Hochschulreform

Reform
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Als Hochschulreform bezeichnet man Reformen im Bildungswesen, die die konkrete Ausgestaltung der Hochschulen betreffen.

Oft ist ein allgemeiner Paradigmenwechsel in der Gesellschaft Anlass für solche Reformen (Wertewandel, Ethik). Die Hochschulreform ist Teil einer umfassenderen Bildungsreform.

Beispiele

Wilhelm von Humboldt steht für einen gewandelten Bildungsbegriff der Aufklärung.

Die Reformpädagogik strebt eine Reformierung älterer pädagogischer Grundsätze an.

1968

In den 60ern wird der mangelhafte Zustand des Bildungssystems von Kritikern wie Georg Picht diskutiert.

Im Zuge der weltweiten Studentenbewegung (68er) erkämpfen Studenten in Deutschland, Frankreich (Mai-Unruhen) und den USA (Free Speech Movement) eine Öffnung und Demokratisierung der Hochschulen. Die Hochschulreform in Deutschland von 1977 strebte eine umfassende Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen an, was Bildungschancen angeht (humanistisches Bildungsideal). Aber auch neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung sollten stärker integriert werden (z.B. Neue Mathematik). Das Studium soll, auch nach UN-Vereinbarungen, gebührenfrei sein. Bildung wird als hohes Gut für die Gesellschaft gesehen, nicht nur in Hinblick auf wirtschaftlichen Erfolg.

21. Jahrhundert

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wieder weltweite Hochschulreformen an. Anlass ist eine mangelhafte Finanzierung der Hochschulen.

Im Mittelpunkt stehen im Zeitalter von Globalisierung und Standort-Konkurrenz Diskussionen um das Modell der Eliteuniversität, die wirtschaftliche Ausgestaltung des Studiums (Studiengebühren), aber auch die Rücknahme von politischem Einfluss der Studenten innerhalb der Hochschule zugunsten externer Gremien, und die Umwandlung von Bildung in eine Dienstleistung. Betont wird nun, dass sich die Hochschulen einen Wettbewerb liefern und am Markt bestehen müssen.

Siehe auch