Philipp Jacob Düringer

deutscher Theaterschauspieler, -regisseur, Dramaturg und Schriftsteller
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Philipp Jacob Düringer, auch Philipp Jakob Düringer, (23. Juli 1809 in Mannheim12. Mai 1870 in Coburg) war ein deutscher Theaterschauspieler, -regisseur, Dramaturg, Librettist und Schriftsteller.

Leben

Düringer, der auf Wunsch seiner Eltern zunächst Medizin in Heidelberg studierte, wandte sich rasch der Schauspielkunst zu. Er war in Mannheim (1826–1828), Freiburg, Frankfurt, Wien, Hamburg, München, Leipzig (1835–1843) und erneut in Mannheim (1843–1853) engagiert. Zuletzt arbeitete er in Berlin (1853–1870) als artistisch-technischer Direktor am Königlichen Schauspielhaus.

In erster Linie war Düringer als Schauspieler und Regisseur erfolgreich, doch betätigte er sich auch als Dichter und Schriftsteller. Zu seinen engsten Freunden gehörte der Komponist Albert Lortzing. Gemeinsam mit ihm schrieb Düringer mindestens ein Libretto, sowie für Lortzings Opern eine bis heute nicht genau zu bestimmende Anzahl von Liedern und Gedichten.

1829 heiratete er die Opernsängerin Caroline Lange. Zu seinen engsten Freunden gehörte der zur selben Freimaurer-Bruderschaft gehörende Komponist Albert Lortzing.[1]

Er starb am 12. Mai 1870 in Coburg.

Werke

  • Künstlerhauche. Eine Sammlung von Liedern und Gedichten, Mannheim 1834. Darin das Lied Des Mädchens Klage mit den Versen Den lieben langen Tag, hab ich nur Schmerz und Plag, siehe auch Liste geflügelter Worte/D, Nr. 90.
  • Der Erlkönig (Schauspiel), 1834.
  • Konradin (Schauspiel), 1835.
  • Sonst spielt ich mit Szepter, Krone und Stern (Lied zu Lortzings Oper „Zar und Zimmermann“), 1837. Siehe auch Liste geflügelter Worte/O, Nr. 12.
  • Hans Sachs, Libretto, gemeinsam mit Albert Lortzing und Philipp Reger, Leipzig 1840, 2. Fassung Mannheim 1845.
  • Philipp Jakob Düringer, Heinrich Ludwig Barthels (Hrsg.): Theater-Lexikon. Theoretisch-practisches Handbuch für Vorstände, Mitglieder und Freunde des deutschen Theaters. Leipzig, 1841. Digitalisat: [1]
  • Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar (Lied zu Lortzings Oper „Der Waffenschmied“), 1846. Siehe auch Liste geflügelter Worte/A, Nr. 120.
  • Der Araber (Drama), Musik von Vincenz Lachner, Mannheim 1847.
  • Lortzing, sein Leben und Wirken, Leipzig 1851. Digitalisat: [2]

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Philipp Jacob Düringer. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 215 (daten.digitale-sammlungen.de).
  • Egon von Komorzynski: Düringer, Philipp Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 210–212.
  • F. Walter: Archiv u. Bibliothek des Großherzogl. Hof- u. Nationaltheaters in Mannheim. Leipzig 1899. Bd. 1, S. 259, 330 f., 473.
  • C. Schäffer, C. Hartmann: Die kgl. Theater in Berlin. Berlin 1886. S. 39, 58, 150, 171, 207.
  • R. Genée: Hundert Jahre des königlichen Schauspiels in Berlin. Berlin 1886. S. 173.
  • Der Dichter des „Narciß“. In: Die Gartenlaube. Heft 8, 1879, S. 129 ff. (Volltext [Wikisource]).
  • Frankfurter Zeitung vom 4. Oktober 1900 (enthält einen wichtigen Brief Gustav Freytags an Düringer).

Einzelnachweise

  1. Otto Werner Förster: „Lortzing und Consorten“. Zum 200. Geburtstag von Albert Lortzing. In: kulturstiftung-leipzig.de. Abgerufen am 13. April 2015.