Benutzer:Shikeishu/Ablage

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drei Abschnitte aus dem Aniki, Autor bin ich selbst

Buddha (jap. ブッダ budda) ist eine Manga-Serie des japanischen Zeichners Osamu Tezuka, dem Schöpfer vieler weltbekannter Mangas wie Astro Boy und Kimba, der weiße Löwe. Der Historien-Manga, der sich ursprünglich vor allem an Jungen (Shōnen) richtete, erschien von 1972 bis 1983 und umfasst über 2.900 Seiten. Er erzählt die Lebensgeschichte Siddharthas von dessen Geburt bis zum Tod. Tezuka erfand einige der im Manga vorkommenden Figuren und dramatisierte Handlungen und Überlieferungen.

Handlung

Vorgeschichte

Im 6. Jahrhundert v. Chr. wird der Sklavenjunge Chapra vom Jungen Tatta in Indien beraubt und später von ihm und seinen Freunden auch misshandelt. Chapras Mutter wird verkauft und auf Bitte Chapras befreit Tatta, der die Fähigkeit hat, sich von seinem Körper loszulösen und stattdessen die Körper von Tieren einzunehmen, sie. Als Tatta in sein Dorf zurückkehrt, findet er es abgebrannt und seine Familie tot vor. Das Königreich Kosala ist dafür verantwortlich, weshalb Tatta und seine Freunde einen Anschlag auf den im Dorf residierenden General Budai verüben. Jedoch werden seine Freunde umgebracht und Tatta zum Tode verurteilt. Plötzlich fallen Heuschrecken über das Land her und befreien Tatta. Chapra beschließt, seine Herkunft als Sklave zu verleugnen. Er rettet dem General Budai das Leben und erhält von diesem das Angebot, sich als sein Sohn auszugeben. Er nimmt es an und gewöhnt sich schnell an sein neues, ausschweifendes Leben, das vor allem aus Kampftraining besteht. Der General soll die Festung von Kapilavastu, der Hauptstadt der Shakyas, die in Frieden mit den Koliyas lebten, stürmen, lässt schließlich jedoch davon ab. Der König dieser Festung ist Shuddhodana, der mit seiner Frau Maya ein Kind erwartet. Als das Kind geboren wird, versammeln sich die Tiere des Waldes um das Neugeborene, das seine Eltern Siddhartha nennen. Maya stirbt bei der Geburt. Chapra wird währenddessen bei einem Kampf verwundet und wegen der Fürsorge seiner Mutter als Sklave enttarnt. Daraufhin werden Chapra und seine Mutter getötet und von einer Klippe gestoßen.

Siddharthas Kindheit und Jugend

Ungefähr vierzehn Jahre später lebt Siddhartha weiterhin am Hof seiner Königsfamilie und erhält Respekt von allen ihm untergestellten Personen. Nur Brahmanen haben einen höheren Rang als die Königsfamilie. Siddhartha ist häufig krank und genießt seinen Luxus nicht. Er stellt die Hierarchie der Gesellschaft und die Antworten auf philosophische Fragen, die ihm seine Lehrer, Brahmanen, geben, in Frage. Siddhartha trifft auf einen Brahmanen, der ihm zeigt, wie es ist zu sterben, und ihm sagt, er solle eines Tages von zu Hause fortgehen und die Menschen zu lehren, wie sie zu leben häben. Tatta kommt in Gestalt von Tieren zu Siddhartha und geht mit ihm fort, um ihm die Realität zu zeigen. Auf diesem Weg treffen sie unter anderem auf die Bandidtenfrau Migaila, die später Tattas Frau wird, und eine Bettlerin, die vor ihren Augen stirbt. Siddhartha kehrt ins Schloss zurück.

Mit fünfzehn Jahren stellt man ihm seine zukünftige Frau vor, die Prinzessin Yasodhara, die er mit sechzehn heiratet. Er widmet sein Leben allerdings nicht den üblichen Pflichten eines Königssohns, sondern beschäftigt sich mit Meditieren. Nach der Geburt des Sohnes des Ehepaares verlässt er sein Heim, entfernt die Haare von seinem Kopf und geht weg, um die Bestimmung, die ihm der Bramahne einst gegeben hat, zu erfüllen.

Kosala will erneut die Festung von Kapilavastu angreifen. Der König ist, auch über den Weggang seines Sohnes, verzweifelt, gibt seinen Thron auf und macht Bandaka, Siddharthas Lehrer für Kriegskunst, zum neuen König und Herrscher über die Shakyas. Bandaka, der großen Hass für Siddhartha empfindet, heiratet, stirbt kurze Zeit später jedoch im Krieg gegen Kosala. Kosala zieht sich, überrascht vom Tod Bandakas, zurück. Nach seinem Tod gebärt seine Witwe einen Sohn, Devadatta.


Veröffentlichungen

Die Manga-Serie erschien in Japan von September 1972 bis Dezember 1983 in Einzelkapiteln im monatlich erscheinenden Manga-Magazin Kibō no Tomo, in dem zur selben Zeit unter anderem auch Tarō Minamotos Fuūnji tachi und Fujiko F. Fujios T.P. Bon veröffentlicht wurden. Das Magazin, das eine Auflage von bis zu 150.000 pro Ausgabe hatte [1] und sich mit der Zeit vor allem auf Comics mit historisch relevanten Themen spezialisierte, wurde während der Veröffentlichung von Buddha dreimal umbenannt. Ab 1978 hieß es Shōnen World, ab 1980 Comic Tom. Ushio Shuppansha, bei dem das Magazin publiziert wurde, brachte diese Einzelkapitel auch in Sammelbände heraus, von denen vierzehn erschienen sind. Später erschienen eine sechsbändige Neuauflage im B5-Format, eine 14-bändige im B6-Format in der Reihe Gesamtwerk von Tezuka Osamu bei Kodansha und mehrere weitere in verschiedenen Formaten.

Buddha wurde unter anderem ins Chinesische, Koreanische, Englische, Portugiesische, Italienische, Französische und Spanische übersetzt. Die US-amerikanische Fassung ist von Oktober 2003 bis Dezember 2005 gebunden und in westlicher Leserichtung in acht Bänden bei Vertical Inc. erschienen, mit Coverdesigns von Chip Kidd. Seit Mai 2006 bringt derselbe Verlag, der für Buddha 2004 und 2005 je einen Eisner Award in der Kategorie Best U.S. Edition of Foreign Material gewann und 2006 in der Kategorie Best Archival Collection/Project – Comic Books nominiert war, die Serie auch im Taschenbuchformat heraus.

Auszeichnungen

Osamu Tezuka gewann für Buddha und eine weitere Manga-Serie, Dōbutsu tsuredzure kusa, 1975 den Bungei-Shunjū-Manga-Preis. Im selben Jahr wurde Aki Tatsuyama für zwei Werke ausgezeichnet.

Rezeption

Kritiker nahmen Buddha sehr gut auf. Der US-amerikanische Comiczeichner Art Spiegelman, bekannt für Maus – Die Geschichte eines Überlebenden, lobte beispielsweise: „Osamu Tezuka hat eine ganz neue Comic-Erzählform erfunden und sein Platz in der Geschichte des japanischen Comics ist vergleichbar mit dem Siddhartas in der Geschichte des Buddhismus.“ („Osamu Tezuka invented a whole new grammar of comics storytelling and his place in the history of Japanese comics is about as central as Siddhartha's place in the history of Buddhism.“) [2]

Buddha wurde wegen der ähnlichen Thematik – der Lebens- und Todeszyklus der Menschen – oft mit Tezukas Hi no Tori verglichen, eines seiner ersten Werke, das sich an eine ältere Leserschaft richtete. [3]

Literatur

  • Susanne Phillipps: Tezuka Osamu. Figuren, Themen und Erzählstrukturen im Manga-Gesamtwerk. iudicum, München 2000, ISBN 3-89-129810-2, Seiten 266–286

Weblnks

Quellen

  1. Manga Magazines Guide bei PRISMS: The Ultimative Manga Guide (englisch)
  2. Zitatsammlungen zu Buddha bei Vertical Inc. (englisch)
  3. Buddha bei Tezuka World, der offiziellen Website von Tezuka Productions (englisch)