Amt Unna-Kamen

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Das Amt Unna-Kamen war bis zur Kommunalreform, die am 1. Januar 1968 in Kraft trat, eine kommunale Körperschaft (Amt). Es gehörte zur preußischen Provinz Westfalen und zum Land Nordrhein-Westfalen.

Die Amtsverwaltung befand sich in der Stadt Unna.

Geographie

Lage

Das Amt erstreckte sich vom Nordwesten bis zum Osten des Kreises/Landkreises Hamm bzw. Kreises Unna. Das Gebiet bestand aus zwei räumlich voneinander getrennten Teilen westlich und östlich der (aneinandergrenzenden) amtsfreien Städte Kamen und Unna.

Nachbarn

Das Amt Unna-Kamen grenzte, im Uhrzeigersinn im Norden beginnend, an die Ämter Pelkum und Rhynern, an das Amt Werl im Kreis Soest, an das Amt Fröndenberg, an die amtsfreien Städte Unna und Kamen sowie an die Ämter Aplerbeck und Lünen im Kreis/Landkreis Dortmund (nach mehreren zwischenzeitlichen Änderungen der Amtseinteilung im Kreis Dortmund und der Bildung des Kreises Hörde 1887 schließlich ab 1928/29 die kreisfreien Städte Dortmund und Lünen sowie infolge der Eingliederung eines Teiles des aufgelösten Kreises Hörde 1929 auch die Ämter Westhofen und Ergste im Kreis Iserlohn).

Geschichte

Die preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 ersetzte die in der Franzosenzeit (1806 bis 1813) eingeführten Kantone mit Wirkung ab 1843 durch Ämter.[1] Auf dem Gebiet des späteren Amtes Unna-Kamen wurden zunächst die Ämter Camen und Unna gebildet, die nur kurzfristig existierten und 1844 zum Amt Unna-Kamen verschmolzen. Dieses befand sich zunächst im Kreis Hamm. Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Das Amt wurde anlässlich der Auflösung des Kreises Hörde am 1. August 1929 um die Gemeinden Hengsen, Holzwickede und Opherdicke sowie um Teile von Sölde vergrößert. Nach dieser Gebietserweiterung wurde der Landkreis Hamm im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[2]

Am 1. Januar 1968 wurde das Amt aufgelöst.[3]

Gemeinden

Gemeinden in der Mitte des 19. Jahrhunderts

Das Amt Unna-Kamen (damalige Schreibweise Unna-Camen) übernahm die Einteilung seiner Vorläufer (Ämter Camen und Unna)[4]:

  • D. Landkirchspiel und Steuergemeinde Kamen (damals noch Camen)
  • E. Kirchspiel Methler
    • 1. Methler (gehört zur Steuergemeinde Methler)
    • 2. Wassercourl (damalige Schreibweise von Wasserkurl, gehört zur Steuergemeinde Methler)
    • 3. Westick (gehört zur Steuergemeinde Methler)
    • 4. Weddinghofen (gehört zur Steuergemeinde Aden)
    • 5. Oberaden (gehört zur Steuergemeinde Aden)
    • 6. Niederaden (gehört zur Steuergemeinde Aden)

Gebietsänderungen

Datum Gemeinde vor der Änderung Maßnahme Gemeinde nach der Änderung
01.04.1910 Heeren,
Werve
Zusammenschluss Heeren-Werve
01.04.1911 Niedermassen,
Obermassen
Zusammenschluss Massen
01.08.1929 Sölde (bisher im Kreis Hörde),
Rausingen
Umgliederung Holzwickede
01.04.1932 Heil (Amt Pelkum),
Gebietsteile
Umgliederung Oberaden
01.01.1966 Bergkamen (Amt Pelkum),
Heil (Amt Pelkum),
Oberaden,
Rünthe (Amt Pelkum),
Weddinghofen
Zusammenschluss Bergkamen, amtsfrei
01.01.1967 Methler,
Wasserkurl,
Westick
Zusammenschluss Methler

Verbleib der Gemeinden

Ehemalige Gemeinde Datum der Änderung Neue Gemeinde Anmerkungen
Afferde 01.01.1968 Unna
Hemmerde 01.01.1968 Unna
Hengsen 01.01.1968 Holzwickede
Holzwickede 01.01.1968 Holzwickede
Lünern 01.01.1968 Unna
Massen 01.01.1968 Unna
Methler 01.01.1968 Kamen
Mühlhausen 01.01.1968 Unna
Niederaden 01.01.1968 Lünen
Oberaden 01.01.1966 Bergkamen
Opherdicke 01.01.1968 Holzwickede
Siddinghausen 01.01.1968 Unna
Stockum 01.01.1968 Unna
Südkamen 01.01.1968 Kamen
Uelzen 01.01.1968 Unna
Wasserkurl 01.01.1967 Methler ab dem 01.01.1968 zu Kamen
Weddinghofen 01.01.1966 Bergkamen
Westhemmerde 01.01.1968 Unna
Westick 01.01.1967 Methler ab dem 01.01.1968 zu Kamen

Literatur

  • Heinrich Klockenhoff: Amt Unna-Kamen und seine Landgemeinden. In: Der Landkreis Unna. Geschichte – Landschaft – Wirtschaft. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Gerhard Stalling AG / Wirtschaftsverlag, Oldenburg 1966, S. 270–273.

Einzelnachweise

  1. Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. (= Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volksforschung des LWL, Reihe 1, Heft 18.). Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 193.
  4. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 168 ff.