Astrid Lindgren veröffentlichte viele Kurzgeschichten in Sammelwerken, wie Im Wald sind keine Räuber, Sammelaugust und andere Kinder oder Klingt meine Linde. Hinzu kommen Erzählungen, wie Der Drache mit den roten Augen, Allerliebste Schwester oder Nils Karlsson-Däumling, die als Bilderbuch herausgebracht wurden. Weitere Kurzgeschichten sind ausschließlich in Zeitungen, Zeitschriften oder Anthologien anderer Autoren erschienen sind. Ein paar dieser Werke, wie Mamas kleine Nicka (Mammas lilla Nickon) oder Heiligabend in Lilltorpet (Julafton i Lilltorpet) wurden ins Deutsche übersetzt. Andere, wie Maja bekommt einen Verlobten (Maja får en fästman) wurden teilweise übersetzt und ausführlich in Astrid Lindgen Biografien behandelt. Weitere, wie Anders wurden nicht übersetzt und es sind wenige Informationen über diese Werke in deutscher Sprache verfügbar.
Kurzgeschichten aus Zeitschriften und Zeitungen
Maja bekommt einen Verlobten (Maja får en fästman)
Maja bekommt einen Verlobten (Maja får en fästman) ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Jerker ist fünf Jahre alt. Er liebt Maja, die Dienstmagd seiner Mutter, denn diese ist immer für ihn da. Eines Tages hört er, wie seine Mutter mit sich anderen feinen Damen über Maja unterhält. Die Frauen meinen, dass Maja häßlich und tollpatschig ist. Deshalb wird sie nie einen Verlobten finden, glauben die Damen. Jerker ist entsetzt, denn er findet Maja wunderschön. Er sorgt sich um Maja und darum, dass sie traurig sein könnte, dass sie keinen Verlobten hat. Er weiß zwar nicht, was ein Verlobter ist, aber er beschließt selbigen für Maja zu besorgen. Das wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk, findet er. Jedoch kann er niemanden fragen wo er einen Verlobten bekommt. Seine Mutter hat in der Vergangenheit oft gelacht, wenn er ihr Fragen gestellt hat. Maja könnte traurig werden, wenn er sie auf ihren nicht vorhandenen Verlobten anspricht. Jerker denkt nach. Er hat noch fünf Cent. Damit kann er sich sicher einen Verlobten kaufen. Er geht zum nächsten Geschäft und fragt dort nach, ob er dort für fünf Cent einen Verlobten kaufen kann. Zu Jerkers Verwunderung lacht der Kaufmann ihn nicht aus, was Erwachsene sonst häufig tun, wenn Kinder Fragen stellen. Der Kaufmann fragt Jerker warum dieser einen Verlobten kaufen will und Jerker berichtet diesem von der Situation. Da erklärt der Kaufmann, dass Jerkers fünf Cent für einen Verlobten reichen würden. Er würde am Heiligabend um 10.00 Uhr kommen und Maja einen Verlobten bringen. Jerker sagt, dass er dann schon schläft, aber der Kaufmann erklärt ihm, dass er es vorher nicht schafft. Jerker willigt ein. Überglücklich geht er nach Hause, denn bald wird auch Maja einen Verlobten haben, so wie alle anderen Mädchen auch.
Hintergrund
Maja bekommt einen Verlobten wurde 1937 erstmals in der Zeitschrift Landsbygdens jul veröffentlicht. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng. Auf Deutsch ist die Geschichte 2017 in der Astrid Lindgern Biografie Astrid Lindgren. Ihr Leben von Jens Andersen erschienen. Es wurden dabei einige Abschnitte wortwörtlich übersetzt andere wurden zusammengefasst.
Rezeption
Jens Andersen, nennt Maja bekommt einen Verlobten eine der oft „übersehenen Perlen“ unter Astrid Lindgrens frühen Werken. „In der entwaffnenden Erzählung“ würden „die diametralen Vorstellungswelten von Kindern und Erwachsenen aufeinander“ prallen fänden jedoch trotzdem zueinander. Die Geschichte sei „das erste Beispiel dafür, wie sich Astrid Lindgren in ein kindliches Gemüt“ hineindenke „ und die Wirklichkeit mit der Logik eines Kindes“ interpretiere.[1]
Anders
Anders ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Die Ferien sind vorbei und die Schule geht bald wieder los. Anders macht sich Sorgen, denn sie bekommen eine neue Lehrerin. Mit seiner Lehrerin kam er nie gut klar. Er konnte sich nie die Dinge merken, die sie von ihm wissen wollte. Außerdem verunsicherte er die Lehrerin mit Fragen. So fragte er eines Tages zum Beispiel ob auch Engel Zahnschmerzen bekommen. Manchmal schlief er im Unterricht ein, oder lachte plötzlich laut auf, als er an etwas lustiges dachte. Daher geht Anders mit missmutigen Gedanken zur Schule.
In der Schule macht sich die 24 jährige, neue Lehrerin derweil Gedanken über ihren erste Stelle als Lehrerin. Sie hat viel negatives von den Menschen und Schülern im Dorf gehört. Inbesondere Anders sei ein schwieriges Kind und müsse intensiv betreut werden. Doch als die sechzehn Kinder vor der Lehrerin sitzen erkennt sie, dass sie die Kinder lieben wird.
Anders ist begeistert von der neuen Lehrerin, die lächelnd vor der Klasse sitzt. Allerdings hat er auch Angst, denn er weiß, dass Erwachsene, insbesondere Lehrer sich häufig über ihn ärgern, auch wenn er nicht weiß warum. Er möchte nicht, dass die neue Lehrerin böse auf ihn wird. Als die Lehrerin ihn fragt, wie Jesus Eltern heißen antwortet er „Jocke und Majken“. Erst an dem Kichern seiner Mitschüler erkennt er, dass er etwas Verrücktes gesagt hat. Dann unterichtet die Lehrerin Naturwissenschaften. Am Ende der Unterrichtsstunde sollen die Schüler einen Aufsatz über den gelernten Unterrichtsstoff schreiben. Die Lehrin beobachtet Anders. Sie glaubt, dass dieser es schwer hat. Die Lehrerin lernt ihre Schüler immer besser kennen und hilft ihnen sich gut weiterzuentwickeln.
Eines Tages sitzt die Lehrerin mit blassen Gesicht vor der Klasse. Sie wirkt traurig und verzweifelt. Die Kinder erfahren nur, dass sie einen Brief mit schwarzen Rändern erhalten hat. Sie verstehen nicht, warum der Unterricht plötzlich nicht mehr so lustig ist, wie zuvor. Für Anders ist es ganz schlimm. Er taucht in seine eigene Fantasiewelt ab und nimmt nichts mehr von dem Unterricht mit.
Die Lehrerin fühlt sich schlecht, sie weiß, dass sie die Kinder vernachlässigt. Jedoch kann sie nur an ihren eigenen Kummer denken.
Da klopft es eines Tages an der Haustür der Lehrerin. Vor der Tür liegt ein Blumenstrauß mit einem lieben Brief von Anders. Der Brief macht der Lehrerin wieder Mut. Sie erkennt, dass die Schüler sie brauchen und ist zutiefst gerührt. Sie beschließt ihre Trauer in den Griff zu bekommen und für die Kinder da zu sein. Endlich lächelt sie wieder. Der Brief hat ihr neuen Lebensmut gebracht.
Hintergrund
Anders wurde 1940 erstmals in der Zeitschrift Landsbygdens jul veröffentlicht. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng.
Kampen om Fredrik
Kampen om Fredrik (Der Kampf um Fredrik) ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Juttan erklärt der zukünftigen Braut wie sie um deren zukünftigen Ehemann Frederik kämpfen muss, damit er diese nicht frühzeitig verlässt. Sie hat dabei jedoch einige merkwürdige Einfälle!
Hintergrund
Kampen om Fredrik wurde am 13. November 1947 erstmals in der Zeitschrift Damernas Värld veröffentlicht. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng.
Dialog på Bröllopsdagen
Dialog på Bröllopsdagen (Dialog am Hochzeitstag) ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Am 14. Mai 1947 lernt Mats seine zukünftige Partnerin kennen, als er auf den Weg zur Apotheke ist. Diese spricht ihn auf der Straße an, denn sie hat sich mit ihrer Freundin, darüber unterhalten, welche Eigenschaften Frauen haben müssen, damit Männer sie heiraten. Die beiden wollen auch eine Antwort von einem Mann darüber haben und fragen Mats. Mats findet die ihm noch unbekannte Frau süß und fragt sie, ob sie einen Spaziergang durch Djurgården machen können. Er erklärt außerdem, dass seine Zukünftige ihr ähnlich sein soll. Die beiden erleben einen wunderschönen Frühling zusammen und verloben sich. An ihrem Hochzeitstag erinnern sie sich an diese Zeit. Mats Ehefrau berichtet Mats jedoch über ein Erlebnis, dass sie glaubt mit ihm erlebt zu haben. Jedoch war es eigentlich Ludde. Mats wird eifersüchtig. Er fragt seine Ehefrau, was sie denn sagen würde er habe sie im Södertälje-Tunnel geküsst, aber es wäre eigentlich Anna-Lisa. Nun wird Mats Zukünftige eifersüchtig. Die beiden streiten sich. Am Ende entschuldigen sie sich beieinander und versichern sich, dass sie nur einander lieben.
Hintergrund
Dialog på Bröllopsdagen wurde 1948 erstmals in Ausgabe 39 der Zeitschrift Damernas Värld veröffentlicht. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng.
Mitt fiasko som fru
Mitt fiasko som fru (Mein Versagen als Frau) ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Es handelt sich um ein Antwortschreiben auf einen Artikel in der Wochenzeitung Idun. Zu dieser Zeit war es üblich, dass Männer auf der Arbeit weiße Hemden anzogen. Diese sollten steife Kragen und Manschetten haben. Dafür wurden die Hemden oft in Reinigungsfirmen mit Spezialmaschinen glatt gedrückt. Dadurch brachen die Knöpfe ab. Für das Ersetzen der Knöpfe wurden in der Regel die Frauen verantwortlich gemacht.[2]
Eine Frau erklärt, dass sich ihr Versagen als Ehefrau, immer Morgens zeigt, wenn ihr Ehemann ein Herrenhemd anziehen möchte. Sie beschreibt wie er vor einem großen Hemdenstapel steht und jedes Hemd anschaut. Die Hemden sind in einer Reinigung gewesen, aber bei jedem Hemd stimmt etwas nicht. Mal fehlen Knöpfe, mal sind Knöpfe nur noch halb vorhanden, mal ist der Kragen des Hemdes eingelaufen. Nach dem Inspizieren der Hemden lässt der Mann jedes einzelne Hemd auf den Boden fallen. Die Frau fühlt sich immer schlechter. Sie hat die Hemden nicht gewaschen, fühlt sich aber persönlich für alle Hemden verantwortlich. Dann passiert ein Wunder. Der Mann findet ein nützliches Hemd und verlässt das Haus. Die Frau sieht sich im Zimmer um. Es sieht aus wie in einem Schlachtfeld mit den vielen weißen Hemden auf dem Boden. Dann zieht die Frau sich an. Sie sieht, dass auch an ihrer Bluse Knöpfe fehlen. Sehr ruhig, sehr weiblich und unterwürfig, sitzt sie in einer Ecke und näht die Knöpfe ein, wobei sie tief über ihr Versagen als Frau nachdenkt.
Hintergrund
Mitt fiasko som fru wurde 1949 erstmals in Ausgabe 49 der Wochenzeitung Idun veröffentlicht. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng.
Kurzgeschichten aus Anthologien anderer Autoren
Mamas kleine Nicka (Mammas lilla Nickon)
Handlung
Die 19-jährige Nicka hat das Glück gleich zwei Verehrer zu haben: Karl-Henrik und Olov, die beide während des Ausbruchs des Ersten Krieges als Soldaten arbeiten müssen. Karl-Henrik ist ein bildschöner junger Mann, der sich gut mit der Literaturgeschichte auskennt. Nicka ist sofort von ihm begeistert. Nickas erster Eindruck von Olov ist jedoch weniger gut. Sie findet ihn häßlich. Auch die Geschäftsthemen, über die Olov mit ihrem Vater redet, interessieren Nicka überhaupt nicht. Nickas Mutter zieht ebenfalls Karl-Henrik vor. Nickas Vater hingegen glaubt, dass Olov wenn er nach seinem Vater schlägt, ein richtig guter Geschäftsmann wird.
Nickas Mutter rät Nicka den Mann zu wählen, den sie wirklich liebt. Sie selbst hatte sich der Wahl ihrer Eltern gebeugt, den reichen Jonas Svednerg geheiratet und dafür den Mann, den sie wirklich liebte verlassen. Eine Entscheidung, die sie noch immer bereut. Jedoch ahnt ihr Ehemann nichts davon.
In den nächsten Tagen verbringt Nicka viel Zeit mit Karl-Henrik. Unterdessen hat Olov eine Ausgangssperre bekommen, weil er gegenüber einem Feldwirbel aufmüpfig war. Anfangs ist Nicka froh die Zeit alleine mit Karl-Henrik verbringen zu können. Sie stellt jedoch schnell fest, dass Karl-Henrik sich gerne selbst reden hört und auf ihre Gefühle gar nicht eingeht. Daher ist Nicka froh Olov wiederzusehen. Nach dem ersten Kuss zwischen Karl-Henrik und Nicka, kommt Nicka zu der Erkenntniss, dass Karl-Henrik nicht fähig dazu ist jemand anderen zu lieben als sich selbst. Sie erklärt Karl-Henrik, dass sie kein Paar werden könnten, da sie ihn nicht lieben würde.
Nicka ist enttäuscht, dass sich nicht alles so entwickelt hat wie sie wollte. Sie lässt ihre Wut an Olov raus und ist gemein zu ihm. Plötzlich zieht Olov sie an sich und küsst sie. Dann jedoch stoppt er und sagt er muss gehen. Nicka möchte jedoch nicht, dass Olov aufhört. Sie erkennt, dass sie sich in ihn verliebt hat. Die beiden verloben sich. Als Nicka ihrer Mutter von der Verlobung mit Olov berichtet ist diese entsetzt. Sie erklärt Nicka, dass sie dieser doch gesagt habe sie solle ihrem Herzen folgen, worauf Nicka antwortet genau das habe sie getan.
Hintergrund
Die Geschichte spielt im Sommer 1914, kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Mamas kleine Nicka wurde 1955 erstmals in der Anthologie Rosen från bilen: noveller för ungdom von Lindgrens Freundin Elsa Olenius veröffentlicht. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng. Auf Deutsch ist die Geschichte 1981 in dem Buch Dtv junior Lesebuch: neue Geschichten, Gedichte und Bilder für Kleine und Grosse zum Lachen und zum Nachdenken von Maria Friedrich (Hg.) erschienen.
Brevet
Brevet (Der Brief) ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Lena Björkman lebt mit ihrem Ehemann Erik und ihren beiden Kindern in der Parkgatan 20 in Stockholm. Eines Tages erhält sie einen Liebesbrief, in dem ein Mann namens Bert von seiner Liebe und Zuneigung ihr gegenüber schreibt. Schnell stellt sie fest, dass der Brief eigentlich an eine andere Lena, zwei Häuser weiter, gerichtet ist. Lena zeigt ihrem Mann den Brief und erklärt diesem, dass dieser leider nicht für sie ist. Als Erik fragt, warum Lena leider gesagt hat, erklärt diese, dass sie ein wenig eifersüchtig ist, wegen der Liebe, die der Mann gegenüber seiner Angebeteten empfindet. Erik liest den Brief erneut und beschließt ihn an die Empfängerin zu übergeben. Auf dem Weg zu der Empfängerin stellt sich Erik diese vor. Wenn sie einen solchen Liebesbrief erhält, muss sie eine begehrenswerte Traumfrau sein. Erik liebt seine Ehefrau und hält sie für eine tolle Mutter. Allerdings weiß er auch nicht, ob er jeden Tag wirklich noch eine große Leidenschaft empfindet. Er beneidet Bert für dessen Gefühle, das Abenteuer und die Aufregung. Als er die vermeindliche Traumfrau jedoch kennenlernt ist er zutiefst enttäuscht. Sie hat ein hübsches, aber vollkommen ausdrucksloses Puppengesicht. Sie tut den Briefeschreiber als Idioten ab. Erik wird nachdenklich. Wegen dieser Frau hat er seine eigene Beziehung und all das was er hat, plötzlich nicht mehr wertgeschätzt. Er schämt sich. Auf einmal verspürt er ein großes Verlangen nach seiner Ehefrau und macht sich auf den Weg zu ihr. Als er zu Hause ankommt küsst er Lena. Er erklärt, dass er ein Dummkopf ist und der glücklichste echte Mann in Nordeuropa. Lena meint, dass es keinen Zweifel daran gebe, vorallem daran, dass er ein Dummkopf ist und lächelt zufrieden.
Hintergrund
Brevet wurde in den 1940er Jahren geschrieben. 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng. Es ist nicht klar, ob die Geschichte bereits davor veröffentlicht wurde.
Bibban
Unter dem Titel Bibban erzählt Astrid Lindgren eine Geschichte in Form von vier fiktiver Briefe: Om Epiktetos och vårhatten (Über Epiktet und den Frühlingshut), Om platser (Über Orte), Om övertid (Über Überstunden) und Om Bertil och fosterlandet (Über Bertil und das Vaterland).
Handlung
Bibban geht zur Arbeit, dabei macht sie sich Gedanken über den neusten Frühlingshut. Sie wünscht sich eigentlich auch einen solchen Hut, lenkt sich aber mit Gedanken über den griechischen Philosophen Epiktet ab. Im Büro kommt die ehemalige Mitarbeiterin Sonja zu Besuch. Diese hat jetzt einen gut bezahlten neuen Job und trägt einen wunderschönen Hut. Bibban muss lange über Epiktet nachdenken, um Sonjas schönen Hut zu vergessen. (Om Epiktetos och vårhatten)
Bibban arbeitet zusammen mit Kaja, Britta und Vivi in einer Anwaltskanzlei. Sie berichtet von ihren letzten beiden Jobs. In einem Call Center rief sie ihren Chef an und tat so als wäre sie eine unzufriedene Kundin. Der Chef wusste nicht, wie er mit der vermeintlichen Kundin umgehensollte und rief Bibban zu Hilfe. Als er jedoch erfuhr, dass Bibban für den Anruf verantwortlich war feuerte er sie. Sie bekam einen neuen Job als Sekretärin. Dort fabrizierte mit der Schreibmaschine einen Buchstabensalat und verließ diesen Job freiwillig ohne ein weiteres Wort (Om platser).
Bibban macht in ihrem Büro ziemlich viele Überstunden. Hinzu kommt, dass ihr Chef über seine unglückliche Ehe berichtet. Er macht anzügliche Bemerkungen und möchte sie später zum Essen einladen. Doch Bibban hat sich in Bertil verliebt, einen Bauingenieur. Sie weiß, dass auch Bertil sie sehr gerne hat und träumt davon ihn später zu heiraten. Sie lehnt das Angebot ihres Chefs ab. (Om övertid)
Bertil und Bibban verbringen eine wunderschöne Zeit miteinander. Dann wird Bertil zum Kriegsdienst berufen. Die beiden verabschieden sich unter Tränen. Bibban ist stolz darüber, dass Bertil ihr Land verteidigt. In ihrem Büro fühlt sie sich schon fast als Heldin, da ihr Freund ihrem Land dient. Doch dann erhält sie einen Brief von ihm. Seine Arbeit besteht darin, die Urlaubsanträge zu bearbeiten. Bibban ist enttäuscht, dass Bertil Schlüsselposition in der Landesverteidigung einnimmt. Sie möchte, dass er sofort nach Hause geschickt wird. (Om Bertil och fosterlandet)
Hintergrund
Die Briefe von Bibban wurde in den 1940er Jahren geschrieben. 2014 erschienen sie in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng. Es ist unklar, ob die Briefe bereits davor veröffentlicht wurden. Die Briefe Om platser und Om övertid basieren auf Lindgrens eigener Erfahrung als Büroangestellte.[2]
Rezeption
Lena Törnquist findet, dass Om Epiktetos och vårhatten zeigt, dass es auch in Schweden nicht lange her ist, dass Frauen zumeist Kopfbedeckungen trugen. Ein Frühlungshut sei damals ein Muss gewesen. Daran sollte sich erinnert werden, wenn über die Gebräuche von Kulturen gesprochen werden, wie dem Hijab muslimischer Frauen. Zu den schwedischen Trachten gehörte bei verheirateten Frauen früher stets eine Kopfbedeckung. Der Frühlingshut könne als Überbleibsel davon gesehen werden.[2]
Fröken Palmkvist får semester
Fröken Palmkvist får semester (Miss Palmkvist bekommt Urlaub) ist eine Geschichte von Astrid Lindgren.
Handlung
Die 36 Jahre alte Frau Palmkvist ist froh endlich mal aus ihrem Büro herauszukommen und Urlaub zu bekommen. Im Urlaub lernt sie den Ingenieur Vikner kennen, der ihrem Essentisch zuteilt wird. Dieser ist fast so alt wie sie und noch Junggeselle. Frau Palmkvist verliebt sich in den sympathischen Mann. Eines Tages taucht Frau Zetterström auf. Sie ist nicht einmal 23 Jahre alt. Sie versteht sich sofort gut mit dem Ingenieur und verbringt viel Zeit mit ihm. Die beiden verloben sich. Frau Palmkvist hört mit wie Frau Zetterström den Ingenieur sagt, dass sie erst den Eindruck hatte, dass dieser an Frau Palmkvist interessiert sei. Darauf antwortet dieser, dass er niemals an dieser manischen alten Frau interessiert gewesen ist. Frau Palmkvist laufen die Tränen über die Wangen. Es war doch nicht so lange her, dass sie noch als junges Mädchen mit ihren Eltern einen Spaziergang machte. Sie fühlt sich jetzt nicht viel älter. Dennoch muss sie feststellen, dass ihr Wert auf dem Heiratsmarkt gleich Null ist. Sie beschließt ihren letzten Urlaubstag zu Hause zu verbringen und Abends ins Kino zu gehen. Außerdem denkt sie, dass sie sich in dieser Zeit glücklich schätzen kann einen Arbeitsplatz zu haben.
Hintergrund
Fröken Palmkvist får semester wurde in den 1940er Jahren geschrieben. Lindgren wollte die Geschichte an das Magazin Folket i Bild verkaufen, bekam aber eine Ablehnung vom Herausgeber Ivar Öhman. Als Lindgren später erneut ihr eigenes Skript las, fand sie, dass Öhrman mit seiner Ablehnung der Geschichte Recht hatte.[2] 2014 erschien die Geschichte in dem Buch Före grupp 8 – mycket före. Kåserier och noveller för vuxna, herausgegeben von Lena Törnqvist und Gallie Eng.
Ein Weihnachten in Småland vor langer Zeit
Astrid Lindgren berichtet über ein Weihnachtserlebnis aus ihrer Kindheit im Jahr 1913.
Kurzgeschichten aus Bilderbüchern und Astrid Lindgrens Sammelwerken
- Allerliebste Schwester: Barbro hat eine geheime Zwillingsschwester, die in einem Land unter den Rosenbüschen im Garten lebt.
- Als Adam Engelbrecht so richtig wütend wurde: Der Stier Adam Engelbrecht wird eines Tages sehr wütend und scheucht die Menschen auf. Nur ein kleiner Junge kann ihn bremsen.
- Als der Bäckhultbauer in die Stadt fuhr: Als der Bäckhultbauer in die Stadt fährt verliert er ein kleines Kälbchen. Johan findet dieses und ist überglücklich, denn die Kuh seiner Familie ist kürzlich verstorben.
- Der Drache mit den roten Augen: Ein Mädchen findet einen Drachen im Schweinestall und erinnert sich als Erwachsene an dieses Erlebnis zurück.
- Die Elfe mit dem Taschentuch: Lena bekommt ein wunderschönes Taschentuch geschenkt, dass sie am Abend einer Elfe schenkt.
- Etwas Lebendiges für den lahmen Peter: Peter hat ein lahmes Bein. Seine beiden Freundinnen Annastina und Stummelchen wollen ihm zu Weihnachten unbedingt ein Katzenjunges schenken.
- Goldi Evas Mutter liegt im Krankenhaus. Daher lebt Eva bei ihrer Tante und deren Tochter. Diese behandeln Eva schlecht. So bleibt Eva nur ihre Puppe Goldi.
- Große Schwester, kleiner Bruder Eine große Schwester möchte ihrem Bruder eine Geschichte erzählen. Dieser will aber überhaupt nicht zuhören und erzählt seine eigene Version der Geschichte.
- Gute Nacht, Herr Landstreicher! Drei Geschwister lassen eines Tages einen Landstreicher in ihr Haus.
- Im Land der Dämmerung Göran liegt krank im Bett. Da kommt eines Abends Herr Lilienstengel und nimmt ihn mit ins Land der Dämmerung.
- Im Wald sind keine Räuber Peter besucht die Puppe Mimmi in deren Puppenhaus und hilft dieser ihre Perlenkette vor den Räuber zu schützen.
- Junker Nils von Eka Nils liegt krank in seinem Bett, dann findet er sich plötzlich in einer Ritterburg wieder. Er ist Junker Nils von Eka und soll den König befreien.
- Klingt meine Linde Als Malins Eltern sterben kommt sie in ein trostloses Armenhaus.
- Kuckuck Lustig Gunnar und Gunilla haben eine ganz besondere Kuckucksuhr.
- Märit Als Jonas Petter eines Tages nett zu Märit ist, verliebt sich Märit in diesen, was diesen eher nervt. Dann droht ein Unglück und Jonas Petter droht von einem Stein erschlagen werden.
- Nein, ich will noch nicht ins Bett! Lasse will noch nicht schlafen gehen. Da lässt ihn seine Nachbarin durch ihre Zauberbille sehen und zeigt ihm, wie die Tiere schlafen gehen.
- Nils Karlsson-Däumling: Bertil freundet sich mit Nils Karlsson-Däumling an. Dieser ist winzig klein und lebt in einem kleinen Mauseloch unter Bertils Bett.
- Pelle zieht aus: Pelles Vater beschuldigt Pelle seinen Füller gestolen zu haben, was dieser aber nicht getan hat. Pelle fühlt sich ungerecht behandelt und möchte ins Gartenhäuschen ziehen.
- Peter und Petra Die kleinen Zwergenkinder Peter und Petra möchten in die Schule gehen.
- Polly hilft der Großmutter: Als Pollys Großmutter sich verletzt, übernimmt Polly deren Aufgaben.
- Die Prinzessin, die nicht spielen wollte: Eine Prinzessin hat ein riesiges Spielzimmer mit dem schönsten Spielzeug, aber sie möchte nicht spielen. Dann trifft sie eines Tages ein anderes Mädchen mit einer wunderbaren Puppe.
- Die Puppe Mirabell: Britta-Kajsa bekommt ein Samenkorn, aus dem eine sprechende Puppe wächst.
- Der Räuber Assar Bubbla: Der Räuber Assar Bubbla klaut Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf Skript.
- Rupp Rüpel: das grausigste Gespenst aus Småland Eine Großmutter erzählt ihren beiden Enkeln die gruselige Geschichte vom Gespenst Rupp Rüpel.
- Sammelaugust Sammelaugust möchte unbedingt ein Kaninchen haben und versucht Geld dafür zu verdienen.
- Die Schafe auf Kapela Stina wird ins Reich der Unterirdischen entführt.
- Sonnenau Zwei arme Kinder entdecken mit Sonnenau ein wunderschönes Paradies.
- Unterm Kirschbaum Ann erzählt einer alten Dame erfundene Entführungsgeschichte.
- Weihnachten im Stall beschreibt die Weihnachtsgeschichte.
- Wer springt am höchsten?: Die Mütter zweier Jungen kämpfen darum welcher ihrer Jungen am besten ist. Dieser Konkurenzkampf überträgt sich auch auf die Jungen.
Kurzgeschichten über Figuren aus Astrid Lindgrens Buchreihen
- Bullerbü: Weihnachten in Bullerbü. Lustiges Bullerbü, Kindertag in Bullerbü
- Michel aus Lönneberga: Als Klein-Ida auch mal Unfug machen wollte, Michels Unfug Nummer 325, Nur nicht knausern, sagte Michel aus Lönneberga
- Pippi Langstrumpf: Pippi im Park, Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten, Pippi plündert den Weihnachtsbaum, Pippi außer Rand und Band
- Madita: Guck mal, Madita, es schneit
- Lotta aus der Krachmacherstraße: Na klar, Lotta kann radfahren, Lotta kann fast alles, Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind
- Peter und Lena: Ich will auch Geschwister haben, Ich will auch in die Schule gehen
- Tomte Tummetott: Tomte Tummetott, Tomte und der Fuchs
- Ferien auf Saltkrokan: Jule und die Seeräuber
Siehe auch
Einzelnachweise
- Lars Bergtsson (2014): Bildbibliografi över Astrid Lindgrens skrifter 1921-2010. Schweden. Salikon förlag.