Die Siebel-Flugzeugwerke trugen ihren Namen seit Dezember 1937, nachdem F.W. Siebel dieses Werk von Klemm übernommen hatte. Man baute hier in Halle (Saale) vorallem Reise- und Verkehrsflugzeuge, sowie Nahaufklärer. Die bekanntesten Typen waren die SI 204 und die SI 202. Letztere wurde auch die "Hummel" genannt. Ab 1944 konstruierte das Werk auch das Überschallflugzeug DFS 346 mit um 45 Grad nach hinten gepfeilten Flügeln und mit Raketenantrieb. Im Jahre 1944 erfolgten mehrere amerikanische Bombenangriffe auf das Werk. Nachdem Halle (Saale) nach zunächst amerikanischer Besetzung zur sowjetischen Besatzungszone gehörte, wurde an der Weiterentwicklung der DSF 346 gearbeitet. Im Oktober 1946 allerdings wurde das Werk demontiert und die gesamte Belegschaft mit ihren Familien, soweit habhaft, nach Podberesje, ca. 120 km nördlich von Moskau verbracht. Im sogenannten Konstruktionsbüro OKB II unter Diplomingenieur Rössling weiter gearbeitet. Im Herbst 1950 durften die ersten "Siebelaner" wieder nach Deutschland zurückkehren. Dr. Klaus Jacob
Quellen:
- Michels, Kuwschinow, Die deutschen Spezialisten im sowjetischen Rußland, 1996
- Mick, Forschen für Stalin, Deutsches Museum München, 2000
- Albrecht..., Die Spezialisten, Dietz Verlag Berlin, 1992
- Autorengemeinschaft, Dokumentation der 90-jährigen...., Interessengemeinschaft Luftfahrtgeschichte... Sachsen-Anhalt, 1997
- Eigene Erinnerung als Sohn des "Siebelaner" Konstrukteurs Herbert Jacob †