Der Zoologische Garten Berlin im Zentrum der Westberliner City ist mit 35 Hektar einer der größten Zoos in Deutschland und der artenreichste der Welt (ca. 14.000 Tiere in 1.500 Arten). Mit dem angeschlossenen Aquarium, das auf drei Etagen nicht nur Fische, sondern auch Reptilien, Amphibien, Insekten und Wirbellose zeigt, gehört der Zoologische Garten zu den Sehenswürdigkeiten Berlins.



Jedes Jahr besuchen ca. 2,6 Millionen Menschen den Berliner Zoo, der die Unternehmensform einer Aktiengesellschaft besitzt. Insgesamt sind 4.000 Namensaktien gezeichnet.
Der Zoo ist Namensgeber des berühmten Bahnhofs Zoologischer Garten, dem ehemaligen Zentralbahnhof der Berliner West-City.
Geschichte
Als erster Zoo Deutschlands und neunter Zoo Europas wurde er am 1. August 1844 eröffnet.
1869 wurde Dr. Heinrich Bodinus Zoodirektor. Er ließ 1871 ein Antilopenhaus errichten, das vor allem wegen seines exotischen Stils schnell zu einer Sehenswürdigkeit wurde. In der darauf folgenden Zeit wurden ein Elefantenhaus, ein Straußenhaus, ein Stelzvogelhaus und das Elefantentor gebaut. Zusätzlich entstanden auf dem Gelände des Zoos Pavillons und Restaurants.
1888 übernahm Dr. Ludwig Heck die Leitung des Zoos und ließ den Tierbestand erweitern, der schon bald mit dem Bestand des Londoner Zoos vergleichbar war.
1913 wurde das Aquarium eröffnet, das unter der Planung des Verhaltenforschers Dr. Oskar Heinroth entstanden war. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Anlagen zu Außengehegen nach dem Vorbild des Hagenbeck Tierpark in Hamburg ausgebaut.
Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil des Zoos zerstört. Von insgesamt 3715 Tieren überlebten nur 91, unter ihnen zwei Löwen, zwei Hyänen, ein asiatischer Elefantenbulle, ein Flusspferdbulle, zehn Mantelpaviane, ein Schimpanse, ein Schwarzschnabelstorch und ein Schuhschnabel.
Von 1945 bis Ende 1956 wurde der Zoo von Dr. Katharina Heinroth, der Ehefrau Oskar Heinroths und damals einzigen Zoodirektorin Deutschlands, geleitet. Sie organisierte den Wiederaufbau des Zoos, ließ das Antilopenhaus renovieren und ein Elefantenhaus, sowie ein Flusspferdhaus neu bauen.
1956 übernahm Prof. Dr. Heinz-Georg Klös die Leitung des Zoos und führte weitere Wiederauf- und Ausbauten durch. Er ließ unter anderem Affenhäuser, ein Vogelhaus, Bärenanlagen und ein Raubtierhaus mit Nachttierabteilung errichten und das Aquarium ausbauen. Man begann mit der Zucht seltener oder vom Aussterben bedrohter Tiere, wie z.B. Spitzmaulnashörnern oder Przewalskipferden. Außerdem ließ Klös auf dem Gelände des Zoos Tierskulpturen aufstellen und zooarchitektonisch bedeutende Baute der Vergangenheit rekonstruieren und renovieren (z.B. Elefantentor, Löwentor, Giraffenhaus). Er gründete eine Zooschule und sorgte für die Wiederherstellung vieler der alten Gebäude.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann man die Kooperation mit dem Tierpark in Berlin-Friedrichsfelde, der als größter Landschaftstiergarten Europas gilt.
Am 5.5.1994 gab die Deutsche Bundespost einen Sondermarken-Block 150 Jährigen Bestehen des Berliner Zoos und zum 150. Geburtstag von Carl Hagenbeck heraus.
Zum 1. Juli 2006 wurde Dr. rer. nat. Bernhard Blaszkiewitz zum weiteren ordentlichen Vorstandsmitglied der Zoo Berlin AG berufen. Die Aufgabe des Zoodirektors wird ihm mit Wirkung vom 31. Januar 2007 übertragen, wenn der jetzige Amtsinhaber, der Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Lange, altersbedingt aus den Diensten des Zoos ausscheidet.
Bernhard Blaszkiewitz ist nach wie vor auch Geschäftsführer und Direktor der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH.