Ferenc Deák (* 17. Oktober 1803 in Söjtör; † 28. Januar 1876 in Budapest) war ein ungarischer Politiker.
Er war das siebte Kind von Ferenc Deák dem Älteren und Erzsébet Sibrik, die bei der Geburt starb. Den damaligen Sitten entsprechend wurde der Neugeborene noch am gleichen Tag in der Sankt-Jakob-Kirche in Söjtör getauft. Da der Vater den Anblick des "Mörders" nicht ertragen konnte, wurde der Junge bis 1808 von seinem Onkel, József Deák, in Zalatárnok erzogen.
1808 starb auch der Vater, so übernahmen die Geschwister die Erziehung des kleinen Ferenc. Die Schule besuchte er in Keszthely, Nagykanizsa und Pápa. Danach immatrikulierte er sich an die juristische Akademie in Györ.
1833 löste er seinen Bruder, Antal Deák, als Gesandter ab, der ihn mit den folgenden Worten empfahl: "Ich schicke Euch statt meiner einen jungen Mann, in dessen kleinem Finger mehr Wissen steckt als in mir insgesamt." In der Nationalversammlung gehörte er zur Opposition. Er setzte sich für die Rechte der Bauern ein, kämpfte für die Meinungs- und Religionsfreiheit sowie für die Abschaffung der Todesstrafe. 1848 wurde er in der ersten ungarischen Regierung Justizminister. Als aus der Revolution ein Freiheitskampf wurde, versuchte er zwischen der ungarischen Regierung und dem Wiener Hof zu vermitteln. Nach den gescheiterten Verhandlungen zog er sich auf sein Gut in Kehida zurück. Nach dem Niederschlag des Freiheitkampfes kündigte er die Politik der passiven Resistenz an. 1854 verkaufte er die Ländereien in Kehida und zog nach Pest. 1865 erschien in der Zeitung "Pesti Napló" sein berühmter Artikel zu Ostern, der die Verhandlungen zum Ausgleich 1867 in Gang setzte.
Ferenc Deák war nicht nur in Ungarn, sondern auch in Europa ziemlich bekannt: Der liberale Geist seiner Gesetze hatte große Wirkung auf die europäischen Gesetzgebungen. Die irische Verfassung von 1937 ruht auf dem Gesetzestext aus dem Jahre 1867 von Ferenc Deák.
Die von ihm und über ihn erzählten Anekdoten sind auch noch heute bekannt.