Manufaktur

Produktionsstätte, deren handwerkliche Arbeitsprozesse die Fertigung eines gemeinsamen Endprodukts zum Ziel haben
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Die Manufaktur stellt die Übergangsform vom Handwerk zur Fabrik dar. Sie entstand während der Frühen Neuzeit. Manufakturen wurden von privaten Unternehmern und/oder vom Staat betrieben. Die Wirtschaftslehre des Merkantilismus forderte die Fürsten auf, Importe zu verringern und Exporte zu fördern. Zu diesem Zweck wurden z.B. Seiden- und Porzellanmanufakturen errichtet. Wenn die Manufakturprodukte keinen Absatz fanden, zwangen die Fürsten manchmal die Bürger, besonders die Juden, zum Kauf der Erzeugnisse, z.B: in Brandenburg. Wenn es an Arbeitskräften fehlte, wurden Waisenkinder oder Bettler zur Arbeit in den Manufakturen gezwungen. In Dresden z.B. wurde 1685 das Waisenhaus als Manufaktur (Spinnerei) errichtet. Heute verbindet sich mit dem Begriff der Manufaktur die Vorstellung von Qualität und Luxus (VW-Manufaktur).