Friedhofskapelle (Böckingen)

Kirchengebäude in Heilbronn
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Die Friedhofskappelle steht im zum Park umgenutzten neuen Friedhof im Heilbronner Stadtteil Böckingen an der Heidelberger Straße.

Friedhofskapelle von 1905
Friedhofskapelle beim Bau 1905

Geschichte

Friedhof

Nach dem Bau des Rangierbahnhofes wurden Beerdigungen mehrfach durch Rangierlärm beeinträchtigt und der alte Friedhof bei der Pankratiuskirche geriet in "chaotischen Zustand" [1]. Zur Lösung dieses Problems wurde im Jahre 1906 ein neuer Friedhof an der Heidelberger Straße angelegt. Ab 1966 reichte dieser Friedhof ebenso wie der Klingenberger Friedhof nicht mehr aus und es wurde für beide der Westfriedhof zwischen Klingenberg und Böckingen im Gewann Neipperger Weg 1978 angelegt.

Kapelle

Die Kapelle hat vielfältigen Aufgaben gedient. Nach 1945 und bis zur Einweihung der Auferstehungskirche im Jahr 1959, wurde die Kappelle für die Böckinger Gemeinde des dritten Bezirks benutzt. Zitat des Pfarrer Zimmermann notiert im Februar 1949[2]

„Nun wir haben ...Kindergottesdienste: In der Kirche erfassen wir in 3 Abteilungen 900 Kinder und in der Auferstehungskirche (Friedhofskapelle ) 500 Kinder“

Beschreibung

Das Sakralgebäude wurde 1905 im Eklektizismus gebaut, wobei Baustile der Neoromanik, mit denen des Klassizismus kombiniert wurden.

Neoromanik

Als neo-romanisch darf das Rundbogenfries an der Giebelseite und unterhalb des Gebälks am Dachansatz gelten. Weiterhin das Portal links mit den Säulen. An der Vierung, dem Schneidepunkt von Quer - und Langhaus befindet sich ein Dachreiter im Stil der Neoromanik auf dem Grundriß eines Oktogon.

Klassizismus

Als klassizistisch darf die Bearbeitung und Einfassung der Gebäudenecken mit Pilastern aus Backstein gelten. Die "Pilasterköpfe", die Kapitelle finden ihre Ausformungen in einem Gebälk. Dieses Gebälk imitiert das Kranzgesims oder Geison antiker Tempel des Hellenismus.

Epitaphe

Im inzwischen ebenfalls allmählich zum Park umgenutzten neuen Friedhof an der Heidelberger Straße scheinen Grabmale bedeutender Familien oder solche von hohem künstlerischen Wert erhalten zu werden. Einige Grabmale tragen auch das Signet des August Häußer[3], der als entwerfender Künstler bei Bruckmann und im Jugendstil gearbeitet hat.

Quellen und Anmerkungen

  1. Schrenk, Seite 340: "Die evangelischen Krichengemeinden".
  2. Schrenk, Seite 363: "s.o."
  3. Schrenk, Seite 502: "Böckinger Medaillen"

Literaturverzeichnis

  • Christard Schrenk: Böckingen am See . Ein Heilbronner Stadtteil - gestern und heute. Veröffentlichung des Archivs der Stadt Heilbronn, Heilbronn, 1998. ISBN 3-928990-65-9