Jodel D140

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Gebaut wurde die Jodel D140 Mousquetaire von der Flugzeugfirma SAN (Societe Aeronautique Normande), die 1948 gegründet worden war. Die Jodel D140 entspricht in ihrer Form etwa den anderen Flugzeugen der Jodel Tradition mit Spornrad als freitragender Tiefdecker mit Knickflügeln aus Holz und Tuchbespannung und war eine Weiterentwicklung der D9 "Bebe". Das Flugzeug wurde auf dem Beinamen "Musketier" oder im französischen original "Mousquetaire" getauft, weil sie einen recht starken Lycoming Motor der Typen o-360 A1A, o-360 A2A oder IO-360 B2F6 besaß.

Folgende Versionen sind gebaut worden:

  • D140: Ausgangsversion mit (noch) dreieckigem Seitenruder
  • D140A: verbesserte Belüftung
  • D140B: verbesserte Bremsen und Motorhauben
  • D140C: vergrößertes Seitenruder
  • D140E "Abeille": nochmals vergrößertes und nun viereckiges Seitenruder und veränderter Verglasung
  • D140R "Remorqueur": Vorrichtung zum Segelflugzeugschleppen und geändertem Rumpfhinterteil.

Die Mousquetaire besitzt eine geräumige Fluggastkabine mit 4 oder 5 Sitzplätzen und einem grossen Gepäckraum mit breiter Tür hinter der Fluggastkabine. Sowohl die Türen zur Kabine als auch zum Gepäckraum werden nach oben geöffnet - ganz nach Jodel Tradition. Das Flugzeug hat dank des 180PS Motors ausgezeichnete Reiseeigenschaften. Bereits nach 270m Rollstrecke hebt die Maschine ab und hat nach weiteren 400m bereits 15 meter Flughöhe erreicht. Der Gepäckraum ist so gross, daß nach Wegfall der hinteren Sitzbank und Entfernung der Trennwand zwischen Gepäckraum und Fluggastkabine sogar ein Mensch liegend transportiert werden kann, z.B. bei einem Krankentransport. Die D140R kann genau so viel Nutzlast aufnehmen, wie sie selbst Leergewicht hat. Dies ist bei einmotorigen Flugzeugen sehr selten! Die beiden Kraftstofftanks fassen insgesamt 210 Liter und erlauben einen Aktionsradius von etwa 1200km.

Der erste zugelassene Prototyp, F-BIZE, startet am 8. Juli 1958 mit Lucien Querey auf dem Pilotensitz. Er ist der Vorgänger einer Reihe von 195 Maschinen, die von 1958 bis 1966 produziert wurden. Das französische Militär hat viele der Flugzeuge zu Ausbildungszwecken und als Verbindungs- und Sanitätsflugzeug gekauft. Man konnte auch Bausätze erwerben, die man innerhalb ca 3500 Arbeitsstunden in ein zulassungsfähiges Fluggerät verwandeln konnte.

Die Mousquetaire wurde als Luftschlepper von der Armee oder von Flugsportvereinen als Schleppflugzeug für Segelflugzeuge benutzt. Ende 1964 verlangt ein Oberst der Französischen Truppen, ihm ein Fluggerät zu konstruieren, das besser für diese besondere Benutzung des Schleppens angepaßt ist. So entstand im Jahre 1965 das Derivat D 140 "Abeille" (die "Biene"). Die D 140 "Abeille" charakterisiert sich durch eine flachere Fluggastkabine mit verbesserter Rundumsicht und dem Wegfall des ausgedehnten Gepäckraumes. Die "Abeille", die nur in 22 Exemplaren produziert wird, wird dank ihrer guten Übersichtlichkeit und der sehr guten Steigrate gerne in den Bergen geflogen. Optional konnte die D140 auch am Hauptfahrwerk mit Kufen für Schneebedeckte Lande- und Startbahnen ausgerüstet werden.

Dimensionen
Spannweite 10,27 m
Länge 7,92 m
Höhe 2,13 m
Flügeloberfläche 18,50 m ²
Motorisierung
Typ Lycoming o-360 A1A, o-360 A2A, IO-360 B2F6
Leistung 180 PS
Kabine
Anzahl der Sitzplätze 5
Masse
Leergewicht 610/660 Kg
Maximales Abfluggewicht 1200 Kg
Flugleistungen
Max. Sturzfluggeschwindiggkeit 290 km/h
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h
Reisegeschwindigkeit 230 km/h
Landegeschwindigkeit 115 km/h
kritische Geschwindigkeit 85 km/h
Steigrate 3,6/4,0 m/s - 4,0/4,5 m/s (Abeille)