Thomas Antonii von Siena

italienischer Ordensgeistlicher und Beichtvater von Katharina von Siena
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Thomas Antonii von Siena (OP) (* 1350 in Siena; † 1434 in Venedig) war ein italienischer Ordensgeistlicher und Beichtvater von Katharina von Siena.

Antonio Nacci (genannt "Caffarini"), Autor Legenda Minor der Katharina von Siena, Darstellung von Francesco Vanni 1596.

Biografie

Sein weltlicher Familienname war Nacci.[1] Er trat etwa 1364 in der Predigerorden ein. 1274 wurde er  Magister logicae. Er war Mitglied der Gemeinschaft in Siena, wo er 1387 und 1388 zum Prior gewählt wurde.

1394 wurde er in das Convento di San Domenico di Castello in Venedig berufen, wo er bei der Gründung einem Konvent von Corpus Domini einem Konvent von venezianischen Orden der Mantellaten[A 1] assistierte.[2]

Die Dominikaner errichteten 1228 eine eigene Ordensprovinz Graecia, woraus man schließen darf, daß zumindest einige Jahre vorher bereits einzelne Ordensniederlassungen im griechischen Raum bestanden. Graecia umfasste die Sterea Hellas, die Peloponnes und Kreta, wie eine Konventsstatistik des Jahres 1306 zeigt: XII . Provincia Graeciae In ea erant anno MCCCIII hi conventus. 1397 wurde Thomas Antonii von Siena Provinzial der Ordensprovinz Graecia.[3]

Dominikanische Laiengemeinschaften

Im 15. Jahrhundert breiteten sich dominikanische Drittordensgemeinschaften im Zuge der Observanzbewegung aus. „Die Regel des angeblich vergessenen und 1405 päpstlich approbierten dritten Ordens war von Thomas Antonii von Siena unter Berufung auf Munio von Zamora zusammengestellt worden und ist […] ab dem 15. Jahrhundert nachweisbar […] Viele Frauengemeinschaften nahmen zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert die Drittordensregel an“[4], deren Text mit dem Worten „Incipit Regula Fratrum, et Sororum de Penitentia Beati Dominici“ („Es beginnt die Regel der Brüder und Schwestern des Ordens von der Buße des heiligen Dominicus“) anfängt.

 
Die Fresken aus dem 16. Jahrhundert in der Kapelle La cappella di Santa Caterina in der Basilica di San Domenico (Siena) stammen von Sodoma und Francesco Vanni. An der rechten Wand sehen wir die Befreiung einer Besessenheit der Heiligen Katharina von Vanni (1596, Öl auf Gips), von der auch die Gemälde des Kapellenbogens (Öl auf Gips, nicht Fresko) abgebildet sind Raimund von Capua und Antonio Nacci (genannt "Caffarini"), Autoren der Legenda Maior bzw. der Legenda Minor des Heiligen.
 
Close up aus Santa che libera un'ossessa von Francesco Vanni: 1596, Öl auf Gips Raimund von Capua und Antonio Nacci (genannt "Caffarini"), Autoren der Legenda Maior bzw. der Legenda Minor der Katharina von Siena.

Veröffentlichungen

Anmerkungen

  1. Seit 1305 hatte der Predigerorden auch einen weiblichen Zweig, die Mantellaten

Einzelnachweise

  1. Christian Gottlieb Joecher, Gelehrten Lexiko, 1784, S. 934
  2. Gerald Parsons, The Cult of Saint Catherine of Siena: A Study in Civil Religion By S. 16
  3. herausgegeben von Rolf Schönberger, Andrés Quero Sánchez, Brigitte Berges, Lu Jiang, Repertorium edierter Texte des Mittelalters aus dem Bereich der Philosophie ujnd angrenzender Gebiete, S. 3670, 2012; Johannes Jorgensen, Saint Catherine of Siena, S. 420[1]; Tommaso Caffarini, died in 1434, but the work was taken up, though in other shape, by Savonarola, between Francis of Assisi and whom Catherine forms the connecting link. [2]
  4. Vgl. K.-B. Springer: Predigt in der Welt. Über die Geschichte der dominikanischen Laien. In: kontakt. Freundesgabe der Dominikaner der Provinz Teutonia 2014, 17–20, 19.