LIMESKASTELL | |
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Name: | Kastell Zugmantel |
Alternativname: | |
ORL: | 8 |
Limesabschnitt: | Obergermanischer Limes<br\> westliche Taunusstrecke |
Datierung (Belegung): | um 90 <br\> bis um 260 |
Typ: | a)-c) Numeruskastell<br\> d) Kohortenkastell |
Einheit: | a)-c) Numerus Treverorum<br\> d) Cohors I Treverorum equitata |
Größe: | a) 0,7 ha<br\> b) 1,1 ha<br\> c) 1,7 ha<br\> d) 2,1 ha |
Bauweise: | a)-b) Holz<br\> c)-d) Stein |
Erhaltungszustand: | deutliche Geländespuren<br\> rekonstruierter Wachtturm nördlich des Kastells |
Ort: | Taunusstein-Orlen |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | etwa 460 m ü. NN |
Vorhergehend: | W: ORL 7 Kastell Kemel |
Anschließend: | O: ORL 9 Kastell Alteburg |
Das Kastell Zugmantel war ein römisches Kohortenkastell am Obergermanischen Limes. Seine Überreste und ein rekonstruierter Wachturm befinden sich in der Nähe der heutigen Ortschaft Taunusstein-Orlen unmittelbar an der Stelle, wo die Hühnerstraße, die heutige Bundesstraße 417, den Limes kreuzt.
Kastell
Auf dem gesamten Gelände des Kastells befindet sich heute ein ausgewachsener Fichtenwald, wodurch die Innenbebauung nicht mehr zu erkennen ist. Vom eigentlichen Kastell ist die Umwehrung noch als Erdwall oder Böschung zu sehen. Der Pfahlgraben des Limes ist ist gut erhalten und in unmittelbarer Nähe des rekonstruierten Wachturms wiederhergestellt. Zwischen Wachturm und Kastell findet man die Überreste eines kleinen Amphitheaters.
Die Hühnerstraße war schon zur Römerzeit eine wichtige Verbindung zwischen dem Limburger Becken und dem Rheingau mit Aquae Mattiacorum, dem heutigen Wiesbaden. Zur Sicherung des Limes-Durchgangs der Hühnerstraße war eine militärische Überwachung notwendig. Wegen der strategisch wichtigen Lage gehörte das Kastell Zugmantel zu den ältesten römischen Wehrbauten im Taunus. Das erste Numeruskastell aus Holz entstand hier um das Jahr 90 n. Chr. und wurde unter Kaiser Hadrian um 120 n. Chr. erweitert. Besatzung war eine treverische Hilfstruppe (numerus Treverorum) von etwa 200 Mann. Mitte des 2. Jahrhunderts entstand ein größeres Steinkastell. Unter Caracalla wurde der Numerus zur Cohors I Treverorum equitata („1. teilberittene Kohorte der Treverer“ mit einer Stärke von etwa 500 Mann) vergrößert. Das Kastell wurde 223 n. Chr. (oder etwas früher, da eine Inschrift Caracalla nennt) nochmals erweitert.
Aufgrund der Bedrohung durch die Alemannen wurde der Limes und damit auch das Kastell um 260 n. Chr. aufgegeben. Im 18. Jahrhundert wurden die Reste des Kastells beim Ausbau der Hühnerstraße als Steinbruch verwendet.
Galerie
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Rekonstruierter Wachturm am Limes Zustand vor der 2004/2005 erfolgten Restaurierung.
Literatur
- Dietwulf Baatz: Zugmantel. In: Die Römer in Hessen. Hamburg: Nikol, 2002. ISBN 3-933203-58-9
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Berlin: Gebr. Mann, 2000. ISBN 3-7861-2347-0
- Margot Klee: Der Limes zwischen Rhein und Main. Stuttgart: Theiss, 1989. ISBN 3-8062-0276-1
Weblinks
- Kastell Zugmantel auf der Seite der Deutschen Limeskommission
- Kastell Zugmantel auf der Seite der Deutschen Limes-Straße
- Kastell Zugmantel auf der privaten Projektseite taunus-wetterau-limes.de
- Kastell Zugmantel bei der Online-Version des Military Miniatures Magazin