedoch das wichtigste Merkmal ist ihr Explosionsapparat am Hinterteil.

Dieses ist ein eindrucksvolles Verteidigungssystem. Werden die Käfer von einem Feind bedroht, blasen sie dem Angreifer reizende und übel­riechende Gase aus zwei Röhren in ihrem Hinterleib direkt ins Gesicht. Die Käfer stellen den Sprengstoff durch das Mischen der zwei eigentlich sehr reaktiven Chemikalien (Hydrochinon und Wasserstoffperoxid) her. Wenn ihnen ein Beutejäger zu Leibe rückt, wie z. B. ein Frosch, spritzen sie die gelagerten Stoffe aus der Sammelblase in eine Art Explosionskammer und geben dann genau im richtigen Moment die Enzyme Katalase und Peroxidase hinzu, um die Reaktion zu beschleunigen. Dieser Katalysator setzt das Hydrochinon zu Chinon und das Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff um. Dabei kommt es zu einer heftigen chemischen Reaktion, bei der sowohl Wärme wie auch ein hoher Druck entsteht und ein ätzendes und ca. 100 °C heißes Gasgemisch schießt mit einem Knall aus dem Hinterteil der Insekten auf den Angreifer.[1]

Die Käfer sind auf offenem Gelände, häufig unter Steinen zu finden.

Arten (Auswahl)

Referenzen

  1. Bernhard Klausnitzer: Käfer. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg 2005, ISBN 3-937-87215-9