Mülheim an der Ruhr

kreisfreie Großstadt im Reg.-Bez. Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. August 2004 um 19:12 Uhr durch Bear (Diskussion | Beiträge) (Religionen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen Mülheim an der Ruhr
Karte Mülheim an der Ruhr in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 91,26 km²
Einwohner: 170.745 (Stand: 31.12.2003)
52,4% Frauen; 47,6% Männer
Bevölkerungsdichte: 1871 Einwohner/km²
Höchster Punkt: 152,7 m ü. NN
Niedrigster Punkt: 26,0 m ü. NN
Postleitzahlen: 45401-45481 (alt: 4330)
Vorwahlen: 0208
Geografische Lage: 51° 25' 47,2 n. Breite
6° 52' 47
ö. Länge
KFZ-Kennzeichen: MH
Gemeindeschlüssel: 05 1 17 000
Gliederung des Stadtgebiets: 9 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Bürgeramt
ServiceCenter I
Viktoriastraße 17 - 19
45468 Mülheim an der Ruhr
Website: www.muelheim-ruhr.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-mh.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Dagmar Mühlenfeld (SPD)
Schulden: 401 Mio € (Stand: 31.12.02)
Bevölkerung (Stand: 31.12.2003)
Arbeitslosenquote: 8,1 % (30.04.2004)
Ausländeranteil: 9,6 %
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 16,4 %
18-65 Jahre: 61,8 %
über 65 Jahre: 21,7 %



Mülheim an der Ruhr, die "Stadt am Fluss" liegt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die Kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf in der Regionalplanung des Landes als Mittelzentrum eingestuft. Sie ist Mitglied im Kommunalverband Ruhrgebiet.

Mülheim-Stadtmitte mit Blick auf den Rathausturm
Mülheimer Stadthalle an der Ruhr

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1908 die 100.000-Grenze und machte Mülheim an der Ruhr zur Großstadt. Heute ist sie mit ihren ca. 170.000 Einwohnern eine der kleineren Großstädte des Landes. Mülheim an der Ruhr ist Sitz zweier Max-Planck-Institute.

Geografie

Mülheim liegt etwa 10 bis 12 km östlich der Mündung der Ruhr in den Rhein an beiden Ufern des Flusses im Schnittpunkt des niederrheinischen Tieflandes mit der westfälischen Tieflandsbucht. Die Länge des Flusses im Stadtgebiet beträgt 14 km.

Die größte Ausdehnung des Stadtgebietes beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,4 km und in Ost-West-Richtung 10,7 km. Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 152,7 m, der niedrigste Punkt 26,0 m über NN.

Nachbargemeinden

Folgende Städte grenzen an die Stadt Mülheim an der Ruhr. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Oberhausen und Essen (beides kreisfreie Städte), Ratingen (Kreis Mettmann) sowie Duisburg (kreisfreie Stadt)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Mülheim an der Ruhr ist in drei Stadtbezirke eingeteilt. Diese wurden 1975 eingerichtet und haben jeweils eine Bezirksvertretung mit einem Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretung hat 19 Mitglieder und wird bei jeder Kommunalwahl (alle 5 Jahre) von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt. Die 3 Bezirksvertretung sind

  • 1 - Rechtsruhr Süd
  • 2 - Rechtsruhr Nord
  • 3 - Linksruhr

Für statistische Zwecke unterscheidet man in Mülheim an der Ruhr insgesamt 9 Stadtteile, die sich weiter in statistische Bezirke unterteilen. Die Stadtteile und statistischen Bezirke werden fortlaufend nummeriert und haben auch einen besonderen Namen. Die Stadtteile mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken:

  • Altstadt I: 11 Stadtmitte (Geschäftsviertel), 12 Südwest, 13 Südost, 14 Nordost
  • Altstadt II: 21 Südost (Dichterviertel), 22 Nordost, 23 Nord (Papenbusch), 24 Südwest
  • Styrum: 31 Styrum-Süd, 32 Styrum-Nord
  • Dümpten: 41 Dümpten-West, 42 Dümpten-Ost
  • Heißen : 51 Heißen-Nord, 52 Heißen-Mitte, 53 Heißen-Süd (Heimaterde)
  • Menden-Holthausen: 61 Holthausen-Nord, 62 Holthausen-Südost, 63 Menden und Ickten, 64 Holthausen-West (Kahlenberg Oppspr.)
  • Saarn : 71 Saarn-Mitte mit Mint. 72 Saarn-Süd mit Selb, 73 Saarn-West (Siedlungen)
  • Broich: 81 Broicher Waldgebiet, 82 Broich-West, 83 Broich-Ost
  • Speldorf: 91 Speldorf-Nordost, 92 Speldorf-Süd, 93 Speldorf-Nordwest (Villenviertel an der Monning)

Geschichte

  • 883/884 wird das Schloss Broich erbaut.
  • 1093 wird "Mulenheim" als Gerichtsstätte des Ruhrgaues genannt. Dies ist die erste datierte Nennung Mülheims. Die Edelherren v. Broich werden in derselben Urkunde zum ersten Mal im Mülheimer Raum erwähnt.
  • 1214 wird das Zisterzienserkloster Saarn gegründet.
  • 1511 fallt Mülheim an das Herzogtum Berg, doch wird der Ort in der Folgzeit an verschiedene Herrschaften verpfändet. Bis 1682 wird das Kirchspiel Mülheim Lehen der Herren von Broich. Ferner gibt es die Reichsherrschaft Styrum.
  • 1598 Spanische Truppen stürmen Schloss Broich, das dadurch so schwer beschädigt wird, dass die Schäden erst Jahrzehnte später behoben werden können. Nur wenige Tage nach der Eroberung der Burg wird der Burgherr, ein wichtiger Führer der Protestanten im Niederrheingebiet, von den Spaniern ermordet.
  • 1659 Nach Ermordung des Junggfrafen von Daun-Falkenstein der Herrschaft Broich gelangt Mülheim 1682 an die Grafen von Leiningen, welche die Broicher Herrschaft durch ein Rentamt verwalten lasssen und 1766 durch Heirat an Hessen-Darmstadt.
  • 1780 wird die Schleuse in Mülheim eröffnet. Die Ruhr ist damit von der Mündung ab schiffbar. Der Kohlenhandel erfährt einen großen Aufschwung.
  • 1806 werden die Herrschaften Broich und Styrum aufgelöst. Es entsteht das Amt Broich-Styrum, zu dem auch Mülheim gehört
  • 1808 (18. Februar) erhält Mülheim die Stadtrechte.
  • 1811 Mechanikus Johann Dinnendahl eröffnet eine mechanische Werkstatt.
  • 1815 kommt Mülheim an Preußen und wird 1816 dem Kreis Essen bzw. ab 1823 dem Kreis Duisburg innerhalb der Rheinprovinz zugeordnet
  • 1820 Die Brüder Dinnendahl gründen eine Eisenschmelze zur Herstellung von gegossenen Maschinenteilen aus der später die Friedrich-Wilhelms-Hütte hervorgeht.
  • 1849 beginnt die Stahlproduktion.
  • 1862 Anschluss an das Eisenbahnnetz.
  • 1871 August Thyssen gründet die Firma Thyssen u. Co., die zur Basis eines der größten deutschen Montankonzerne wird.
  • 1874 Mülheim wird Kreissitz des Kreises Duisburg
  • 1897 Die ersten elektrischen Staßenbahnen fahren in Mülheim.
  • 1899 Das Infanterie-Regiment 159 zieht in die neue Kaserne an der Kaiserstraße ein. Mülheim wird damit Garnisonsstadt.
  • 1904 wird Mülheim eine kreisfreie Stadt, der Kreis Duisburg wird in Kreis Mülheim umbenannt jedoch 1910 bereits aufgelöst
  • 1943 (22./23. Juni) Schwerer alliierter Luftangriff auf Mülheim. 77% der Gebäude werden zerstört, bzw, beschädigt.
  • 1945 (11. April) Amerikanische Truppen besetzen Mülheim. Die Einwohnerzahl beträgt noch knapp 88.000.
  • 1974 das City-Center wird als innerstädtisches Einkaufszentrum fertiggestellt. Zugleich wird die Schloßstraße zur Fußgängerzone umgestaltet.
  • 1979 wird die U-Stadtbahnstrecke von Mülheim Hbf bis Essen fertiggestellt.
  • 1992 findet die nordrhein-westfälische Landesgartenschau "MüGa" in Mülheim statt. Hierzu finden im Mülheimer Ruhrtal erhebliche Umgestaltungen statt, vor allem in seinem Kernbereich um die Schloßbrücke. Über die Ruhr wird die neue, blaue Styrumer-Brücke eröffnet.
  • 1994 Die Britische Armee verläßt nach 48 Jahren Mülheim. Das komplett umgebaute innerstädtische Einkaufszentrum City-Center wird unter dem Namen Forum wiedereröffnet.
  • 1998 der U-Stadtbahn-Abschnitt von Mülheim Hbf zum Stadtteil Broich mit dem Ruhrtunnel wird eröffnet.
  • 1999 die kommunale Doppelspitze bestehend aus Oberstadtdirektor und Oberbürgermeister wird abgeschafft. Erster hauptamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr wird Dr. Jens Baganz (CDU).

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Mülheim an der Ruhr eingegliedert:

  • 1878: Eppinghofen und Mellinghofen (beide aus der Bürgermeisterei Mülheim-Land)
  • 1904: Bürgermeisterei Broich (bis 1878 Teil der Bürgermeisterei Mülheim-Land) mit den Gemeinden Broich, Saarn und Speldorf sowie Holthausen (Bürgermeisterei Heißen, bis 1879 Bürgermeisterei Mülheim-Land) und Styrum (Bürgermeisterei Styrum, bis 1878 Bürgermeisterei Mülheim-Land)
  • 1910: Oberdümten sowie Heißen, Winkhausen, Fulerum (Bürgermeisterei Heißen, bis 1879 Bürgermeisterei Mülheim-Land); Nord-Styrum wird nach Oberhausen umgegliedert
  • 1920: Menden mit Raadt (bis 1910 Teil der Bürgermeisterei Heißen, dann selbständige Gemeinde)
  • 1929: Selbeck und Mintarder Höfe (Amt Mintard), Ickten (Amt Kettwig-Land) und Umstand (teilweise)
  • 1975: Mintard (seit 1930 Teil der Stadt Kettwig; die Stadt Kettwig kommt zu Essen)

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1400 ca. 1.200
1600 ca. 2.000
1800 11.000
1845 10.096
1871 14.267
1. Dezember 1890 ¹ 27.903
1. Dezember 1895 ¹ 31.429
1. Dezember 1900 ¹ 38.292
1. Dezember 1905 ¹ 93.599
1. Dezember 1910 ¹ 112.580
8. Oktober 1919 ¹ 127.027
16. Juni 1925 ¹ 127.400
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1933 ¹ 133.279
17. Mai 1939 ¹ 137.540
13. September 1950 ¹ 149.589
6. Juni 1961 ¹ 185.708
31. Dezember 1970 192.200
30. Juni 1975 190.100
30. Juni 1980 182.100
30. Juni 1985 172.600
1. Januar 1989 175.454
30. Juni 1997 175.800
31. Dezember 2003 170.745

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Mülheim an der Ruhr gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später zum Erzbistum Köln. Im 16. Jahrhundert führte die Kirchengemeinde die Reformation ein. Nach der Überlieferung geschah dies ab 1555, doch gibt es hierfür erst 1589 eine urkundliche Bestätigung. Die Gemeinde schloss sich der Bergischen Synode, später der Weseler Synode an. Zunächst handelte es sich um eine Gemeinde nach reformiertem Bekenntnis. Ab 1621 sind auch lutherische Gemeindeglieder vorhanden, doch gründeten diese erst 1658 eine eigene Gemeinde. Beide schlossen sich 1887 zur Evangelischen Gemeinde Mülheim an der Ruhr ("unierte" Gemeinde) innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland bzw. der damals noch rheinischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen, zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mülheim Sitz des "Kirchenkreises an der Ruhr", zu dem heute alle 11 evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Mülheim an der Ruhr (Mülheim/Ruhr-Altstad, Broich, Dümpten, Heißen, Holthausen, Johanniskirchengemeinde, Markuskirchengemeinde, Menden-Raadt, Saarn, Speldorf und Styrum) sowie die Kirchengemeinde Kettwig (Stadt Essen) gehören.

Spätestens im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Mülheim. Diese gehörten zunächst zum Bistum Münster. 1958 kamen die Gemeinden zum neugegründeten Bistum Essen. Die Pfarrgemeinde St. Laurentius des erst 1975 nach Mülheim eingegliederten Ortes Mintard gehört jedoch zum Erzbistum Köln. Die zum Stadtdekanat Mülheim des Bistums Essen gehörigen 15 Pfarrgemeinden sind: Christ König, Heilig Geist, Heilig Kreuz, Herz Jesu, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Engelbert, St. Joseph, St. Mariä Geburt, St. Maria Himmelfahrt, St. Mariae Rosenkranz mit der Filiakirche St. Albertus Magnus (Fusion 2000), St. Michael, St. Raphael, St. Theresia von Avila und St. Theresia vom Kinde Jesu.

Neben den beiden großen christlichen Kirchen gibt es in Mülheim auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter Evangelisch- freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten) und Freie Evangelische Gemeinden (FeG).

Ferner ist in Mülheim an der Ruhr auch die Neuapostolische Kirche vertreten.

Politik

Eine eigentliche Verwaltung im heutigen Sinne gab es in Mülheim erst ab 1808, als Mülheim die Stadtrechte erhielt. Danach gab es 3 Munizipalräte und ein Bürgermeister. 1846 wurde die revidierte Städteordnung mit einem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung eingeführt. Ab 1851 galt die neue preußische Gemeindeordnung. An der Spitze der Stadt standen der Gemeindevorstand mit Bürgermeister und der Gemeinderat, ab 1856 der Magistrat mit dem Bürgermeister und die Stadtverordnetenversammlung (Rheinische Städteordnung). Ab 1895 trug das Stadtoberhaupt Mülheims meist den Titel Oberbürgermeister.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Oberbürgermeister und Bürgermeister

  • 1808 - 1813: Johann Hermann Vörster, Munizipaldirektor
  • 1813 - 1816: Johann Heinrich Michels, Bürgermeister
  • 1816 - 1821: Lambert Maubach, Bürgermeister
  • 1822: Kniffler, Bürgermeister
  • 1822 - 1847: Christian Weuste, Bürgermeister
  • 1847 - 1851: Friedrich Fritsch, Bürgermeister
  • 1852 - 1856: Wilhelm Oechelhäuser, Bürgermeister
  • 1857 - 1873: Karl Obertüschen, Bürgermeister
  • 1873 - 1878: Heinrich Bang, Bürgermeister
  • 1879 - 1902: Karl von Bock und Polach, Bürgermeister, ab 1895 Oberbürgermeister
  • 1904 - 1928: Dr. Paul Lembke, Oberbürgermeister
  • 1928 - 1933: Dr. Alfred Schmidt, Oberbürgermeister (1928-1930 komissarisch)
  • 1933 - 1936: Wilhelm Maerz (NSDAP), Oberbürgermeister
  • 1936 - 1945: Edwin Hasenjaeger (Deutschnationale Volkspartei), Oberbürgermeister
  • 1945: Dr. Gustav Langweg / Josef Poell / Dr. Werner Hoosmann, Josef Poell (erneut); komissarische Oberbürgermeister von den Alliierten eingesetzt
  • 1945 - 1946: Edwin Hasenjäger, Oberbürgermeister
  • 1946 - 1948: Wilhelm Diederichs (CDU), Oberbürgermeister
  • 1948 - 1969: Heinrich Thöne (SPD), Oberbürgermeister
  • 1969 - 1974: Heinz Hager (SPD), Oberbürgermeister
  • 1974 - 1982: Dieter aus dem Siepen (SPD), Oberbürgermeister
  • 1982 - 1994: Eleonore Güllenstern (SPD), Oberbürgermeisterin
  • 1994 - 1999: Hans-Georg Specht (CDU), Oberbürgermeister
  • 1999 - 2002: Dr. Jens Baganz (CDU), Oberbürgermeister ¹
  • 2003 - heute: Dagmar Mühlenfeld (SPD), Oberbürgermeisterin

¹ Nach dem Rücktritt von Dr. Baganz am 22.11.2002 führten die ehrenamtliche 1. Bürgermeisterin Lisa Poungias (SPD), der ehrenamtliche 2. Bürgermeister Markus Püll (CDU) und Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort die Amtsgeschäfte bis zur Amtseinsetzung von Oberbürgermeisterin Mühlenfeld

Oberstadtdirektoren 1946-1999

Der Gemeinderat der Stadt Mülheim an der Ruhr hat seit der letzten Kommunalwahl 1999 insgesamt 52 Mitglieder. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt:

  • SPD: 22 Sitze
  • CDU: 20 Sitze
  • Grüne: 3 Sitze
  • FDP: 4 Sitze
  • Fraktionslose: 3 Sitze

Wappen

Das Wappen der Stadt Mülheim an der Ruhr zeigt in zweimal gespaltenem und einmal geteiltem Schild (in Klammern die Bedeutung der Darstellung):

  • 1: In Gold ein rotes Schräggitter (Herrschaft zu Daun)
  • 2: In Blau ein achtspeichiges silbernes Rad (Herrschaft zu Falkenstein)
  • 3: In Silber ein doppelschwänziger, blau gekrönter und blau bewehrter roter Löwe (Herrschaft zu Limburg)
  • 4: Über drei schwarzen Balken in Silber ein schreitender goldener Löwe in Rot (Herrschaft zu Oberstein)
  • 5: In Rot ein goldener Leerschild (Herrschaft zu Broich)
  • 6: In Blau zwischen vier silbernen Kreuzen in den Ecken ein sechsspeichiges silbernes Rad (Herrschaft zu Reipoltskirchen)

Das Wappen wurde 1890 eingeführt und 1925 vom preußischen Staatsministerium verliehen. Offiziell wird das Wappen noch mit einer Burgmauer auf dem Schildhaupt abgebildet. Es ist das Schild des letzten Grafen von Daun-Falkenstein. Die Herrschaften zu Daun-Oberstein und Falkenstein waren Vasallen des Herzogtums Berg. Die Falkensteiner Grafen gelangten durch Erbschaft (1608 - 1628) in den Besitz der Herrschaft Hohenfels - Reipoltskirchen (heute Verbandsgemeinde Wolfstein in Rheinland-Pfalz).

Städtepartnerschaften

Mülheim an der Ruhr unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Die Stadt Mülheim unterhält ferner eine Städtefreundschaft mit Qalqiliya in Palästina.

Patenschaften bestehen seit 1967 mit dem Schnellboot S70-Kormoran der Bundesmarine, dessen Heimathafen der Marinestützpunkt Rostock-Warnemünde ist, und seit 1998 zum Jumbo Jet Boeing 747-400 Mülheim an der Ruhr (Registriernummer D-ABVO) der Lufthansa AG. Der Jumbo Jet ist auf dem Flughafen in Frankfurt am Main stationiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Das Stadtgebiet wird umrahmt von den Bundesautobahnen A40 im Norden und Osten, der A52 im Süden und der A3 im Westen. Die Bundesstraße 1 überquert südlich vom Stadtzentrum die Ruhr.

Mülheim liegt an der Bahnlinie Duisburg - Essen und gehört mit zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Die Bahnverbindungen des Nahverkehrs (Stand Juli 2004):

Außerdem verfügt Mülheim über ein Netz der Stadtbahnen, Straßenbahnen und Stadtbuslinien.
Siehe auch: S-Bahn Rhein-Ruhr, Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr

Im Südosten an der Grenze zu Essen liegt der kleinere Flughafen Essen-Mülheim. Er erlangte Bekanntheit durch die Kleinzeppeline (Blimps), die hier gefertigt werden.

Mülheims Rhein-Ruhr-Hafen ist einer der leistungsfähigsten des Ruhrgebietes. Er hat eine Wasserfläche von 86.000 qm und eine ausgebaute Uferlänge von 3,1 Kilometern.

Ansässige Unternehmen

Mülheim gilt als die deutsche Hauptstadt des Lebensmittel-Einzelhandels, denn die Unternehmen ALDI und Tengelmann mit Wissoll und PLUS haben hier ihren Sitz.

Bis zur Übernahme durch die Vodafone AG im Januar 2000 war die Mannesmannröhren-Werke AG einer der grössten Arbeitgeber in Mülheim. Zu Hochzeiten, Anfang der 1970er, waren hier bis zu 12.000 Menschen beschäftigt. Heute gehört das Großrohrwerk zur Europipe AG [1], das Kontiwalzwerk zur Vallourec Gruppe [2].

Auch die ehemalige Kraftwerk Union (KWU), gegründet durch die Siemens AG und AEG 1969, heute als Unternehmensbereich Energietechnik direkt zur Siemens AG gehörend, hat in Mülheim grosse wirtschaftliche Bedeutung.

Medien

Über das regionale Geschehen Mülheims berichten die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) und die "Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung" (NRZ). Von 1949 bis 1955 gab es das "Mülheimer Tageblatt", das ab 1955 unter dem Titel "Ruhrnachrichten" herausgegeben wurde, welche jedoch 1976 eingestellt wurde.

Der Regionalsender Antenne Ruhr versorgt die beiden Städte Mülheim an der Ruhr und Oberhausen seit dem 1. September 1990 mit Unterhaltung und regionalen Neuigkeiten.


Bildung und Forschung

In Mülheim an der Ruhr gibt es weder Universität noch Fachhochschule. Die Stadt besitzt jedoch das breite Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen und ist ferner Sitz des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung und des Max-Planck-Instituts für Bioanorganische Chemie (vormals MPI für Strahlenchemie) (Website)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Theater an der Ruhr gGmbH, gegründet 1980

Museen

Der Aquarius am Schloss Styrum und das Haus Ruhrnatur wurden 1992 zur Mülheimer Landesgartenschau (MüGa) eingeweiht und beide beherbergen Wassermuseen.

Des weiteren sei das Schloss Broich erwähnt, sowie der in unmittelbarer Nähe liegende Ringlokschuppen, der eine Begegnungs- und Veranstaltungstätte ist. Direkt nebenan findet man die Camera Obscura, die an klaren Tagen interessante Aus- und Einblicke in die Stadt gibt.

Weitere Museen in Mülheim sind das "Büromuseum", das "Leder- und Gerbermuseum", das "Museum Alte Post", das "Mülheim Memory - Blitzlichter einer Zeitepoche" und das Heimatmuseum im Tersteegenhaus.

Bauwerke

Die Mülheimer Altstadt bietet noch einen Hauch von Beschaulichkeit mit alten Häusern und Gassen. Bekannt ist vor allem das Tersteegenhaus und die Petrikirche. Am Rande der Innenstadt befindet sich auch das Rathaus, dessen Turm zum Wahrzeichen der Stadt wurde.

Der Wasserbahnhof mit seiner berühmten Blumenuhr liegt in Zentrumsnähe an der Ruhr. Von hier fahren in den Sommermonaten die Schiffe der weißen Flotte ruhraufwärts bis zum Baldeneysee in Essen.

Sonstige Gebäude sind der Bismarckturm, die Friedrich-Wilhelms-Hütte, die Kirche St. Mariae Geburt, die Sankt Laurentius Kirche und das Schloss Hugenpoet. Sehenswert ist auch die Speldorfer Kirche und der Stadtteil Saarn. Im Ortsteil Heißen befindet sich das RheinRuhrZentrum (RRZ), einst Deutschlands größtes überdachtes Einkaufszentrum. Zu erwähnen sei noch die Ruhrtalbrücke, die seit 1966 das Ruhrtal an der Grenze zu Essen überspannt. Mit 1.830 m Länge ist sie die längste Stahlbrücke Deutschlands.


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Mülheim an der Ruhr hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum.

  • 1880: D theol. Peter Thielen, Feldprobst
  • 1888: Dr. jur. Friedrich Hammacher, Abgeordneter Mülheims im Reichstag
  • 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1912: Dr.-Ing. h.c. August Thyssen, Industrieeller
  • 1928: Dr. jur. Paul Lembke, Oberbürgermeister
  • 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
  • 1933: Adolf Hitler
  • 1935: Emil Kirdorf, Staatsrat und Königlicher Geheimrat
  • 1941: Dr.-Ing. h.c. Adolf Wirtz, Ratsherr
  • 1960: Heinrich Thöne, Oberbürgermeister
  • 1962: Max Kölges, Kreishandwerksmeister
  • 1963: Prof. Dr. Karl Ziegler, Chemiker, Nobelpreis 1963

Neben dem Ehrenbürgerrecht vergibt die Stadt Mülheim weitere Auszeichnungen an Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, so den Ehrenring der Stadt Mülheim und die Ehrenspange in Gold und in Silber. Ferner vergibt die Stadt seit 1962 den Mülheimer Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft sowie seit 1976 den Mülheimer Dramatikerpreis.

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Personen sind in Mülheim an der Ruhr geboren:

In Mülheim an der Ruhr wirkten folgende Personen, sie sind aber anderenorts geboren:

Literatur

  • Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1956