Karl Juljewitsch Dawidow

Karl Juljewitsch Dawidow (russisch Карл Юльевич Давидов, auch bekannt unter dem deutschen Namen Carl Davidoff;* 3. März / 15. März 1838 in Vorlage:Ort Lettlands/Kuldiga, Lettland; † 14. Februar / 26. Februar 1889 in Moskau) war ein russischer Komponist, Dirigent, Cellist und Musikpädagoge.

Leben

Seine Studien führten ihn nach Moskau und Petersburg, wo er das Studienfach Cello belegte; später ging er nach Leipzig, wo er sich im Fach Komposition ausbilden ließ. Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1859 wurde er als Solocellist Mitglied des Leipziger Gewandhauses. Gleichzeitig bekleidete er die Position des Lehrers für Cello am Konservatorium Leipzig. Anfang der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts kehrte er nach Russland zurück. In den Jahren 1862 bis 1882 hatte er die Stellung des Solocellisten am Orchester in Petersburg inne und übernahm eine Professur am dortigen Konservatorium. In der Zeit von 1876 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1887 war er als Direktor des Petersburger Konservatoriums tätig. In den Augen seiner Zeitgenossen wurde er vor allem als Cellist und Direktor des Konservatoriums geschätzt. Seine Werke waren dagegen weniger verbreitet.

Sein kompositorisches Schaffen umfasst Instrumentalkonzerte v.a. für Cello, Balladen, Lieder, aber auch Werke für Streicher und Klavier. Dawidow begann sogar eine Oper zu komponieren, die er aber aufgrund Zeitmangels unvollendet hinterließ. Das Libretto übergab er Tschaikowski, der es für seine Oper "Mazeppa" verwendete. Darüber hinaus verfasste er eine Violoncello-Schule. Sein bekanntestes Werk war das Salonstück "Am Springbrunnen".

Werke

• Violoncellokonzert Nr.1 h-moll (1859)
• Violoncellokonzert Nr.2 a-moll op.14 (1863)
• Fantasie über russische Volkslieder für Violoncello und Orchester op.7
• Violoncellokonzert Nr.3 D-Dur op.18 (1868)
• Allegro de Concert a-moll für Violoncello und Orchester op.11 (1860)
• Ballade g-moll für Violoncello und Orchester op.25 (1875)
• Violoncellokonzert Nr.4 e-moll op.31 (1878)
• "Am Springbrunnen" für Violoncello und Klavier op.20/2
• zahlreiche Salonstücke für Violoncello
• Streichsextett op.35
• "Poltawa", Oper nach Puschkin (begonnen 1876, unvollendet)