Ulrich de Maizière

deutscher Militär, Generalinspekteur der Bundeswehr und Präsident der Clausewitz-Gesellschaft
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Ulrich de Maizière [də mɛˈzjɛʀ] (* 24. Februar 1912 in Stade) ist ein deutscher Offizier.

Er war Generalinspekteur der Bundeswehr von 1966 bis 1972 und Präsident der Clausewitz-Gesellschaft (19761982).

Aus einer hugenottischen Familie stammend, trat Ulrich de Maizière nach dem Abitur 1930 als Offizieranwärter in die Reichswehr ein und wurde 1933 zum Leutnant ernannt. Nach verschiedenen Verwendungen in der Wehrmacht nahm er ab 1939 am Zweiten Weltkrieg teil. Dessen Ende erlebte er im Range eines Oberstleutnants.

Die zwei Jahre nach dem Krieg verbrachte er in britischer Gefangenschaft. Danach begann er 1947 eine Ausbildung zum Buch- und Musikalienhändler; diesen Beruf übte er aber nicht lange aus, da er schon bald von der politischen Führung der sich bildenden Bundesrepublik zur Mitarbeit an dem Neuaufbau von Streitkräften beauftragt wurde.

1955 wurde er als Oberst in die neue Bundeswehr eingestellt; bis zu seinem Ausscheiden 1972 durchlief er alle Generalsränge bis zum Vier-Sterne-General. Nach Verwendungen in Planungsstäben und Schulen übernahm er das Kommando einer Brigade und schließlich die höchsten militärischen Ämter der Bundeswehr, nämlich das des Inspekteurs des Heeres und von 1966 bis 1972 des Generalinspekteurs der Bundeswehr.

Seine Erinnerungen In der Pflicht – Stationen eines Soldatenlebens gelten als eines der bedeutendsten Zeugnisse der jüngeren deutschen Militärgeschichte und zeichnen die Ereignisse des 20. Jahrhunderts aus der Sicht einer der historisch wichtigsten Figuren der Bundeswehr nach.

Ulrich de Maizière ist Bruder eines führenden Mitglieds der CDU der DDR, Clement de Maizière, Onkel des letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière, und Vater des deutschen Politikers Thomas de Maizière.