Städtisches Stadion an der Dantestraße

Fußballstadion in Deutschland
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Das Städtische Stadion an der Dantestraße (kurz: Dante-Stadion, eröffnet als Bezirkasstadion am Dantebad) ist derzeit das viertgrößte Sportstadion Münchens. Es liegt im Stadtteil Gern in unmittelbarer Nähe zum Westfriedhof.

Das Dante, wie es von den Münchnern oft genannt wird, verfügte früher über 32.000 Plätze, wovon heute noch 10.000 erhalten sind. Außerdem existieren eine 400-m-Aschenbahn und eine elektronische Anzeigetafel. Eine Besonderheit des Stadions ist die trapezförmige und daher einmalige Tribüne, in der sich auch eine Turnhalle und Waschräume befinden. Sie trägt straßenseitig die Aufschrift "Der Münchner Jugend". Eigentümer des Dante-Stadions ist die Stadt.

Geschichte

Planung und Eröffnung

Das Bezirksstadion am Dantebad wurde am 16. Dezember 1925 behördlich genehmigt, nachdem es bereits 1914 erste pläne für den Bau des Stadions gab. Es war hauptsächlich für den Breitensport und für Leichtathletikwettkämpfe geplant. Die ursprünglichen Baupläne sahenvor, dass das Stadion so groß werden sollte, wie die Stadien in Frankfurt und Köln. Nachdem einige Stadträte jedoch lieber mehrere kleinere Stadien, als ein Großes, haben wollten, einigte man sich auf 32.000 Plätze. Bis zum Bau des Olympiastadions, anlässlich der Olympischen Spiele 1972, war das Stadion als "Münchner Großstadion" gedacht.

Eröffnet wurde das Stadion am 2. Juni 1928 durch die Münchner Jugend, die ein Sportfest veranstaltete.


Nutzung während der NS-Zeit

Während der NS-Zeit wurde das Dante-Stadion vor allem für Aufmärsche der Hitlerjugend genutzt. Es war geplant, dass bis zu 50.000 HJ-Mitglieder an den Aufmärschen teilnehmen können. Für die Marschkolonnen wurde damals die Gegengerade durchbrochen. Allerdings zeigten sich die verantwortlichen wenig begeistert von der Nähe des Westfriedhofes, weil während den nationalsozialistischen Massenveranstaltungen das Läuten des Sterbeglöckleins zu hören war.

Aber auch Sportveranstaltungen, wie etwa 1037 der Leichtathletik-Länderkampf mit Frankreich, fanden weiterhin im Stadion statt. Während dieser Zeit nutzten auch die Fußballer des FC Bayern München das Spielfeld als Trainingsplatz.

Inbesitznahme durch die US-Armee

Nach dem Sturz des NS-Regimes durch die USA, nahm die US-Armee das Stadion von 1945 bis Oktober 1953 für Football- und Baseballspiele in Besitz. Die Army wich erst, als man ihr für 180.000 Mark ein Sportfeld an der Säbener Straße errichtete.

Zu dieser Zeit war das Stadion in einem maroden Zustand. Auf der Tribüne bestand Unfallgefahr. Aus diesem Grund wurde das Stadion im Jahr 1954 von der Stadt renoviert.

Fußball im Dante-Stadion

Von 1963 bis 1972 trug der FC Wacker München seine Heimspiele im Dante aus. Der Verein spielte in dieser Zeit zwei Spielzeiten, 1964/65 und 1970/71, in der [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Süd, der damals zweithöchsten Spielklasse. 1972 zog die Mannschaft an die Bezirkssportanlage Demleitner Straße um, die auf dem Gelände des früheren Wacker-Platzes errichtet wurde.

Von größerer Bedeutung ist die am 16. März 1957 ausgetragenen Partie zwischen Westdeutschland und den Niederlanden, war es doch das erste Frauenfußball-Spiel in München, nachdem der DFB Frauenfußball 1955 verboten hatte.

Die Olympischen Spiele

Als Trainingsstätte für die Olympischen Spiele 1972 wurde 1970 eine professionelle Leichtathletikanlage errichtet, die immernoch existiert. Die Wurfanlage befindet sich auf einem Nebenplatz und ist über die durchbrochene Gegengerade zu erreichen, da man den Rasen des Hauptplatzes nicht beschädigen wollte.

Aktuelles Geschehen

Bis 2006 trug der Verein Türk SV München seine Heimspiele im Dante aus und zog dann an die Bezirkssportanlage Krehlebogen um. Seitdem finden im Stadion nur noch gelegentlich Jugendfußball-Turniere und Sportfeste von Schulen statt. Das Stadion ist außerhalb von Veranstaltungen für jedermann geöffnet.

Obwohl das Stadion praktisch leer steht, gibt es von Seiten der Stadt keine Pläne, wie zum Beispiel beim Grünwalder-Stadion, es abreißen zu lassen.

Anfahrt

Das Stadion ist gut mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Straßenbahn-Linien 20 und 21, die Busse 164 und 165 sowie die U-Bahn-Linie U1 halten an der Haltestelle "Westfriedhof", wenige Gehminuten vom Stadion entfernt.